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Hör!Mir!Zu! 10 Gespräche von Frau zu Mann

Hör!Mir!Zu! 10 Gespräche von Frau zu Mann

Titel: Hör!Mir!Zu! 10 Gespräche von Frau zu Mann
Autoren: Miriam E. Schmidt
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Betroffenheit seiner Frau wird ihm auf jeden Fall ein völliges Rätsel bleiben, denn auch sie kann doch an der Lage dieser Familie gar nichts ändern? Sie hingegen wird ihn wahrscheinlich zum gefühlskalten Trampel erklären. Dabei zeigt es nur auf, wie Männer und Frauen mit Emotionen umgehen.
     
     

Die beste Freundin — oder: Wenn Frauen Probleme haben
     
    Frauen lösen Probleme, indem sie darüber reden. Und das natürlich nicht mit sich selbst, sondern mit einem geduldigen Zuhörer. Frau will dabei aber keine sachlichen Ratschläge oder »leuchtenden Beispiele« und schon gar keine fertigen Lösungen. Im Gegenteil: Über das Reden gelingt es ihr meist sogar selbst, zu einer Lösung zu gelangen. Daher wird sie sich in den seltensten Fällen einen Mann als Gesprächspartner suchen, sondern mit einer Frau, der sie vertraut, ihre Sorgen und Nöte teilen. Der besten Freundin eben.
    Hier finden wir ein offenes Ohr und jemanden, dem unsere eigenen Muster bestens vertraut sind. Hier dürfen wir wütend sein, lästern, bis sich die Balken biegen, unseren ganzen Frust und Zorn ablassen und wild auf alles und jeden schimpfen, der uns gerade einfällt. Unreflektiert, pauschal und erst einmal ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, ob die- oder derjenige, über den wir gerade herziehen, tatsächlich an unserer Misere schuld ist oder nicht. Wäre jetzt ein Mann anwesend, er wäre zu Tode erschrocken. Nimmt er doch jedes Wort als bare Münze, weil nur das wirklich für ihn zählt.
    Nicht so bei seinem holden Weib, das sich in solchen Augenblicken auch schon mal in eine wutschnaubende Furie verwandeln kann und die bei ihrer Freundin auch noch adäquate Unterstützung findet! Zwei lästernde Frauen. Da wendet sich Mann mit Grausen...
    Aber was passiert wirklich? Ist der erste Zorn verraucht, dann ist wieder Platz für >neue< Gedanken geschaffen. Stück für Stück können wir uns nun dem eigentlichen Auslöser unseres Ärgers nähern und die Situation von allen Seiten betrachten. Und mit jeder neuen Sichtweise fügt sich das Bild wie bei einem Puzzle Stück für Stück zusammen. Wir nähern uns dem Problem redend. Eine Idee von mir, eine Idee von dir, ein neuer Aspekt von mir, ein ganz anderer von dir..., so entsteht ein ganzes Bild, bis es für uns Sinn macht und sich dadurch auch Lösungsmöglichkeiten ergeben. Bei all diesen Betrachtungen sparen wir natürlich nicht mit Spitzen und verbalen Attacken gegen >den Feind«, was aber hilft, die Wut und die Hilflosigkeit aufzulösen, und irgendwann schlägt die Situation in Gelächter um. Es geht uns wieder gut, wir fühlen uns verstanden und angenommen. Und wir haben neue Ideen und neuen Schwung, das Problem anzugehen und zu lösen.
    Manchmal ergeben sich aber auch Diskussionen oder ein Gespräch über ein konkretes Problem, wenn mehrere Frauen zusammensitzen. Und was dann für einen Mann schon fast wie ein Massenstreit kurz vor der Eskalation klingt, ist für uns Frauen ein völlig natürlicher Prozess. Eine fällt der anderen ins Wort, wilde Gedankensprünge kennzeichnen das Gespräch, es wird gelästert und ausgeteilt, aber auch bedauert und mitgelitten. Und am Ende sind sich meist alle einig, lachen und hatten einen richtig tollen Abend.
     
     

Das stille Kämmerlein — oder:
Wenn Männer Probleme haben
     
    Ganz anders bei der männlichen Spezies. Sie löst ihre Probleme schweigend. Sie zieht sich in ihre »Höhle« zurück und stellt sich ihren Sorgen und Nöten alleine. In dieser Höhle baut sie auch ihren Stress ab, lässt den Tag Revue passieren, und wenn Mann mit seinen Betrachtungen zu einem Ende gekommen ist, kehrt er wieder in die Gemeinschaft zurück. Wenn wir Glück haben, erfahren wir dann das Ergebnis, meist aber werden uns sowohl die Probleme als auch deren Lösungen verborgen bleiben.
    Da Männer sehr stark in einer statusorientierten Welt leben, fällt es ihnen auch schwer, andere um Hilfe zu bitten. Denn immer, wenn sie dies tun, dokumentieren sie damit auch gleichzeitig ihre Position in der Hierarchie. Und derjenige, der um etwas bittet, ist in ihren Augen immer der Schwächere. Sie geben also ihren Platz auf und gestehen diesen demjenigen zu, von dem sie Hilfe erbitten.
    Diese hierarchische Weitsicht macht sich auch bei Gesprächen in einer Gruppe von Männern bemerkbar. Das gleichzeitige Reden mehrerer Personen, wie dies bei Frauen durchaus häufig vorkommt, ist für einen Mann nur schwer verständlich. Denn wenn ihm die Aufmerksamkeit
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