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Historical Saison Band 20

Historical Saison Band 20

Titel: Historical Saison Band 20
Autoren: Marguerite Kaye , Joanna Fulford
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seine Hand auf den Mund. „Bitte keine Angst! Ich werde Ihnen nichts tun, ehrlich.“
    Ungläubig hob sie ihre fein geschwungenen Augenbrauen und zappelte wild mit den Armen. Ihr Körper war zart und nachgiebig. Und er, Elliot, lag mitten auf ihr – was vermutlich ziemlich ungehörig war. Und durchaus köstlich, wie er gleichzeitig merkte. Auch schien sie nichts als ein Nachthemd unter ihrem weiten Mantel zu tragen. Ihre Brüste wogten bei jedem ihrer Atemzüge gegen seine Brust. Warm drückte ihr Mund gegen seine Handfläche. Ein, zwei Sekunden lag er einfach da, gefangen in dem unerwarteten Gefühl körperlicher Nähe, ehe ihm mehrere Dinge zugleich aufgingen.
    Höchstwahrscheinlich war sie die Countess of Kinsail.
    Ganz bestimmt würde sie schreien, sobald sie die Möglichkeit dazu bekam.
    Wenn man ihn ertappte, landete er am Galgen.
    Er musste weg. Sofort!
    Mit einer einzigen geschmeidigen Bewegung war er auf den Füßen und zog die verwirrte Frau mit sich, wobei er ihr immer noch mit einer Hand den Mund zuhielt. Den anderen Arm hatte er um ihre Taille geschlungen. Eine bemerkenswert schlanke Taille. Und die Dame war für eine Frau ungewöhnlich groß. Verdammt, der Earl war ein glücklicher Mann. „Verspechen Sie, nicht zu schreien, wenn ich jetzt meine Hand wegnehme?“, flüsterte er.
    Sie hob ihre ausdrucksvollen Augenbrauen und schaute ihn indigniert an. Das konnte Ja bedeuten … oder auch Nein.
    Elliot ließ es darauf ankommen. „Habe ich Ihnen wehgetan? Ich hatte nicht damit gerechnet, hier jemanden zu finden – wie Sie sich sicher vorstellen können“, fuhr er fort.
    „So wenig wie ich.“
    Ihre Stimme war ein wenig belegt – was davon kommen mochte, dass er ihr gerade fast den Brustkorb zerquetscht hatte. Sie hatte ein ungewöhnliches Gesicht. Ein interessantes Gesicht. Viel mehr als nur schön. Ihr Mund war voll, mit einem leicht zynischen Zug. Weder Tränen noch Anzeichen von Hysterie, im Gegenteil: In ihrem Ausdruck erkannte er sogar einen Hauch von Amüsement.
    Als Reaktion darauf zuckten Elliots Lippen unwillkürlich. „So köstlich es war – für mich wenigstens – lag es dennoch nicht in meiner Absicht, Sie als Landeplatz zu benutzen.“
    „Ich freue mich, von Nutzen gewesen zu sein.“ Immer noch leicht benommen schaute Deborah ihn an. „Was um alles in der Welt haben Sie denn da getan?“, fragte sie, wobei ihr im selben Moment klar wurde, wie dumm die Frage war.
    Doch er sah nicht wie ein gewöhnlicher Einbrecher aus – nicht, dass sie gewusst hätte, wie ein Einbrecher aussah! Gewiss sollte sie doch um Hilfe schreien? Und gewiss sollte sie sich fürchten, denn immerhin lag sein Schicksal in ihrer Hand, was er wissen musste; trotzdem neigte sie weder zum einen noch zum anderen. Entsetzlicherweise war sie schlicht und einfach fasziniert von den Nachwirkungen ihres Zusammenpralls. Seinen schweren Körper auf sich zu spüren … diesen starken, muskulösen, außerordentlich drahtigen Körper … seine Hand auf ihrem Mund …
    „Was haben Sie da oben an der Wand gemacht?“, wiederholte sie bemüht ruhig.
    Elliot grinste. „Leider genau das, was Sie vermuten, Lady Kinsail.“
    Nun wäre definitiv der Augenblick, um nach Hilfe zu schreien, dennoch unterließ Deborah es. „Sie kennen mich?“
    „Ich habe von Ihnen gehört.“
    „Oh.“ Sich jäh ihrer Aufmachung bewusst, raffte sie hastig ihren Mantel über der Brust zusammen. „Ich bin nicht für Besucher ge… ich meine, ich ging nicht davon aus, jemandem zu begegnen“, sagte sie und merkte, wie sie errötete, was hoffentlich die Dunkelheit verbergen würde.
    „Ich auch nicht.“
    Der Einbrecher schmunzelte amüsiert. Ein heiseres, sehr männliches Geräusch, das Deborah erschauern ließ. Er hatte ein bemerkenswertes Gesicht, mit ausgeprägten Linien, schweren Brauen und tiefen Kerben um die Mundwinkel. Seine Augen wirkten, als hätten sie zu viel gesehen. Eine unterschwellige Gefahr ging von ihm aus.
    In der Tat ein einprägsames Gesicht … und außerordentlich attraktiv.
    Ihre Blicke trafen sich, und für ein paar Sekunden schien die Zeit zwischen ihnen stillzustehen. Eine unerklärbare Spannung entstand zwischen ihnen.
    „Es tut mir leid, Sie erschreckt zu haben“, sagte er endlich, „Doch im Grunde müssen Sie meine Anwesenheit hier Ihrem Gemahl anlasten.“
    Langsam fragte Deborah sich, ob sie träumte. „Aber Jeremy – mein Gemahl – er ist …“
    „Ein höchst glücklicher Mann.“ Elliot lächelte
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