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Höllenjob für einen Dämon (German Edition)

Höllenjob für einen Dämon (German Edition)

Titel: Höllenjob für einen Dämon (German Edition)
Autoren: Helen B. Kraft
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wie es in Adams Gesicht arbeitete. Dank Shatans langjähriger Erfahrung mit Sündern konnte das nur eines bedeuten: Er hatte den Kerl so gut wie im Kessel.
    Luzifers Tochter dagegen stemmte vor Empörung die Fäuste in die Hüften. Dabei hatte sie Mühe, die Decke an Ort und Stelle zu halten. „Wag es nicht, Adam! Du kannst mich doch nicht dieser … Kreatur überlassen!‟
    Adam riss seine Augen von Shatans Quastenschwanz los und starrte seine Freundin an. Sein Blick stand dem Luzifers in nichts nach, als er kalt antwortete: „Schätzchen, das heute wäre ohnehin unser Ende gewesen. Mein Chef meinte, du passt nicht zu mir.‟ Er grinste boshaft. „Du bist tollpatschig und ungebildet. Wenn ich Partner werden will, brauche ich etwas Besseres als dich. Ich wollte nur endlich mal mit dir in die Kiste, damit du was hast, woran du denken kannst, sobald ich weg bin.‟
    Shatan sah, wie Evangelina erbleichte. Die dünnen blauen Äderchen unter ihrer Haut stachen deutlich hervor. Jeder, der sie so sah, musste sofort erkennen, wer ihre Eltern waren. Nur die Tochter des Allmächtigen und Luzifers konnte so verletzt aussehen und gleichzeitig würdevoll den Kopf in den Nacken legen.
    Langsam neigte sich Shatans Geduld dem Ende zu. Er spürte bereits die Hörner, die dicht unter der Hautoberfläche darauf lauerten, herauszusprießen und sein wahres Ich zu enthüllen. Besser, Adam beschloss schnell, sein Angebot anzunehmen.
    „Mach, was du willst, du Schwein. Ich bin froh, dass ich nicht mit dir geschlafen habe. Du widerst mich an!‟ Evangelina wandte sich ab.
    Erleichterung überkam ihn. Sie hatte den Akt nicht vollzogen, war noch Jungfrau. Und so sehr sich die Kirche auch darüber aufregte, Oralsex stand nicht auf der Sündenliste. Ebenso wenig wie Homosexualität. Da hatte man bei der Bibelanfertigung einiges missverstanden oder unterschlagen. Gott machte sich zwar selbst nichts aus derlei Vergnügen, verbot es seinen Kindern aber nicht. Shatans Haut war demnach noch eine Weile sicher. Jetzt musste er nur endlich den Menschen loswerden. Ungeduldig verschränkte Shatan die Arme vor der Brust und tappte mit dem Fuß auf. „Also?‟
    „Ich will Partner in meiner Firma werden. Ich will kein Handlanger mehr sein, sondern den Laden schmeißen. Dann habe ich viel Geld, tolle Frauen, und ich kann in eine größere Wohnung ziehen.‟
    Shatan wölbte eine Augenbraue. Macht. Immer ging es den Sterblichen nur darum. Adam hätte um die ewige Liebe und Treue einer Frau bitten können, doch er wollte nur Reichtum und Ansehen. Wie sein Namensgeber war er schwach und leicht zu beeinflussen. Kein Wunder, dass der Allmächtige sie aus dem Paradies Gan Eden geworfen hatte.
    „Gewährt.‟
    Im Stillen lächelte Shatan in sich hinein. Denn er kannte das Geheimnis, das schon viele Menschen in die Feuer der Hölle getrieben hatte:
    Jeder Wunsch, der in Erfüllung ging, bedingte einen Haken. Auch dies war ein Vermächtnis des Allmächtigen. Wer etwas haben wollte, musste es sich selbst erarbeiten und durfte nicht den einfachen Weg wählen. Sobald er also Adams Gier befriedigt hatte, würde die Firma pleitegehen. Wahrscheinlich gab man den Mann dafür die Schuld. Egal, wie man es drehte, er würde in Shatans Kesseln landen, der ihn dort mit Freude empfangen und gut durchkochen würde. Denn Shatan vergaß niemals ein Gesicht.
     
    ***
     
    Evangelina hatte Mühe, aufrecht stehen zu bleiben. Sie atmete schwer, fassungslos angesichts dessen, was sie gerade erlebte.
    Nicht nur, weil der Fremde sie in letzter Sekunde vor einem schrecklichen Fehler bewahrt hatte, indem er sie von Adam herunterriss. Es wäre furchtbar gewesen, dem Scheißkerl ihre Jungfräulichkeit zu schenken, um hinterher festzustellen, dass er sie gar nicht verdient hatte. Nein, der Einbrecher hatte auch noch einen langen dünnen Schwanz mit Quaste, der ihm um die Beine peitschte. Er konnte also gar kein Mensch sein.
    Dabei sah er so gut aus. Breite Schultern, schmale Hüften, die Unterarme sehnig und stark. Er war mindestens einen Meter neunzig groß, eher mehr. Wenn sie ihm in die Augen blicken wollte, musste sie den Kopf in den Nacken legen. Seine Haltung wirkte wie bei den Kriegern aus den Filmen, die sie so gerne sah. Die silbrigen Narben auf der breiten, spärlich behaarten Brust sahen genau danach aus. Und sein kantiges Gesicht mit den dunklen Iriden … Lina unterdrückte einen sehnsüchtigen Seufzer. Himmel, das war ein Mann. Oder eher nicht. Ein Dämon, ein Teufel. Und er
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