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Hyperkode Wüstenfuchs

Hyperkode Wüstenfuchs

Titel: Hyperkode Wüstenfuchs
Autoren: K. H. Scheer
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Männer opfere, um die eigene Haut zu retten, dann sorge ich auch dafür, daß sie nicht beliebig schnell die Maschine verlassen können. Sie sollen gefunden werden! Ich habe mir deshalb erlaubt, der einen Puppe den elektronischen Schlüssel für das Hauptschott wieder aus der Tasche zu ziehen. Hier!«
    Ich hielt ihm das Metallstäbchen unter die Nase.
    »Sie müssen doch ein Monstrum sein«, stellte er schließlich in aller Ruhe fest. »Sie besitzen eine Logik, mit der ich nicht immer etwas anfangen kann. Woran liegt das? Sie übersehen in der Tat nicht die kleinste Kleinigkeit. War das schon immer so? Ich mei ne vor Ihrer lebensgefährlichen Quotientenaufstockung und der an schließenden Paraschulung auf Henderwon-Island? Oder haben Sie bereits früher, als noch unbedeutender GWA-Schatten, in solchen Intrigantenbahnen denken können?«
    »Den Intriganten will ich überhört haben, Framus. Das ist Schulung, Veranlagung, Erfahrung und vieles mehr. Wenn ich wirklich ein völlig skrupelloser Verbrecher wäre, hätte ich meinen fünf Opfern in jedem Fall den Kodeschlüssel abgenommen. Sie sollen sterben, nicht wahr? Sie sollen auch nicht identifizierbar sein. Man soll glauben, ich wäre ebenfalls an Bord der Maschine gewesen. Das wird man draußen akzeptieren. Ich kann nicht im Straflager ankommen mit dem Ruf, ein Trottel zu sein. Dort gibt es überaus intelligente Männer, die durchaus auf solche Feinheiten achten. Kommen Sie nun, oder Ihr schöner Zeitplan gerät wirklich durcheinander.«
    Allison verzichtete auf eine Antwort. Der Einsatz war schon viel zu weit fortgeschritten, um Einwände jeder Art noch berücksichtigen zu können.
    Kiny Edwards, die natürliche Mutantin und Telepathin der GWA, gab häufig neue Nachrichten durch. Da Hannibal als Psi-Empfänger und Auswerter nicht zur Verfügung stand, mußte ich ständig auf Para-Empfang bleiben, oder ich hätte eine Durchsage überhören können.
    Das war äußerst anstrengend, denn die letzten Vorbereitungen erforderten unsere volle Aufmerksamkeit. Die Zeitkoordination war dazu ein wesentlicher Faktor.
    Der Transporter mit den fünf Dummies hatte Punkt 14:03 Uhr gültiger Zonta-Zeit zu starten, oder er würde von den TESCO-Raumjägern der GWA nicht genau über jenem Gelände beschossen werden können, das für den vorgesehenen Absturz wichtig war.
    Wenn nicht ein Rädchen ins andere griff und die typische Prä zisionsarbeit der GWA gefährdet wurde, konnten wir von vorne anfangen.
    Wir schrieben den 21. Oktober 2011 n. Chr. Ende August hat ten Hannibal und ich die letzte Anarchistengruppe der ehemaligen Calthur-Priester zerschlagen. Die erhoffte Ruhepause hatte nicht lange gedauert, denn knapp acht Tage später, am 7. September 2011, hatten die Männer der Mondpatrouille einen schwerverwundeten Mann entdeckt, der sich mit letzter Kraft in der Kraterwüste nahe dem Bolloni-System verborgen hatte.
    Es war Captain ZK-38 gewesen, ein geheimer Einsatzschatten ZBV. Er hatte fast ein halbes Jahr benötigt, um in seiner vorgetäuschten Eigenschaft als untergeordneter Strafvollzugsbeamter das Bolloni-Arbeitslager auf der Rückseite des Mondes unter die Lupe zu nehmen.
    Dort war anscheinend alles in Ordnung gewesen, bis ZK-38 die immer zahlreicher werdenden Unfalltoten auffielen. Seltsamerweise handelte es sich neuerdings um Strafgefangene, die früher wichtige Positionen eingenommen hatten. Jeder von ihnen war auf seine Art eine Kapazität gewesen.
    Und diese Männer verunglückten nun immer häufiger in dem gigantischen Krater, der vor Urzeiten von einem einschlagenden Meteor erzeugt worden war.
    Er steckte bis zu einer Tiefe von zirka einundvierzig Kilometern im Boden des Mondes, besaß eine riesige Masse und bestand aus fast reinem Nickeleisen mit starken Chrom-, Mangan- und Molybdän-Einschlüssen.
    Das waren Rohstoffe, die auf der Erde kaum noch zu finden waren. Was lag also näher, als die Metallmeteore des Mondes auszubeuten! Man fand fast alles, was es auf Terra längst nicht mehr gab.
    Da die Erze an Ort und Stelle verhüttet und in Blöcke hohen Reinheitsgehaltes gegossen wurden, hatte sich eine Großindustrie von beachtlichen Ausmaßen entwickelt. Sogar den alten Zweiflern und Nörglern an der Raumfahrt, die unsere ersten Mondlandungen für sündhaft teure Spielereien gehalten hatten, war klargeworden, daß es auf der Erde schon seit fünf Jahren keine hochlegierten Stähle mehr gäbe, hätte man nicht auf das Reservoir des Mondes zurückgreifen können.
    Ein
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