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Historical Saison Band 16 (German Edition)

Historical Saison Band 16 (German Edition)

Titel: Historical Saison Band 16 (German Edition)
Autoren: Helen Dickson , Bronwyn Scott
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Abend vielleicht jemand besonders aufgefallen?“
    Lilya antwortete vage: „Bisher noch niemand, obwohl viele von ihnen sehr angenehme Gesellschafter waren.“ Nachdem sie mit Beldon getanzt hatte, waren die anderen Männer ihr gleichgültig gewesen.
    „Vielleicht reitet der Sohn des Marquis heute auch im Park aus“, fuhr Philippa fort und reichte Lilya ein Paar Handschuhe. „Er ist achtundzwanzig und schon jetzt gut situiert. Mir ist aufgefallen, dass er von dir sehr angetan ist. Val kennt seinen Vater. Wenn du ihn ein wenig ermutigen würdest …“
    „Ich werde es erwägen“, unterbrach Lilya sie. Dabei war es das Letzte, was sie wollte. Es wäre eine Katastrophe, wenn sie seine Frau werden würde. Jede Heirat war im Grunde ausgeschlossen und zu riskant, aber einen Mann aus dem Hochadel zu nehmen, kam überhaupt nicht infrage. Ihr Leben würde sich nach einer solchen Hochzeit vorwiegend in der Öffentlichkeit abspielen. Jeder ihrer Schritte würde von der Presse kommentiert werden – und damit ihren Verfolgern ihren Aufenthaltsort verraten.
    Wenn man überhaupt davon ausging, dass es die Art von Heirat war, die sie wollte. Auf eine gewisse Weise schützte sie der Diamant davor, darüber nachzudenken, ob ihr Temperament und das eines Engländers überhaupt zusammenpassen konnten. Die englischen Mädchen, die sie bisher kennengelernt hatte, waren fade Personen ohne die geringste Kühnheit gewesen. Sie gehörten ihren Ehemännern und vertraten deren Ansichten.
    Sie selbst hatte sich niemals jemandem untergeordnet und glaubte auch nicht, dass sie dazu in der Lage sein könnte – schon gar nicht für einen Mann!
    Philippa hatte sich nicht geirrt. Sie trafen Lady Eleanor Braithmore im Park. Sie saß sittsam in einem weißen Landauer und drehte einen weißen Sonnenschirm in ihren Händen. Beldon war an ihrer Seite und machte ihr Komplimente wegen ihrer Schönheit. Er saß barhäuptig auf seinem Jagdpferd und wirkte so männlich, dass Lilya sich konzentrieren musste, um das Atmen nicht zu vergessen.
    Verstand das Mädchen überhaupt, wie ungewöhnlich es war, dass er ihr seine Zuneigung zeigte? Sicher nahm sie es für selbstverständlich. Als Tochter eines Earls war sie in dem Bewusstsein erzogen worden, eines Tages in eine standesgemäße Ehe, wie er sie ihr bieten würde, einzuwilligen.
    Lilya seufzte, als sie sich an ein längst vergangenes Ereignis erinnerte. Sie hatte sich verliebt, bevor sie die Fehler ihres Vaters wirklich verstanden hatte. Als sie sechzehn war, war ihr ebenso viel Aufmerksamkeit zuteilgeworden wie Beldon sie jetzt Eleanor zuteilwerden ließ. Das Ergebnis war einer Katastrophe gleich gekommen: Der junge Mann, der talentierte Sohn eines Kaufmanns, war gestorben. Sie hatte daraus gelernt. Sie musste allein bleiben.
    Mit aller Macht versuchte sie sich einzureden, dass sie Lady Eleanor die Aufmerksamkeit Beldons gönnte. Für sie kam es nicht mehr infrage, sich umwerben zu lassen.
    Drei Herren, die sich auf ihren Pferden näherten, zogen ihre Aufmerksamkeit auf sich.
    „Pendennys! Schön dich zu sehen!“, rief einer der jungen Männer. Lilya erinnerte sich vage, dass er der Bruder Lady Eleanors war, ein großspuriger Zweiundzwanzigjähriger. Ihr schien, als zucke Beldon zusammen, als er den jungen Mann sah, doch er fing sich rasch.
    „Bandon! Schön Sie zusehen!“ Beldon sah verärgert aus und das bestärkte Lilya in ihrem Eindruck vom Vorabend, dass er jemand war, dem man nicht so leicht nahekam.
    „Ich möchte Sie gerne einigen meiner Freunde vorstellen. Das ist Lord Crawford und das hier Mr Agyros, der wegen der Verhandlungen in London weilt. Mein Vater nimmt natürlich auch daran teil“, ließ sich Lord Bandon angeberisch vernehmen.
    Die jungen Leute wurden einander vorgestellt. Lilya spürte, dass Mr Agyros sie beobachtete, während sich die anderen angeregt unterhielten. Er war ein attraktiver Mann. Dass er sie mit seinen dunklen Augen so ausführlich musterte, ließ sie erröten. Dann sprach er sie an.
    „Verzeihen Sie meine Zudringlichkeit, aber ich kann nicht anders als mich über ihren Namen zu wundern. Er klingt russisch, aber der leichte Akzent in Ihrer Aussprache erinnert mich an meine Heimat. Kommen Sie vielleicht vom Balkan oder sogar aus Mazedonien?“ Er warf ihr ein strahlendes Lächeln zu. Lilya konnte nicht anders als es zu erwidern.
    „Wo kommen Sie her, Mr Agyros?“, fragte sie freundlich. Sie fand es am klügsten, seine Frage mit einer Gegenfrage zu
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