Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Holly greift nach den Sternen

Titel: Holly greift nach den Sternen
Autoren: Sarra Manning
Vom Netzwerk:
sicher, dass wir nächste Woche ein paar freie Stunden finden können. Ich will unbedingt den besten Fotografen, also möchte ich mir vorher ihre Mappen ansehen. Und Tegan, ich werde dir meine Maße mailen. Ich trage momentan meistens Marc Jacobs oder Marni .« Sie schenkte Tegan und Derek ein Lächeln, das ihnen anzeigte, dass sie nicht mehr gebraucht wurden.
    Keiner von beiden zuckte auch nur mit der Wimper.
    Holly versuchte es noch mal. »Mervyn und ich müssen uns jetzt noch unter vier Augen unterhalten, also - verduftet.«
    Sie lächelte strahlend, um den Rausschmiss abzumildern. Sie hatte nicht grob klingen wollen, aber jetzt standen sie endlich auf. Englische Werbeleute waren offensichtlich nicht so energisch und dynamisch wie ihre amerikanischen Kollegen, was bedeutete, dass sie ihnen regelmäßig Feuer unterm Hintern machen musste. Als ob sie nicht schon genug zu tun hätte.
    Die Tür schloss sich hinter Derek und Tegan und Holly wandte sich eifrig Mervyn zu. »Also, was hast du für mich?«
    Er zog einen zerknitterten DIN-A4-Briefumschlag aus seinem schäbigen Aktenkoffer und schob ihn ihr über den Tisch zu. »Ich hab läuten hören, dass Orlando Bloom wieder zu haben ist, aber das war eine Fehlinformation, deshalb habe ich zu Plan B gegriffen.«
    Holly seufzte.
    Orlando war unheimlich süß und momentan äußerst gefragt. Der hätte ihrer Karriere mit ein paar Anrufen bei den richtigen Klatschreportern den richtigen Kick gegeben. Na ja, Plan B war wahrscheinlich fast genauso süß.
    Sie zog das Hochglanzfoto heraus und warf es nach einem kurzen Blick mit einem angewiderten Aufschrei auf den Tisch. »Iiiiiihh! Niemals! Also, da würde ich eher einen Porno drehen, als mich mit dem sehen lassen.«
    Mervyn rutschte aufgeregt auf seinem Platz herum. »Ich hab da einen Freund, der macht so’n Promikram. Ziemlich geschmackvoll, so was wie heimliche Fotos im Höschen.«
    In Hollys Kopf kündigte ein Pochen Kopfschmerzen an. »Ich hab das ironisch gemeint.« Sie pikste mit einem Fingernagel in Richtung des Fotos. »Außerdem ist er nicht mal ein B-Promi.«
    »Seine Sitcom ist hier bei uns ziemlich erfolgreich, und es wird gemunkelt, dass er im nächsten Harry-Potter-Film mitspielen wird.«
    Für ein winziges Sekündchen erwachte Hollys Interesse. Aber wirklich nur für eine Sekunde. »Echt? Wie viel... Nein, was rede ich da! Da könnte ich ja genauso gut meine Seele dem Teufel verkaufen. Ende der Diskussion. Lass uns lieber über meine Publicitystrategie sprechen.«

3
    A bgesehen von dieser total idiotischen Schnapsidee, hatte Mervyn gut vorgearbeitet. Holly stand auf jeder VIP-Gästeliste und war nun im Besitz von einem ganzen Stapel Hochglanzeinladungen zu Nachtkluberöffnungen, Filmpremieren und Präsentationen neuer Produkte.
    Heute Abend ging sie zu einer Party für ein neues Handymodell.
    »Tu so, als wär es eine Generalprobe«, hatte Mervyn ihr geraten. »Sieh hin, lerne, hör zu. Und zieh nichts allzu Auffallendes an. Heute Abend bist du Teil des Publikums.«
    Bedauernd strich Holly über ein rosa Betsey Johnson -Modell, das ihre Strähnchen so wirkungsvoll aufblitzen ließ, und nahm stattdessen ein züchtiges kleines Schwarzes vom Bügel, das am Saum mit einer Reihe Perlen verziert war. Teil des Publikums zu sein, gehörte echt nicht zu ihren Stärken.
    »Elegant«, urteilte Mervyn, als sie ihn endlich hoch oben auf einer Balustrade in irgendeiner Bar in Mayfair aufgespürt hatte, das angeblich das Beverly Hills von London war.
    Aber eher das Gegenteil war der Fall. Velourstapeten, kleine vergoldete Stühle und prunkvolle Kristalllüster sollten etwas hermachen, aber Holly hatte schwarze Schmiere am Arm, weil sie kurz die Tapete gestreift hatte, und konnte richtig fühlen, wie sie durch ihre fünf Schichten Studiobräune drang.
    »Du hast echt Klasse.«
    Holly lächelte schwach. Mervyn war okay. Anscheinend meinte er es gut. Er würde für so einen alten Knacker auch gar nicht schlecht aussehen, wenn er sich die Haare schneiden ließe und sich ein Aftershave zulegte, das nicht gleich ein Würgen auslöste, und mal jemanden fände, der seine Sachen bügelte.
    »Danke«, murmelte sie und sah hinunter auf die Paare auf der Tanzfläche. »Du wirst mir also die Londoner Szene zeigen?«
    Mervyn beugte sich über das Geländer. »Siehst du den Kerl da im weißen Anzug? Der hat eine Produktionsfirma. Du solltest seine Bekanntschaft machen. Und die da, in dem Gummikleid? Spielt in’ner Girlieband, das ist eine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher