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Ich bin da noch mal hin

Ich bin da noch mal hin

Titel: Ich bin da noch mal hin
Autoren: Anne Butterfield
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herzerfrischenden Humor schildert, unsere sehr ähnliche Sichtweise auf das Leben.
    Meine Pilgerreise des Jahres 2001 zählt für mich zu den großen Leistungen meines Lebens, und die »lustige kleine Pilgerin mit dem Barcelona-T-Shirt«, die mir dort über den Weg lief, hat daran einen großen Anteil. Doch die Wanderung des Jahres 2010 gehört Anne, und ihr allein. Das Buch, das daraus entstanden ist, lege ich allen Lesern und Leserinnen ans Herz. Ich bin sicher, Annes Witz und ihre tiefen Einsichten werden alle Leser, die sich ihr auf diesem Weg anschließen, bezaubern und bestens unterhalten.
    Ultreya, Pilger!
    Hape Kerkeling
Dezember 2011

Einleitung
    Am 9. Juni 2001 kam in der kleinen Stadt Saint-Jean-Pied-de-Port in den französischen Pyrenäen ein sechsunddreißigjähriger Mann an, der sich freimütig dazu bekannte, eine Couch-Potato zu sein. Er mietete sich im Hôtel les Pyrénées ein und ging ungewöhnlich früh zu Bett, um für die vor ihm liegenden Aufgaben gerüstet zu sein. Dieser bescheidene, aber sehr bekannte Deutsche plante, am folgenden Tag die Pyrenäen zu überschreiten und anschließend von Roncesvalles aus fast achthundert Kilometer bis nach Santiago de Compostela in der nordwestlichen Ecke Spaniens zu gehen. Für Freunde, die ihn als einen Menschen kannten, der am liebsten auf dem Sofa hockte, war das überraschendste Merkmal dieser Reise, dass er zu Fuß nach Santiago gehen wollte. Was hatte diesen Mann, der das Wandern hasste, bewogen, einen solchen Kraftakt zu wagen? Er war erschöpft und brauchte körperlich wie seelisch Erholung. Und er war neugierig. Zwar ist jeder Fernwanderweg eine ganz eigene Sache, doch dieser spezielle Pfad stand in einem außergewöhnlichen Ruf, und er wollte die ihm zugeschriebenen einzigartigen Vorzüge selbst erleben.
    Es handelte sich um keinen Geringeren als Hans-Peter (Hape) Kerkeling, den schon damals in Deutschland sehr bekannten Fernsehkomiker.
    Ohne dass der Deutsche es wusste, war bereits vier Tage zuvor, am 5. Juni, eine dreiundvierzigjährige Engländerin aus Liverpool in Saint-Jean-Pied-de-Port eingetroffen, um den gleichen Weg anzutreten. Sie verbrachte eine unruhige Nacht in ihrem Zelt oberhalb der Stadt, und am 6. Juni kraxelte sie über die Pyrenäen nach Roncesvalles. Auch sie war von ihrer anstrengenden Arbeit erschöpft und hoffte, auf dem Weg nach Santiago de Compostela zu ihrer vollen Kraft zurückzufinden. Im Gegensatz zu Hans-Peter wanderte sie sehr gern und hatte steile Bergpfade stets einem Strandurlaub vorgezogen. Gemeinsam hatte sie mit ihm, dass auch ihre Neugier auf die kulturellen und spirituellen Dimensionen des legendären Weges durch Nordspanien erwacht war. So wurde sie wie Hans-Peter undTausende anderer Menschen Pilgerin auf dem Camino nach Santiago de Compostela.
    Es handelte sich um Anne Butterfield, eine einigermaßen unbekannte Biologielehrerin aus England.
    Obwohl Anne ein paar Tage vor Hans-Peter aufgebrochen war, hätte er weit vor ihr sein müssen, da er zunächst häufig öffentliche Verkehrsmittel benutzte. Erstaunlicherweise kreuzten sich dennoch am 14. Juni in Logroño, am 17. Juni in Santo Domingo und am 1. Juli in León ihre Pfade. Später konnte keiner von beiden erklären, warum sie erst in Astorga am 4. Juli wirklich in Kontakt kamen. Von diesem Tag an bildeten sie zusammen mit einer anderen neuen Freundin, Shelagh (oder Sheelagh, wie Hans-Peter den Namen später schreibt) aus Neuseeland, ein unzertrennliches Trio. Da die beiden Frauen zunächst nichts von Hans-Peters Berühmtheit wussten – beide nannten ihn seit dem Tag ihrer ersten Begegnung einfach nur Hans –, konnte er sich in ihrer rechtschaffen unbeeindruckten Gesellschaft entspannen. Am 20. Juli 2001 erreichten sie das Grab des heiligen Jakob in Santiago de Compostela, nahmen voneinander Abschied und kehrten in ihr normales, so unterschiedliches Leben zurück.
    Ihre Freundschaft hatte Bestand, doch ihre Abenteuer erlitten das gleiche Schicksal wie die der meisten Pilger im Laufe der Jahrhunderte – sie verblassten zu Erinnerungen einer segensreichen Auszeit vom richtigen Leben. Doch vier Jahre nach ihrer Ankunft in Santiago geschah etwas, das alles verändern sollte.
    2005 war Hans-Peter im deutschen Fernsehen in der Talkshow von Sandra Maischberger zu Gast. Vor der Sendung hörte Frau Maischberger im Flur ein Gespräch zwischen ihm und ihrem anderen Gast, dem Südtiroler Bergsteiger und Autor Reinhold Messner mit. Sie überredete Hans-Peter, die
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