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Hutch 05 - Odyssee

Hutch 05 - Odyssee

Titel: Hutch 05 - Odyssee
Autoren: Jack McDevitt
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Einrichtung zweier Kolonien: eine für politische Spinner, eine andere für religiöse Fanatiker. Mag sein, dass diese Vorzüge die Kosten des interstellaren Raumfahrtprogramms rechtfertigen.
    Doch ich bezweifle dies. Gefängnisse oder Inseln wären billiger. Bildung wäre klüger.
    Wenn wir also heute darüber nachdenken, noch mehr von dem begrenzten planetaren Reichtum in dieses wirtschaftliche Schwarze Loch zu stecken, sollten wir einen Moment lang innehalten und uns fragen, was wir uns von dieser gewaltigen Investition erhoffen. Wissen? Die Wissenschaftler sagen, es gibt keinen herausragenden Ort im Universum. Wenn das so ist, dann sind wir jetzt schon in der Lage zu berechnen, was ›da draußen‹ ist, wie die Fanatiker so gern zu sagen pflegen.
    Und da draußen ist vorwiegend Wasserstoff. Ein Haufen Stickstoff. Felsen. Ein paar speerbewehrte Kulturen. Und leerer Raum.
    Es ist Zeit, umzudenken. Steckt das Geld in Schulen! In vernünftig arbeitende Schulen, die den Verstand junger Menschen lehren zu denken; es ist Zeit zu fordern, dass diejenigen, die eine verantwortliche Position bekleiden, Beweise für die Ideen vorlegen, die sie vorantreiben wollen! Tut das, und es wird nicht mehr notwendig sein, eine eigene Welt für die Heiligen Brüder zu schaffen, die, wenn sich ihnen die Gelegenheit böte, alle anderen von diesem Planeten vertreiben würden!
    Gregory MacAllister, in einem Interview auf Black Cat Network, Dienstag, 17. Februar
     
    Der Weg nach Beteigeuze ist weit. Einhundertneunzig Lichtjahre, mehr oder weniger. Beinahe drei Wochen im Sprungstatus. Plus etwa ein Tag, um auf der anderen Seite den Rest des Weges zurückzulegen.
    Abdul al Mardoum, Captain der Patrick Heffernan, hatte normalerweise nichts gegen lange Flüge. Er las Geschichtsbücher und Poesie, spielte Schach mit Bill, der KI, oder mit den Passagieren, falls die dazu aufgelegt waren. Und er nahm sich Zeit zur Kontemplation. Das große Nichts, durch das die überlichtschnellen Raumschiffe der Akademie reisten, überwältigte viele Menschen und beeindruckte sogar einige Piloten. Das Universum war groß und leer und erbarmungslos, und so versuchten die meisten, nicht daran zu denken, und füllten stattdessen ihre Tage mit dem Gerede über die jeweiligen Projekte aus, die vor ihnen lagen, und lenkten sich abends mit VR ab.
    Sie taten einfach alles, um der Realität zu entgehen, die auf der anderen Seite des Rumpfes lauerte. Aber Abdul war eine Ausnahme von dieser allgemein gültigen Regel. Er liebte es, über die kosmischen Weiten zu sinnieren.
    Derzeit befanden sie sich im transdimensionalen Raum, was wieder eine andere Sache war. Das Nichts war weg, ersetzt durch schaurig aussehende Nebelbänke und eine absolute Dunkelheit, die nur von dem Licht durchbrochen wurde, das das Schiff selbst abgab. Durch diese Wolkenlandschaft bewegten sich alle Schiffe notgedrungen gemächlich. Das war ein physikalisches Gesetz, das Abdul nicht so recht begriffen hatte. Die Heffernan hätte ebenso gut ein Segelboot sein können, das irgendwo im Persischen Golf trieb. Abdul empfand es als einschüchternd, akzeptierte es aber als einen weiteren Beweis für die Feinsinnigkeit und die Voraussicht des Schöpfers; schließlich hatte Er die Umsicht besessen, Pfade in einem Universum zu schaffen, das so groß war, dass die Menschheit ohne die Existenz dieser Pfade auf ihr heimatliches Sonnensystem beschränkt gewesen wäre.
    Dies war die zweite Woche der Mission. Ihr Ziel war Beteigeuze IV, eine der ältesten bekannten lebendigen Welten. Intelligenz hatte sich dort nie entwickelt, zumindest nicht die Art von Intelligenz, die Werkzeuge benutzte und politische Arrangements traf. Weil das Biosystem so alt war, war es jedoch von besonderem Interesse für die Forschung: Wissenschaftler hatten dort eine Orbitalstation eingerichtet, scharrten seit Urzeiten auf der Oberfläche der Welt herum, sammelten Proben, um sie in ihre Station zu bringen, und untersuchten alles mit einem unerbittlichen Enthusiasmus. Die planetaren Lebensformen basierten nicht auf DNA, ein Fakt, der von großem Interesse für die Biologen war, obgleich Abdul auch das nicht wirklich verstanden hatte.
    Dieser Flug, so stellte er fest, würde lang werden. Normalerweise genoss er seine Missionen, empfand eine perverse Freude an der Einsamkeit und begeisterte sich zugleich für die Art von Gesprächen, die diese Umgebung unvermeidbar stimulierte. Aber dieses Mal würde es anders sein.
    Die Heffernan hatte vier
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