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Hogan, S: Steampunk-Saga: Episode 8

Hogan, S: Steampunk-Saga: Episode 8

Titel: Hogan, S: Steampunk-Saga: Episode 8
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ihre Gefühle auf ihrem Gesicht wider.
    „Du kannst mir vertrauen“, fügte Devran schnell hinzu. „Suna und ich – unsere Eheschließung wurde von unseren Eltern arrangiert. Wir wurden einander versprochen, als wir noch Kinder waren. Nachdem ich aus England zurückgekehrt bin, habe ich schnell gemerkt, dass sich Suna dem Bösen verschrieben hat. Ich habe sie seit Monaten nicht berührt, das musst du mir glauben.“
    Kate nickte nur. Sie wusste nicht, was sie von Devrans Aussagen halten sollte. Er war ehrlich zu ihr. Oder? Der Inder hätte ja auch verschweigen können, dass diese verflixte Suna seine Gattin war. Aber er hatte es nicht getan.
    Viel verwirrender fand Kate zwei andere Dinge. Erstens die plötzliche Aufwallung von Eifersucht, als Devran ihr soeben diese Eröffnung machte. Und zweitens: Warum betonte er so sehr, dass Suna und er nicht als Eheleute zusammenlebten? Ob er etwas für sie, für Kate, empfand?
    Bevor sie über diese Frage weiter grübeln konnte, ertönte plötzlich ein lautes Knacken. Es klang, als ob ein Ast abgebrochen wäre.
    Kate blieb abrupt stehen. Devran packte ihren Arm. „Da ist jemand!“, wisperte er in ihr Ohr. „Runter!“
    Mit diesen Worten drückte er Kate zu Boden und kauerte sich direkt neben sie. In diesem Moment konnte sie trotz seiner körperlichen Nähe keine romantischen Gefühle entwickeln. Zu groß war die Gefahr, in der sie sich befanden. Kate hatte keine Waffe. Ihr bewährter Schlagring befand sich immer noch in ihrem Hotelzimmer. Und Devran? Es sah nicht so aus, als ob er ein Messer, einen Dolch oder gar eine Schusswaffe bei sich hätte. Um seine weite Hose hatte er sich eine Schärpe gebunden, die zwar seinen flachen Bauch betonte, in der sich aber gewiss keine Stichwaffe befinden konnte.
    Kates Herz schlug schneller, als sie nun das Geräusch von schweren Schritten vernahm. Hatten die Verfolger während Kates und Devrans Rast aufgeholt? Doch die näherkommenden Geräusche stammten offenbar von einem einzelnen Mann. Oder hatten sich Makhras’ Männer verteilt, um den Dschungel besser durchkämmen zu können?
    Kate war eigentlich nicht schreckhaft. Trotzdem hätte sie beinahe aufgeschrien, als plötzlich eine Gewehrmündung zwischen einigen Pflanzenblättern hindurch geschoben wurde. Devran packte geistesgegenwärtig den Lauf der Waffe und drückte ihn zur Seite.
    „Beim heiligen Georg!“
    Kate war erstaunt, die Stimme eines Briten zu hören. Damit hatte sie eigentlich nicht gerechnet. Gleich darauf kam ein Gentleman auf sie und Devran zugestolpert. Er hatte das Gewehr in den Fäusten, dessen Lauf von dem Inder immer noch festgehalten wurde.
    „Junger Freund“, schnarrte der Engländer, „würden Sie wohl die Güte besitzen, meine treue Jagdbüchse loszulassen? Ich müsste mich sonst genötigt sehen, Gewalt anzuwenden.“
    „Wie Sie meinen, Sir. Aber ich würde Ihnen empfehlen, Ihre Lautstärke zu dämpfen. In diesem Urwald ist nämlich eine Schar von Halsabschneidern unterwegs, denen ein Menschenleben nicht viel bedeutet. Und gegen diese Übermacht kommen Sie auch mit diesem gewaltigen Schießprügel nicht an.“
    „Wie Sie meinen, junger Freund.“ Der Brite sprach nun wirklich leiser. „Aber ich muss mich doch dagegen verwahren, dass Sie meine treue Jagdbüchse als Schießprügel verunglimpfen.“
    Kate verstand nicht viel von Feuerwaffen. Aber ihr war ebenfalls aufgefallen, dass das Gewehr über ein beachtliches Kaliber verfügen musste. Sie schaute sich den Fremden näher an.
    Der Engländer trug einen Tropenhelm sowie einen Kaki-Anzug mit kurzen Hosen. Seine Füße steckten in Schnürschuhen, sein krebsrotes Gesicht wurde von einem sehr breiten Schnurrbart geziert. Kate schätzte ihn auf ungefähr fünfzig Jahre. Nun verbeugte sich der Mann vor ihr, wobei er Kates Hand nahm und einen Handkuss andeutete. „Wenn es gestattet ist – mein Name lautet Edward Bone-Carruthers. Sie werden gewiss schon von mir gehört haben.“
    Kate stellte sich und Devran ebenfalls vor. Dann fiel ihr ein, dass sie den Namen schon öfter in der Zeitung gelesen hatte. Edward Bone-Carruthers war ein berühmter, wenn auch nicht besonders erfolgreicher Großwildjäger. Er machte jeden Winkel des britischen Weltreichs unsicher, in dem er exotische Raubtiere vermutete. Offenbar war er ein miserabler Schütze und kehrte selten mit Trophäen nach London zurück. Aber dafür war ihm der Spott der Zeitungsleute sicher, weil er bei seinen Expeditionen stets in haarsträubende
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