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Hyperspace: eine Reise durch den Hyperraum und die zehnte Dimension ; [Einsteins Rache]

Hyperspace: eine Reise durch den Hyperraum und die zehnte Dimension ; [Einsteins Rache]

Titel: Hyperspace: eine Reise durch den Hyperraum und die zehnte Dimension ; [Einsteins Rache]
Autoren: Michio Kaku
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des anderen. Deshalb gibt es Winter und Sommer. Und da der Äquator mehr Sonnenlicht bekommt als die nördliche oder südliche Polarregion, wird es wärmer, je näher wir dem Äquator kommen. Ähnlich verhält es sich mit dem Wetter: Da die Erde sich für jemanden, der am Nordpol sitzt, gegen den Uhrzeigersinn dreht, verschiebt sich die kalte Polarluft seitlich, während sie sich nach Süden zum Äquator bewegt. Die durch die Erddrehung hervorgerufene Bewegung der warmen und kalten Luftmassen erklärt also unter anderem, warum der Wind in bestimmten Erdregionen überwiegend aus einer bestimmten Himmelsrichtung weht.
       Mit einem Wort, die ziemlich schwierigen Wettergesetze sind leicht zu verstehen, sobald man die Erde aus dem Weltraum betrachtet. Die Lösung des Problems liegt also darin, daß man im Raum nach oben geht, in die dritte Dimension. Tatsachen, die sich in einer flachen Welt nicht verstehen lassen, werden plötzlich einleuchtend, sobald man die dreidimensionale Erde vor Augen hat.
       Entsprechend scheinen die Gesetze der Schwerkraft und des Lichtes nichts miteinander gemein zu haben. Sie beruhen auf unterschiedlichen physikalischen Voraussetzungen und folgen anderen mathematischen Gesetzen. Alle Versuche, die beiden Kräfte miteinander zu verknüpfen, sind gescheitert. Doch wenn man den üblichen vier Dimensionen von Raum und Zeit eine weitere, eine fünfte Dimension hinzufügt, scheinen die Gleichungen, die das Licht und die Schwerkraft bestimmen, ineinanderzugreifen wie zwei Teile eines Puzzles. So erkennen wir, daß die Gesetze von Licht und Schwerkraft in fünf Dimensionen einfacher werden.
       Deshalb sind viele Physiker heute davon überzeugt, daß eine konventionelle vierdimensionale Theorie »zu klein« ist, um die Kräfte, die unser Universum bestimmen, angemessen zu beschreiben. In einer vierdimensionalen Theorie müssen Physiker die Naturkräfte schwerfällig und künstlich zusammenpressen. Außerdem ist diese Mischtheorie fehlerhaft. Doch wenn wir mehr als vier Dimensionen zulassen, haben wir »genug Platz«, um die Grundkräfte elegant und in sich schlüssig zu erklären.
       In Teil zwei führe ich diese einfache Idee weiter aus und lege dar, daß die Hyperraumtheorie möglicherweise in der Lage ist, alle bekannten Naturgesetze in einer einzigen Theorie zu vereinigen. Insofern könnte die Hyperraumtheorie der krönende Abschluß von zweitausend Jahren wissenschaftlicher Forschung sein: die Vereinheitlichung aller bekannten physikalischen Kräfte. Damit hätten wir dann vielleicht den heiligen Gral der Physik gefunden, die »Theorie für alles«, nach der Einstein so viele Jahrzehnte vergebens gesucht hat.
       Seit fünfzig Jahren zerbricht man sich den Kopf darüber, warum die Grundkräfte, die den Kosmos zusammenhalten – Gravitation, Elektromagnetismus, die starke und die schwache Kernkraft –, sich so sehr unterscheiden. Die klügsten Köpfe des 20. Jahrhunderts haben versucht, ein einheitliches Bild aller bekannten Kräfte zu entwerfen, und sind daran gescheitert. Dagegen bietet die Hyperraumtheorie die Möglichkeit, die vier Naturkräfte und die scheinbar zufällige Ansammlung von subatomaren Teilchen auf wahrhaft elegante Weise zu erklären. In der Hyperraumtheorie kann man »Materie« auch als Schwingungen betrachten, die sich im Gewebe von Zeit und Raum ereignen. Daraus ergibt sich die faszinierende Möglichkeit, daß alles, was wir um uns her sehen – Bäume, Berge und sogar Sterne –, lediglich Schwingungen im Hyperraum sind. Wenn das stimmt, verfügen wir über eine elegante, einfache und geometrische Methode, um das ganze Universum schlüssig und zwingend zu beschreiben.
       In Teil drei beschäftige ich mich mit der Möglichkeit, daß der Raum unter extremen Bedingungen so gestreckt werden kann, bis er bricht oder reißt. Mit anderen Worten, der Hyperraum bietet uns die Möglichkeit, Raum und Zeit zu durchtunneln. Zwar ist dieses Gebiet noch sehr spekulativ, aber es gibt Physiker, die ernsthaft die Eigenschaften von »Wurmlöchern« untersuchen – Tunneln, die ferne Gebiete von Raum und Zeit miteinander verbinden. Beispielsweise haben Wissenschaftler vom California Institute of Technology in vollem Ernst die Möglichkeit einer Zeitmaschine erwogen, die aus einem Wurmloch zwischen Vergangenheit und Zukunft besteht. Heute haben Zeitmaschinen das Reich von Spekulation und Phantasie verlassen und sind zu legitimen Gebieten der wissenschaftlichen Forschung
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