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Hure in Gold ROTE LATERNE Band 12 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Hure in Gold ROTE LATERNE Band 12 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Titel: Hure in Gold ROTE LATERNE Band 12 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)
Autoren: Lisa Thomsen
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großen Haus aus der Zeit um die Jahrhundertwende.
    »Hier wohnst du?«, fragte Carmen staunend.
    »Ja«, sagte er. »Ich habe ein ganzes Stockwerk. Diese Wohnungen sind sehr teuer, musst du wissen. Viel Prominenz lebt hier. Aber komm, lass uns hinaufgehen.«
    Mit dem etwas altertümlich wirkenden Lift mit seinem schmiedeisernen Geländer und der Ornamentverglasung fuhren sie schließlich nach oben.
    »So, tritt ein, Carmen«, sagte Jean. Sie betrat die Wohnung, die mit hübschen, wertvollen Teppichen ausgelegt war. Die Möbel waren antik und von erlesenem Geschmack. Carmen kam aus dem Staunen nicht heraus. Immer wieder entdeckte sie etwas Neues und noch Schöneres.
    »Sieh dich nur um, Carmen. Betrachte dir alles ganz genau.«
    »Wo ist mein Zimmer?«, fragte sie. »Ich meine, in welchem dieser Räume werde ich wohnen?«
    »Such dir eines aus«, sagte er. »Du kannst haben, welches du willst, Carmen.«
    So entschied sie sich für einen Raum, der von zarten Blautönen beherrscht war. In ihm stand ein prächtiges Himmelbett.
    »Hier werde ich wohnen, Jean, wenn du nichts dagegen hast«, sagte sie. »Dieses Zimmer gefällt mir am besten.«
    »Bon«, meinte er lächelnd. »Ganz wie du willst, Carmen. Mach den Kleiderschrank auf. Es müsste noch Garderobe darin sein, die dir passt.«
    Sie öffnete den Schrank und stieß einen Schrei der Überraschung aus.
    »Wem hat das alles gehört?«, wollte sie stockend wissen.
    »Ist das im Augenblick so wichtig, Carmen? Ist es nicht wichtiger, dass du hier in Paris bist und diese Sachen jetzt dir gehören?«
    Sie nickte und griff dann zögernd in den Schrank. Sie hielt ein Kleid aus schwarzer Seide mit silbernen Bordüren in den Händen. Es strömte den Hauch eines scheinbar unvergänglichen Parfüms aus. Behutsam führte Carmen das Kleid an ihr Gesicht.
    »Meinst du, es würde mir passen, Jean?«
    »Probiere es. Ich habe noch einige Telefonate zu erledigen. Wenn du fertig bist, kommst du einfach hinüber in den großen Salon.«
    Er hatte die Tür hinter sich geschlossen, als Carmen die Kleider probierte. Eines saß so gut wie das andere. Solche »Roben« hatte Carmen noch niemals in den Händen gehabt, geschweige denn auf dem Leib getragen. Es erschien ihr alles wie ein Traum, und sie hatte nicht die geringste Furcht vor ihrem neuen Leben. Zwar hatte Jean ihr eine großartige Karriere versprochen, doch welcher Art diese sein sollte, wusste Carmen noch nicht.
    Sie ahnte nicht, dass Jean Tuffot einer der bekanntesten Zuhälter von Paris war. Sie ahnte auch nicht, dass es längst beschlossen war, sie zur Dirne zu machen. Ihr ungeheurer Ehrgeiz und die Jagd nach Reichtümern und Geld würden diesen Weg ebnen. Jean Tuffot war in diesem Punkt ein Kenner. Er wusste, dass mit Carmen einmal viel Geld zu verdienen sein würde.
    Sie entschied sich dann doch für das dunkle Kleid, zog es an und ging hinüber in den Salon.
    »Na, wie findest du mich?«,
    »Hinreißend«, sagte er. »Und jetzt lass uns essen gehen.«
     
     

     
     
     
       Für Carmen kamen Tage voller Luxus. An Jean Tuffots Seite führte sie ein Leben, wie sie es sich immer gewünscht hatte. Jean war ein Mann, der ihr scheinbar jeden Wunsch schon von den Augen ablas.
    So blieb es nicht aus, dass er ihr seine Liebe erklärte. Er tat das mit einem Strauss dunkelroter Rosen, in dessen Blüten Carmen ihr Gesicht versenkte.
    »Wie wundervoll, Jean«, flüsterte sie.
    »Für eine Frau, die ich liebe, tue ich alles«, versicherte er. »Und ich weiß, dass eine Frau, die mich liebt, ebenfalls alles für mich tut.«
    »Das werde ich, Jean«, versicherte Carmen. Sie war bereits an dieses Leben gewöhnt. Nein, aufgeben wollen würde sie das niemals. Manchmal dachte sie an Santa Margarita zurück. Wie klein und erbärmlich erschien ihr jenes Leben, das sie dort geführt hatte. Wie anders, schön, reich und problemlos verlief jetzt ihr Leben!
    Jean Tuffot zog Carmen an sich. Sie spürte die Wärme seines Körpers, und in ihr erwachte die Leidenschaft. Trotzdem wusste sie nicht, ob sie Jean wirklich liebte. In den vergangenen Tagen hatte sie ein paarmal an Ricardo denken müssen und festgestellt, dass ihr Herz nicht ganz leer geblieben war. Ricardo war die einzige schöne Erinnerung, die sie mit ihrer Zeit in Santa Margarita verband. Dunkel ahnte sie, dass sie ihre Liebe zu Ricardo wohl nie verlieren würde, was auch immer geschehen sollte in ihrem Leben.
    Carmen Gonzales verlebte mit Jean eine heiße, leidenschaftliche Liebesnacht.
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