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Hoffnung am Horizont

Hoffnung am Horizont

Titel: Hoffnung am Horizont
Autoren: Kerry Greine
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mir
gut.“
    „Nein, es geht dir nicht
gut. Du hast eine heftige Prellung an der Schulter und offensichtlich
Schmerzen, auch wenn du es leugnest. Du musst zum Arzt, die Schulter gehört
vernünftig behandelt.“
    Okay, es ist vielleicht
ein bisschen überreagiert, aber ich entreiße ihm meinen Arm, obwohl mir der
Schmerz bei der ruckartigen Bewegung wieder bis in die Finger schießt und
flüchte mich in die Umkleide. Die Lust auf shoppen ist mir vergangen und so
ziehe ich mich wieder an und verlasse die Umkleide. Das Kleid war für meinen
Geschmack sowieso viel zu freizügig und die Farbe stand mir auch nicht.  
    Annie und Colin sehen mich
erwartungsvoll an, als ich den Vorhang öffne. Ich versuche fröhlich zu lächeln,
was mir aber gründlich misslingt, als ich Gabe hinter den beiden sehe.
    „Hey Colin!“, begrüße ich
ihn.
    „Was ist mit dem Kleid?“,
fragt Annie.
    „Ähm, das war nichts für
mich.“, antworte ich verlegen, während Gabe mich nur mit hochgezogenen
Augenbrauen finster ansieht.
    „Ja…, also…, ich muss dann
auch mal los. War schön dich zu treffen Colin, wir telefonieren Annie.“ Hastig
verabschiede ich mich von den beiden und verlasse den Laden. Auf der Straße
atme ich erst einmal tief durch und gehe dann schnell in Richtung meiner
Wohnung. Ich habe heute noch einiges vor.
     
    Nachdem ich mich ein
bisschen beruhigt habe, mache ich mich auf den Weg zum städtischen Tierheim.
Ich wollte schon immer einen Hund haben und jetzt scheint mir endlich der
passende Zeitpunkt dafür zu sein.
    Im Tierheim laufe ich mit
der Mitarbeiterin, laut dem Namenschild an ihrer Jacke heißt sie Cindy, an
unzähligen Käfigen vorbei. Die Hunde darin kläffen wie verrückt, springen gegen
die Gitter und buhlen um meine Aufmerksamkeit. Ich kann mich nicht entscheiden.
Sie sind alle auf ihre Weise süß und es bricht mir das Herz, dass ich nur einen
von ihnen nehmen kann.
    Auf einmal bleibe ich
stehen. In einem der Zwinger liegt ein riesengroßer, dunkelbrauner Hund in
einer Ecke und bewegt sich nicht. Während um ihn herum lautstarkes Gebell und
Gejaule zu hören ist, liegt er einfach nur da, als würde ihn das alles nichts
angehen. Ich gehe vor der vergitterten Tür in die Hocke und sehe ihn an. Er dreht
nur die Augen zu mir, lässt den Kopf weiter auf den Vorderpfoten ruhen und
schaut zurück. Während ich ihn mustere, habe ich fast das Gefühl, er würde eine
Augenbraue hochziehen und mich spöttisch taxieren. Irgendwie erinnert mich das
an jemanden... Ich stehe auf und frage Cindy nach ihm.
    „Was ist mit diesem hier?“
    „Das ist Walton. Ein
Mischling, vermutlich mit einer Deutschen Dogge darin. Wir schätzen ihn auf
ungefähr zwei Jahre. Hier ist er ein ruhiger Vertreter, wie man sieht und er
kann auch gut mit Kindern umgehen. Also eigentlich bringt ihn gar nichts so
richtig aus der Ruhe.“
    „Warum hat ihn noch keiner
genommen? Ist er noch neu hier?“, frage ich nach.
    „Nein, Walton kam schon
her, da war er fast noch ein Welpe. Er wurde an der Autobahn ausgesetzt. Wir
wissen auch nicht, warum ihn keiner will, aber ich vermute, er ist den Leuten
einfach zu groß. Obwohl er stubenrein und wirklich gut erzogen ist. Walton,
komm mal her.“, die letzten Worte sind an den Hund gerichtet. Träge erhebt er
sich und kommt zu uns rüber, als hätte er alle Zeit der Welt. Cindy hebt die
Hand und Walton lässt sich brav auf sein Hinterteil plumpsen.
    „Wollen wir mit ihm eine Runde
gehen, damit sie sich kennenlernen können? Dann können Sie in Ruhe entscheiden,
ob er Ihnen zusagt oder ob er zu groß ist.“, fragt sie mich.
    Als ich zustimme, öffnet
sie die Box, nimmt eine Leine, die vor der Tür an der Wand hängt und befestigt
sie an Waltons Halsband. Wir verlassen zu dritt den Gang mit den Hundezwingern
und gehen aus dem Tierheim in Richtung des Waldes, der sich direkt daneben
anschließt. Draußen gibt Cindy mir die Leine und eine Handvoll Leckerli und wir
laufen eine Stunde durch den Wald um uns kennenzulernen. Selbst ohne Leine
gehorcht Walton aufs Wort und trabt die meiste Zeit brav neben uns her. Ich
beuge mich herunter und sehe mir den Hund genauer an. Er ist wirklich sehr groß,
wenn ich stehe, reicht er mir fast bis zur Hüfte. Sein dunkelbraunes Fell ist
zu lang für eine Deutsche Dogge, aber man kann wunderbar die Finger darin
vergraben und ihn kraulen, was ich auch direkt mache. Walton legt den Kopf
schief, als wolle er meine Hand an eine besonders schöne Stelle dirigieren,
während er
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