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Hindernisse zum Glück (German Edition)

Hindernisse zum Glück (German Edition)

Titel: Hindernisse zum Glück (German Edition)
Autoren: Barbara Behrend
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betrat den Stall nur, wenn sie Johann nach Geld fragen wollte!
     
    Es war Freitagvormittag kurz vor elf. Johann lief zum Stall rüber, um bei seinen Leuten nach dem Rechten zu sehen.
    Jeanette kam ihm an der Stalltür entgegen. „ Ah, Johann! Ich wollte gerade zu dir! Meine Mutter hat angerufen und hat mir gesagt, dass mein Vater ins Krank enhaus eingeliefert worden ist!“
    Er konnte ihr ansehen , dass sie sich Sorgen machte. „ Oh je! Ich hoffe, es ist nichts Schlimmes!“ meinte er besorgt.
    „ Sie wissen es nicht! Er ist einfach umgekippt! Einfach so, Johann!“ Ihr kamen die Tränen. Johann nahm sie in den Arm un d versuchte sie zu beruhigen: „ Weißt du was? Mach‘ einfach frei und fahr nach Hause! Wie haben nur vier Pferde dieses Wochenende auf dem Turnier laufen! Pack e deine Sachen und fahr e zu deiner Mutter! S ie braucht dich dringender als wir! Wenn es bis Montag nicht besser ist, ruf ‘ an! Dann gebe ich dir Urlaub, du h ast übrigens genug Überstunden!“
    Sie löst e sich aus seiner Umarmung, bedankte sich und ging, um ihre Sachen zu holen. “Chef!…Cheeef!” Paul rief aufgeregt hinter Johann her.
    Johann hatte Mühe ein belustigtes Grinsen zu verbergen, denn Paul sah immer so lustig aus, wenn er sich aufregte. Er hatte rot glühend e Wangen, seine Augen wirkten größer als sonst und meistens standen ihm noch ein paar Haarsträhnen zu Berge.
    „Was ist los, Paul?“ erkundigte er sich gelassen. Johann wusste, dass sein Bereiter oft viel Lärm um nichts machte - eine der Angewohnheiten, die er an ihm nicht mochte.
    „ Die Marie trödelt rum und die Jea nette heult die ganze Zeit und…“
    „ Ja, Jeanette habe ich schon nach Hause geschickt!“ unterbrach ihn Johann. „ Ihr Vater musste ins Krankenhaus. Wie mein st du das  - Marie trödelt rum?“ Wenn er sich normalerweise auf jemanden in punkto Zeitplan verlassen konnte, dann war das Marie und er hatte noch nie erlebt, dass sie trödelte und sie wollten schließlich um halb eins die Pferde verladen!
    „ Sie behauptet, sei findet deine neuen Lammfellgamaschen nicht, die du für deinen Wallach gekauft hast! Das nehme ich ihr nicht ab! Die weiß doch sonst, wo alles liegt! Die veräppelt mich, weil sie genau weiß, dass ich um drei Uhr in Düsseldorf sein mus s!“ jammerte Paul.
    Johann musste schmunzeln. „ Wieso musst du um drei auf dem Turnier sein? Wir ha ben heute noch keine Prüfungen!“
    „ Nein, aber ich habe Günni versprochen, dass ich heute zusehe, wenn er die Prüfung re itet und ihm die Daumen drücke!“ rief Paul ganz aufgeregt.
    Ach ja, Günni! Dachte Johann. Günni, der eigentlich Günther hieß, war ein Dressurreiter mit dem Paul seit einiger Zeit in engem Kontakt stand und es war offensichtlich, dass sie sich beide sehr füreinander interessierten.
    „ Ich schau ´ , was sie ma cht! Verstau‘ bitte die Sachen , die Marie bereitgestellt hat. “ sagte Johann zu Paul und hörte im selben Moment hinter sich die Stalltür aufgehen.
    „Ah, Chef, gut, dass du da bist!“ Wenn seine Mitarbeiter `Chef´ zu ihm sagten, dann war das nicht, weil er darauf bestand oder weil sie einen gewissen Abstand zu ihm wahren wollten, sondern es war sein Spitzname.
    Als Johann Maries Stimme hörte, spürte er, wie sein Herz einen freudigen Hüpfer machte, wäre aber auf der anderen Seite am liebsten weggelaufen.
    „ Was ist denn? Pa ul hat mir erzählt…“ begann Johann, hielt aber plötzlich inne, weil ihm eingefallen war, dass er die Lammfellgamaschen heute Morgen bei einem anderen Pferd ausprobiert hatte und sie n och hinten am Reitplatz lagen. „ …V er dammt! Ich weiß, wo s ie liegen!“
    Er p ackte Marie an der Hand. „ Komm, mein Mädchen, ich zei g ‘ dir, wo die Gamaschen liegen. “ und zog sie mit sich.
    Marie sah sich noch einmal verwirrt nach Paul um und folgte Johann.
    „ Was auch immer ihr tut, seht zu, dass es nicht lange dauert! Ich muss um drei i n Düsseldorf sein!“ rief Paul ihnen mit seinem typisch ironischen Unterton nach. Er wusste, was die beiden füreinander empfanden, obwohl es nie jemand ausgesprochen hatte.
     
    Auf dem halben Weg zu Reitplatz merkte Johann, dass er immer noch Maries Hand hielt und als er ihr kurz einen Blick zuwarf, verspürte er den Drang , sie zu küssen. Verlegen ließ er abrupt ihre Hand los.
    „ Ach, wir fahren heute nur zu dritt aufs Turnier! Ich habe Jeanette frei gegeben, da ihr Vater pl ötzlich ins Krankenhaus musste!“ berichtete er.
    „Oh!“ machte Marie. Sie
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