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Hoellenfluestern

Hoellenfluestern

Titel: Hoellenfluestern
Autoren: Jana Oliver
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Gefangenen, dann scheuchte er seinen Leutnant mit einer Handbewegung fort. »Bitte entschuldigen Sie.«
    Beck schluckte seinen Ärger entschlossen herunter. Fausthiebe auszuteilen wäre im Moment keine kluge Taktik.
    Wussten die Jäger von Riley und dem gefallenen Engel? Sie müssen. Warum sollten sie sonst nach ihr suchen? Trotzdem wagte er es nicht, Mutmaßungen anzustellen.
    »Was soll das alles eigentlich?«, fragte Beck.
    Der Hauptmann stand auf. »Lassen Sie uns hineingehen.«
    Beck erhob sich, klopfte den Dreck von der Jeans und sammelte seine Reisetasche mit der Fängerausrüstung ein, die neben der Auffahrt lag. Er befühlte den Boden der Segeltuchtasche und stellte erleichtert fest, dass er nicht nass war. Die Glaskugeln waren also heil geblieben, als die Jäger sich auf ihn gestürzt hatten. Er brauchte die magischen Kugeln, um die Höllenbrut zu fangen.
    Nachdem er sich vergewissert hatte, dass sie allein waren, schloss Salvatore die Vordertür hinter ihnen. Beck hatte erwartet, in seinem Haus das Unterste zuoberst gekehrt vorzufinden, aber das war nicht der Fall. Der einzige Schaden schien ein Glas zu sein, das von der Arbeitsplatte gefallen war. Er ignorierte die Scherben auf dem Boden und ließ sich auf die Couch plumpsen, auf denselben Platz, auf dem Riley gesessen hatte, als sie ihre niederschmetternden Neuigkeiten ausspuckte.
    Wo steckst du, Mädel? Wenn sie zu ihrer Wohnung gefahren war, würden sie sie dort finden. Wenn sie klug war, war sie zu Angus Stewart gegangen, einem der beiden Meisterfänger in der Stadt. Stewart würde auf sie aufpassen.
    Der Hauptmann setzte sich ihm gegenüber in einen Sessel. Er bewegte sich, als habe er seit Tagen nicht mehr richtig geschlafen. »Wir müssen Riley Blackthorne so schnell wie möglich finden.«
    »Warum?«
    »In Atlanta hält sich ein gefallener Engel auf. Sein Name ist Ori. Wir glauben, dass er es auf Paul Blackthornes Tochter abgesehen hat.«
    Beck gelang es, schockiert auszusehen, was nicht besonders schwer war. Er konnte immer noch nicht fassen, dass Riley mit einem Verbündeten Luzifers geschlafen hatte.
    »Warum sollte einer von denen hinter ihr her sein?«
    »Er ist bekannt für seine Verführungskünste.«
    Becks Kiefer verspannte sich, aber er sagte nichts.
    »Es gibt eine merkwürdige Abfolge von Ereignissen in dieser Stadt, und das bedeutet für gewöhnlich, dass es ein Epizentrum gibt, auf das sich sämtliche Aktivitäten konzentrieren.«
    »Wenn Sie damit sagen wollen, dass Riley der Grund für all das ist …«
    »Welchen Schluss sollten wir sonst ziehen?«, entgegnete Salvatore. »Bei jedem dämonischen Ereignis in dieser Stadt stand sie im Mittelpunkt: Ein Dämon fünften Grades hat versucht, sie zu töten. Derselbe Dämon hat während einer Versammlung der Fänger seinen Angriff auf das Tabernakel gestartet. Allein diesem Überfall ist ein Drittel der Mitglieder Ihrer Dämonenfängerzunft zum Opfer gefallen.«
    »Ich weiß, Jäger«, erwiderte Beck mürrisch.
    »Wenn sie das Bindeglied zwischen all diesen Ereignissen ist, müssen wir sie aufspüren und eine Möglichkeit finden, diese Beziehung zur Hölle zu unterbinden, ehe noch mehr Menschen sterben.«
    Beck wollte nicht darüber nachdenken, was »die Beziehung unterbinden« bedeutete. »Warum hat ein Kommando mein Haus durchsucht? Sie hätten an die Tür klopfen können wie jeder andere auch.«
    »Sie waren nicht zu Hause«, stellte der Hauptmann fest. »Lassen Sie Ihr Haus immer unverschlossen?«
    Beck zögerte. »Nein. Warum?«
    »Weder die Vorder- noch die Hintertür waren abgeschlossen, und Ihre Alarmanlage war ausgeschaltet. Die Hintertür war nur angelehnt. Vielleicht ein Hinweis auf einen hastigen Aufbruch?« Der Hauptmann beugte sich vor, die Ellenbogen auf den Knien. »Haben Sie Riley angerufen, um sie zu warnen, dass wir kommen?«
    Inzwischen würden sie sein Telefon überprüft haben und wissen, dass er Riley nach dem Streit angerufen hatte, also entschied er sich für die Wahrheit. »Ich wusste nicht, dass Sie hierher unterwegs waren.«
    »Aber Sie haben mit ihr gesprochen.«
    »Ja. Wir haben uns über diesen Ori gestritten. Er hat ihr erzählt, er wäre ein freiberuflicher Dämonenjäger, und ich hab ihr gesagt, sie soll sich von ihm fernhalten. Sie hat mir nicht zugehört, also haben wir uns gestritten. Ich habe sie angerufen, um …« Warum hatte er sie angerufen? Bestimmt nicht, um sich zu entschuldigen, so viel war sicher.
    »Wo ist sie jetzt?«
    Beck schüttelte den
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