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Ich bin ein Stern

Ich bin ein Stern

Titel: Ich bin ein Stern
Autoren: Unbekannt
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Wiedergutmachungsstelle der Vereinten Nationen. Ich hatte nur einen Wunsch: Ich wollte einen neuen Puppenwagen, obwohl ich dafür eigentlich schon zu alt war. Ich erinnere mich noch so gut daran, wie es mir fast das Herz brach,
    als ich kurz vor meiner Deportation nach There sienstadt mit meinem hellgrünen Puppenwagen die drei Kilometer in die Stadt gegangen war, um ihn dort einem anderen Kind zu übergeben.
    Wie aufregend war meine erste neue Kleidung, ein schwarz-weiß kariertes Kleid, das extra für mich genäht worden war. Ich fühlte mich wie ein Tier, das man aus dem Käfig befreit hatte. Ich wollte nur noch herumrennen und spielen, statt in die Schule zu gehen. Papa bekam sein Textilge-schäft zurück und hatte bald wieder Erfolg damit.
    Langsam normalisierte sich alles, aber es war ein einsames Leben. Wir ergriffen die erste Gelegen-
    heit, die sich uns bot, und wanderten im Mai 1946 nach Amerika aus. Wir fuhren in einem Viehwag en nach Bremen, zum Hafen. Die Waggons waren mit Zweigen geschmückt und an den Seiten stand mit Kreide in Englisch geschrieben: »God bless President Truman and America.«
    Es waren zehn stürmische Tage auf dem Meer, mit der Marine Perch, einem amerikanischen Truppentransporter. Nachts kamen wir im Hafen von New York an. Ehrfürchtig bewunderte ich die blin kenden Lichter von Manhattan, die mir wie aus ei nem Zauberland vorkamen. Lady Liberty, die Frei-
    heitsstatue, leuchtete besonders hell mit ihrer Fackel, die uns begrüßte und in ein neues Leben führte. Am nächsten Morgen verließen wir das Schiff, als gerade die Sonne eines neuen Tages aufging-
    * Gott segne Präsident Truman und Amerika
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