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Hinreißend untot

Hinreißend untot

Titel: Hinreißend untot
Autoren: Karen Chance
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auf Händen und Knien.
    »Ich habe Sie nicht um Erlaubnis gefragt«, teilte mir Pritkin kühl mit. Ich sah durch einen Vorhang aus zerzaustem Haar zu ihm hoch. »Ich werde nie die Pythia sein, die sie war«, sagte ich. »Vielleicht tauge ich überhaupt nichts.« Zum ersten Mal sah ich ein echtes Lächeln auf Pritkins Lippen. »Das ist vielversprechend.« Er zog mich auf die Beine. »Es sollte verboten sein, dass jemand Macht ausüben kann, der Macht will.«
    »Dann werde ich großartig sein«, sagte ich. »Denn niemand kann sie weniger wollen als ich.«
    Pritkin gab keine Antwort und verblüffte mich, indem er vor mir auf ein Knie sank. Seine Kleidung war zerrissen und blutig, das Gesicht voller Ruß, aber es gab noch immer etwas Eindrucksvolles an ihm. »An den genauen Wortlaut erinnere ich mich nicht«, sagte er. »Und es sollten Zeugen da sein …«
    »Was bin ich?«, fragte Billy empört, als er in meine Halskette zurückkehrte. Pritkin achtete nicht auf ihn. »Aber ich glaube, es ging so: Ich schwöre, Sie und die von Ihnen ausgewählte Erbin gegen alle gegenwärtigen und zukünftigen Missetäter in Frieden und Krieg zu schützen, solange ich lebe und Sie den Idealen des Amtes treu bleiben.«
    Ich blickte auf ihn hinab, und plötzlich schien mir ein Gewicht von den Schultern genommen zu sein. Wie ärgerlich, lästig und schlichtweg dämlich Pritkin manchmal auch sein konnte, es war gut, ihn im Kampf auf der eigenen Seite zu haben. Und ich hatte das Gefühl, dass mich noch viele Kämpfe erwarteten. »Ich schätze, von jetzt an nennen Sie mich Lady Herophile die Zweite, oder?«
    »Die Siebte.« Er kniete noch immer, aber die grünen Augen schenkten mir den vertrauten arroganten Blick. »Und verlassen Sie sich nicht drauf.« Die Tür des Haupteingangs flog auf, und zornige Vampire stürmten herein. Ich fasste Pritkin an der Schulter und bedachte ihn mit einem müden Lächeln. »Damit kann ich leben«, sagte ich und sprang.
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