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Höllenqual: Lenz’ zehnter Fall (German Edition)

Höllenqual: Lenz’ zehnter Fall (German Edition)

Titel: Höllenqual: Lenz’ zehnter Fall (German Edition)
Autoren: Matthias P. Gibert
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überstanden hatte.
    »Willkommen
zurück im Leben!«, erklang direkt neben ihm eine weitere weibliche Stimme. Der Polizist
drehte den Kopf nach rechts, öffnete erneut das linke Auge und blickte in das liebevoll
lächelnde Gesicht seiner Frau.
    »Hallo,
Maria«, murmelte er mit trockenem Mund.
    Sie griff
nach seiner Hand und streichelte sanft darüber.
    »Hallo,
Paul.«
    »Ich hätte
nicht erwartet, dich so schnell wiederzusehen«, verkündete er matt.
    »Und ich
hätte nicht erwartet, dass es so lange dauern würde, bis ich dich wiedersehe«, gab
sie zurück.
    Lenz sah
sie überrascht an.
    »Wie spät
ist es denn?«
    »Halb vier.«
    »Halb vier?
Das kann doch nicht sein. Dann wäre ich ja …«
    Er versuchte
zu zählen.
    »Lass mal,
Paul. Du warst insgesamt drei Stunden im Operationssaal und seit etwa vier Stunden
bist du hier im Aufwachraum.«
    Sie machte
eine Handbewegung nach rechts, wo der Hauptkommissar eine weiß gekleidete Frau erblickte,
die einem anderen Patienten etwas in den Mund träufelte.
    »Möchten
Sie auch etwas Flüssigkeit in den Mund?«, wollte sie wissen.
    »Das wäre
klasse, ja.«
    Sie ging
in einen Nebenraum, kam jedoch gleich darauf zurück und benetzte seinen Mund mit
etwas Flüssigkeit.
    »Das tut
gut, vielen Dank.«
    »Gerne.
Jetzt erholen Sie sich noch etwas, dann lasse ich Sie auf Station bringen.«
    Lenz nickte,
während die Frau wieder im Nebenraum verschwand, und sah sich in dem weiß gestrichenen,
etwa 30 Quadratmeter großen Raum um.
    »Darfst
du eigentlich hier sein?«, wollte er von Maria wissen, die sofort anfing zu grinsen.
    »Nein, das
dürfte ich eigentlich nicht. Aber mit meinen guten Kontakten ins Klinikum und deiner
Prominenz war es gar nicht so schwer, mich bis hierher durchzumogeln.«
    »Klingt
interessant.«
    »Ist es
aber gar nicht. Dr. Raible hat mich gefragt, ob ich während der Aufwachphase mit
dir Händchen halten will, und ich habe natürlich Ja gesagt. Also hat er mir erklärt,
wo ich hin muss, und einen schönen Gruß an die nette Schwester Ilona mitgegeben,
das war auch schon alles.«
    »Hmm.«
    Maria betrachtete
sein rechtes Bein.
    »Hast du
Schmerzen?«
    »Ganz leichte,
ja. Aber ich vermute, dass es dabei leider nicht bleiben wird. Das hat mir Dr. Raible
zumindest gestern Abend so erklärt.«
    Sie sah
ihn fragend an.
    »Na ja«,
versuchte er, seine Aussage zu präzisieren, »er hat mir gesagt, was alles zu machen
ist, damit ich wieder ohne Probleme laufen kann, und dabei wurde schon klar, dass
es sich um eine größere Operation handeln würde. Und so fühle ich mich im Moment
auch. Wie nach einer größeren Operation. Und ich könnte einen Stalleimer Wasser
aussaufen.«
    »Damit müssen
wir noch eine knappe Stunde warten«, vermeldete Schwester Ilona, die seinen Wunsch
im Vorübergehen mitbekommen hatte. »Aber dann hindert Sie nichts mehr daran, etwas
zu trinken. Ein Stalleimer wird es allerdings nicht gleich sein.«
    »Erst in
einer Stunde«, sinnierte Lenz traurig. »Hoffentlich bin ich bis dahin nicht verdurstet.«
    »Keine Sorge«,
gab die Krankenhausmitarbeiterin fröhlich zurück, »da passen Ihre Frau und ich schon
auf.«
    Damit war
sie wieder aus dem Blickfeld der beiden verschwunden.
    »Ich kann
leider nicht mehr allzu lange bleiben, Paul«, bemerkte Maria nach einem kurzen Blick
auf ihre Uhr, »weil wir nicht fertig geworden sind mit der Galerie. Es sieht dort,
trotz zweier durchgearbeiteter Nächte, noch immer aus wie nach einem Bombenangriff.
Und in fünf Tagen soll die große Eröffnung steigen.«
    »Stimmt,
dann beginnt die Documenta. Wie sieht es denn aus in der Stadt?«
    Maria begann
zu lachen.
    »Wie soll
es schon aussehen? Wie immer natürlich. Die paar Buden auf dem Friedrichsplatz und
die Plakate, die auf die Ausstellung hinweisen, machen die Innenstadt sicher nicht
schöner. Und der Rest spielt sich leider im Verborgenen ab. Die Documenta wird in
der Innenstadt erst durch die Besuchermassen sichtbar, die sich in den Straßen bewegen.«
    »Ja«, erwiderte
der Polizist matt, »das war schon immer so, da gebe ich dir eindeutig recht.«
    »Wie auch
immer, Paul, in der Galerie müssen wir noch einige Nachtschichten einschieben, damit
alles bis zum Eröffnungstermin steht.«
    Maria und
ihre Geschäftspartnerin hatten schon im letzten Jahr den Auftrag erhalten, einige
der Documenta-Exponate in ihren Räumen zu präsentieren.
    »Ja, macht
das.«
    Er sah an
seinem frisch operierten Bein hinab.
    »Leider
kann ich in den nächsten Tagen und Wochen
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