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Historical Band 298

Historical Band 298

Titel: Historical Band 298
Autoren: Blythe Gifford Terri Brisbin
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Universität als zum Lernen.“
    Bei dem warmen Ton seiner Stimme erwachte ein angenehmes Kribbeln zwischen ihren Beinen. Dort, wo sie sich an ihn schmiegte. Ein mehr als angenehmes Kribbeln.
    Ihre Schwester hatte einmal versucht, ihr die Sache zwischen Männern und Frauen zu erklären. Mit vielen schönen Worten über Körper und Herzen und Seelen. Dennoch hatte es sich angehört, als spräche sie über eine Krankheit. Oder schlimmer noch, über eine Verrücktheit, die dazu bestimmt war, einer Frau so sehr den Verstand zu vernebeln, so dass sie ihr ganzes Leben einem Mann unterordnete.
    Jane hatte noch nie so empfunden und wollte es auch gar nicht. Noch etwas anscheinend, in dem sie sich von anderen Frauen unterschied.
    Aber das hier, das fühlte sich gut an.
    Er zuckte mit den Schultern. „Ich selbst habe keine Verwendung für Rechtsgelehrte. Aber wenn du dich zu dem Studium entschlossen hast, findest du in John Lyndwood den besten Master.“
    Sie murmelte eine undeutliche Antwort. Was Cambridge betraf, so brauchte sie keine Ratschläge von einem Bauern aus Cumberland. Selbst wenn er irgendwo ein paar lateinische Sätze aufgeschnappt hatte.
    Sie wusste, was sie an der Universität erwartete. Der Gatte ihrer Schwester war in den Inns of Court, den vier Anwaltskammern, ausgebildet worden und hatte ihr alles darüber erzählt. Dort gab es hübsche Blumenbeete und Innenhöfe. Sie würde durch die Gärten schlendern, interessante Bücher lesen und dann mit ihren Kommilitonen darüber debattieren.
    Aber als das Pferd über die Brücke und durch das Tor trottete, rückte die Stadt beängstigend nahe und sah gar nicht so aus, wie sie es erträumt hatte.
    Ein Wirrwarr von eng zusammenstehenden Häusern säumte die verwinkelten, stinkenden Gassen. Hier und da gähnten Löcher wie in einem schadhaften Gebiss, und nur verkohlte Balken zeugten davon, dass dort einmal ausgebrannte Heimstätten gestanden hatten.
    „Wo wohnst du?“ Duncan hob die Stimme, damit sie ihn trotz zweier laut quiekender Schweine hören konnte, die sich gegenseitig um die Hausecken jagten. „Ich bringe dich hin.“
    In der Spätsommerluft hing schwer der Geruch nach Pferdemist und rohem Fisch. Wo war der friedliche, abgeschottete Garten, von dem Justin erzählt hatte? Sie war nach Cambridge gekommen, weil es weitab vom Weg lag und ihre Familie sie hier wahrscheinlich weniger suchen würde als in London oder Oxford. Hatte sie einen Fehler gemacht? Sie hatte selbstständig sein und niemandem Rechenschaft ablegen wollen. Aber in diesem Augenblick verhieß sogar ein Fremder mit einem nordischen Akzent Sicherheit.
    Sie schlang die Arme fester um ihren Retter.
    „Presse mir nicht die Luft heraus, Junge.“
    Schnell lockerte sie den Griff. So wie sie reagierte schließlich kein Mann.
    „Lasst mich hier runter.“ Sie kletterte vom Pferd, um den widersprüchlichen Gefühlen und seinem schützenden Rücken zu entgehen.
    Er betrachtete sie, wie sie so auf der Straße stand und ihr kleines Bündel umklammerte. „Du hast keinen Platz, wo du bleiben kannst, nicht wahr?“
    „Noch nicht, krieg ich aber.“ Die Sonne stand noch hoch. Sie hatte genug Zeit, sich ein Lager zu suchen. „Ich bin Euch dankbar für den Ritt.“
    Er sah stirnrunzelnd auf sie herab. „Hast du Freunde, die hier leben? Einen Master, der dich erwartet?“
    Sie nahm eine ziemlich großspurige Haltung an und schüttelte den Kopf. Ob Männer innerlich auch solche Angst hatten, wenn sie sich so furchtlos gaben? „Ich mache das auf meine Art.“
    Es war Zeit zu gehen, aber sie konnte den Blick nicht von seinen forschenden Augen wenden.
    „Du hast keinen Ort, wo du leben kannst, keinen Master, der dich aufnimmt und keine Freunde, die dir helfen.“ Er lehnte sich im Sattel zurück und starrte auf sie hinunter. „Du hast überhaupt keine Pläne gemacht, nicht wahr?“
    Sie schüttelte den Kopf und schämte sich plötzlich. Bedrohlich und angsteinflößend ragte Cambridge um sie herum auf. Noch nie hatte sie sich um ihre Unterkunft oder ihr Essen kümmern müssen. Aber sie würde nicht klein beigeben wie eine Frau. Durch ihre Adern floss schließlich königliches Blut.
    Sie hob den Kopf und sah ihm in die Augen. „Ich kann mich um mich selbst kümmern!“
    Er schüttelte den Kopf. „Morgen beginnt der Jahrmarkt, da ist kaum noch eine Kammer zu bekommen. Dabei sind die Lords und Landjunker des Parlaments noch nicht einmal angekommen. Ich kann dir wenigstens einen Strohsack für die Nacht
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