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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya
Autoren: Blood Ties 04 - Blutpakt
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habe dich und uns fünf verdammte
Jahre lang ak zeptiert. Es wird Zeit, daß du mir auf
halbem Wege entgegenkommst!"
    „Raus hier!"
    „Was?"
    „Verschwinde aus
meiner Wohnung. Auf der Stelle!"
    Jetzt zitterte Celluci am ganzen Leib, so schwer fiel es
ihm, sich zurück zuhalten. Er zwängte sich an Vicki vorbei,
griff sich seinen Mantel vom Haken neben der Tür, streifte ihn
hastig über und wandte sich dann um. Wütend wie er war, konnte
er an Vickis Gesicht nicht mehr ablesen, was in ihr vor sich ging. „Nur eins noch,
Vicki: Ich bin nicht dein gottver dammter
Vater!"
    Dann schloß sich mit einer Wucht, die das ganze Haus
erschütterte, die Wohnungstür hinter Celluci.
    Einen Herzschlag
später flog sie wieder auf.
    „Vergiß nicht,
deine Mutter anzurufen!"
    Als die Kaffeetasse
den Türpfosten traf, zersprang sie in tausend Stücke.
    „Und, hast
du?"
    „Habe ich was?" fuhr Vicki auf. Sie
hatte Henry in groben Zügen ihren Streit mit Mike geschildert und war nun fast
ebenso schlechtgelaunt wie direkt nach der Auseinandersetzung. Es half wenig zu
wissen, daß sie ei gentlich den Mund hätte halten sollen! Als Henry gefragt hatte,
was mit ihr los sei, war der ganze
ärgerliche Disput mit Celluci einfach aus ihr herausgeplatzt, ohne daß sie es hätte verhindern können.
    „Hast du deine Mutter angerufen?"
    „Nein, habe ich nicht." Vicki wandte
sich zum Fenster, rückte ihre Bril le zurecht und blickte
wütend in die Finsternis. „Ich war nicht in der Stimmung, mit meiner Mutter zu reden!
Statt dessen bin ich ins Polizeihauptquartier gegangen und habe dafür gesorgt,
daß die Abteilung für vermißte Personen Mr. Simmons/O'Connor dingfest
macht."
    „Danach ging es
dir besser?"
    „Nein - obwohl es mir vielleicht besser gegangen wäre,
wenn sie mir erlaubt hätten, ihm die Fresse zu polieren."
    Die Bemerkung hätte eigentlich witzig sein können, wurde
aber in vollständigem Ernst vorgetragen. Das ganze Zimmer lag zwischen Henry
und Vicki, und doch konnte er den Zorn förmlich spüren, der
in großen Wel len von ihr ausging. Er bereute bereits,
Vicki nach ihrem Befinden gefragt zu haben. Er wünschte, er
hätte ihrer Laune keinerlei Beachtung ge schenkt - so wäre es ihm
erspart geblieben, in den Genuß der leider allzu treffenden Analyse zu kommen,
die Detective-Sergeant Michael Celluci über Vickis
Bindungsängste abgegeben hatte. Aber nun hatte er die Analyse
gehört und konnte die Sache nicht einfach auf sich beruhen lassen. Cellucis
Worte würden Vicki im Kopf herumgehen - anscheinend hatte sie ja an wenig
anderes gedacht, seit der Detective türenschlagend aus
ihrer Wohnung gerauscht war -, und sie würde nur allzubald den wahren Kern der
Analyse erkennen, nun, wo man sie mit der Nase darauf gestoßen hatte. Dann
würde sie wählen müssen.
    Er, Henry, würde sie jedenfalls nicht verlieren! Wenn das
hieß, neben der Nacht auch den Tag zu nutzen - seine
Liebe gab ihm ebenso wie Mike das Recht, Ansprüche geltend zu machen!
    Du hast den Einsatz erhöht, Sterblicher! teilte Henry
dem Gegenspieler lautlos mit. Vergiß das nicht!
    Henry stand auf und trat an Vickis Seite, freute sich einen
Moment lang an ihrem Herzschlag, genoß ihre Wärme, ihren
Geruch, ihr Leben.
    „Er hatte Recht", sagte er
schließlich.
    „Womit?" Vicki preßte die Worte zwischen
zusammengebissenen Zäh nen hervor. Wer er war, brauchte sie nicht
zu fragen.
    „Wir können nicht
so weitermachen wie bisher, keiner von uns."
    „Warum
nicht?" Der letzte Konsonant kam mit einem leichten Knall und kündigte
eine drohende Explosion an.
    „Weil auch ich, genau wie Mike Celluci, der wichtigste
Mensch in dei nem Leben sein möchte."
    Vicki schnaubte: „Was
ist mit dem, was ich will?"
    Henry beobachtete das Spiel ihrer Muskeln, die sich unter der samt weichen Haut um Mundwinkel und Augen anspannten
und wählte seine nächsten Worte sehr
sorgsam. „Ich glaube, darum geht es genau: Das wollen wir herausfinden."
    „Was ist, wenn ich
beschließe, daß ich ihn will?"
    In Vickis Stimme schwang ein sehr bitterer, höhnischer
Unterton mit, und Henry konnte nicht anders: Er mußte
darauf eingehen.
    „Du könntest mich
aufgeben?"
    In Henrys Worten lag soviel Kraft, daß Vicki
sich unwillkürlich zu ihm umdrehte. Sie begegnete seinem Blick,
und er hörte sie laut und ver nehmlich schlucken, hörte ihren Herzschlag schneller
werden, sah ihre Pupillen sich weiten,
schmeckte in der Luft, wie ihr Geruch sich änderte. Dann gab er sie frei.
    Vicki zuckte
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