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Hitzkopf

Hitzkopf

Titel: Hitzkopf
Autoren: Damon Suede
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Er murmelte eine Entschuldigung. „Wir müssen morgen früh raus. Und Griff hat heute noch nichts gegessen. Wir gehen ihm was besorgen.“
    Selbst in einer übervollen Bar in Brooklyn, konnte man Delilahs Augen zwischen ihnen hin und her wandern sehen. Sie war mehr als genervt von dem Typen, der ihr die Tour vermasselte. Sie verzog das Gesicht. „Wohnt ihr Typen zusammen?“
    „Nein“, Griff kam auch wieder näher an die Bar heran, schon alleine, um aus dem Gedränge der Leute herauszukommen.
    „Naja, so gut wie. Er ist wie mein Bruder“, Dante schob sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht, „und er muss in ein paar Stunden schon wieder raus.“ Dante strich unter ihrem Rock über ihr Bein. „Wir können hier später weitermachen. Sei nicht so. Ich muss mich erst um ihn kümmern.“
    „Und was ist mit mir?“ Sie wusste, was hier abging.
    Griff entdeckte Aleks rasierten Kopf ganz in der Nähe. Er lauschte mit einem schiefen Lächeln dem Mist, den Dante hier verzapfte. Auf der Jukebox beschwerten sich die Rolling Stones gerade über Biester und Bürden, während die Menge, völlig neben der Melodie, mitjaulte und 343 Geister dabei zusahen.
    Das Mädel quietschte auf. Dem Ausdruck auf ihrem Gesicht und Dantes Position nach zu urteilen, war Griff sich ziemlich sicher, dass dieser gerade ein paar Finger in sie geschoben hatte.
    Himmel nochmal. Dante versuchte ständig, Tussis zu irgendwelchem verrückten, halblegalen Scheiß zu überreden, vorzugsweise in aller Öffentlichkeit, vorzugsweise vor Griff, für die volle Peinlichkeit. Griff begann gewöhnlich zu schwitzen, zu stottern und auf den Boden zu starren und Dante ging gewöhnlich exakt einen Schritt zu weit. Das Merkwürdigste daran war allerdings, dass die Frauen Dante anschließend dankten, ihn verfolgten und noch monatelang SMS schickten.
    Griff schnaubte und warf seinem besten Freund einen missbilligenden Blick zu. Dante liebte es, ihn verlegen zu machen, lebte, um ihn rot anlaufen zu sehen. Hölle nochmal, Griffin konnte spüren wie sich die Schamröte unter dem großspurigen Blick seines Freundes, über jeden Zentimeter seines Körpers ausbreitete. Vermutlich erröteten sogar seine Beine unter dem Kilt. Fast warf er einen Blick nach unten, um nachzusehen, schaffte es aber, seinen Blick auf der unordentlichen Bar ruhen zu lassen.
    Gegen deren feuchtes Holz, sah der Schnitt in Dantes Knöchel breit und frisch aus. Vermutlich müsste es genäht und nicht nur verbunden werden.
    „D, was hast du mit deiner Hand angestellt?“
    „Geht dich nix an.“ Dantes Lächeln wurde breiter, aber seine Augen schienen leer und starrten Griff an, als wäre er lieber woanders. Die Muskeln in seinem braunen Unterarm spannten sich unter Griffs Blick an. Das Mädchen stöhnte wegen irgendetwas, das Dantes versteckter Arm gerade tat.
    „Nein, ich meinte die .. vergiss es.“
    Griff rieb sich über seine Bartstoppeln und wünschte sich, er wäre irgendwo anders, wollte ein Stück heiße Pizza, wollte irgendetwas anderes, als eine überfüllte Bar in Brooklyn, zehn Jahre danach. Plötzlich fühlte es sich realer an, eine FSK 18 Fantasie für eine verheiratete Frau zu sein, als er sich fühlte. So, als sei er der 344te Geist. Etwas dehnte sich  in seinem weiten Brustkorb aus, ließ ihm keine Luft zum Atmen, zerdrückte ihn von innen heraus.
    „Griffin?“ fragte Dante sanft, als er damit aufhörte was auch immer er tat und sich einen Schritt von der Brünetten wegbewegte. Seine raue Hand auf seinem wuchtigem Unterarm ließ Griff wieder im Hier und Jetzt landen.
    Griff zuckte zurück und hob seinen grauen Blick, die gesamten hundert Meilen, die es dauerte, Dantes zu erreichen. Er war kurz vor einem Zusammenbruch. „Ich muss los.“
    „Wir müssen los“, erklärte Dante dem Mädchen und unterbrach ihren Protest mit einem kurzen Kuss mitten auf den Mund, „außer du willst mit uns kommen, Süße? Zusammen, meine ich. Griff ist auch ein Feuerwehrmann...“
    Was zum Henker?
    Musik dröhnte und Leute drückten gegeneinander und Griffin stand alleine da, in einer erstickenden Blase von Hintergrundrauschen, betrachtete die Luft um sich herum und zählte bis null. Warum passierte so etwas mit ihm? Er gab ein grunzendes Geräusch von sich und schaute überall hin, nur nicht in das attraktive, besorgte Gesicht seines Freundes.
    Sie sah sich beide Männer an – die Muskeln, ihre Körper – und zählte eins und eins zusammen: ein Bett, zwei Feuerwehrmänner und das Ganze am 11.
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