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Heyne Galaxy 01

Heyne Galaxy 01

Titel: Heyne Galaxy 01
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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Kraftfeldgrabens entfernt. Eine Minute lang geschah nichts. Marty gab Laura einen kurzen Lagebericht, ohne den Anker aus den Augen zu lassen. Im Hintergrund funkelten Tausende und aber Tausende von Sternen.
    Zwischen dem Anker und dem Ende des Grabens erschien plötzlich ein zweiter Anker, während der erste – wie von Geisterhand bewegt – im Innern des Schiffes verschwand. Es konnte kein Zweifel daran bestehen, daß beide Aktionen von einer zentralen Kommandostelle aus befohlen und durchgeführt wurden.
    Marty wartete noch weitere zwanzig Minuten, aber es geschah nichts mehr. Er spürte, wie ihn die Müdigkeit zu übermannen drohte. Ohne lange zu überlegen, nahm er Kurs auf die Clem und war froh, als sich die Luke der Schleusenkammer hinter ihm schloß.
     
    In der folgenden »Nacht« hielten er und Laura abwechselnd Wache.
    Gegen »Mittag« des anderen »Tages« – Laura saß am Teleskop und ließ das geheimnisvolle Wrack nicht aus den Augen – erschien der erste Anker wieder, und zwar am Bug. Der zweite Anker am Heck verschwand. Laura weckte Marty, der das Phänomen betrachtete und sich dann mit zweifelnder Miene die Funkanlage besah. Mit ihr konnte er die Flotte herbeirufen. Aber es würde Stunden dauern, bis das erste Schiff eintraf, denn innerhalb des Sonnensystems gab es keine überlichtschnelle Raumfahrt.
    »Irgendeine verdammte Automatik, die immer noch funktioniert! Was soll es sonst sein?« Marty hieb die Faust auf den Tisch. In seinen Augen erkannte Laura hilflose Wut und Furcht vor dem Unbekannten. Drüben auf der riesigen Hülle begann der Anker erneut mit seiner langsamen Wanderung in Heckrichtung. »Ich muß wissen, was dort geschieht, Laura. Ich muß es wissen!«
    Das Dopplergerät zeigte an, daß Objekt X erneut mit sechs oder sieben Stundenkilometern auf die ferne Sonne zukroch.
    »Kann es wirklich sein, daß nach zweitausend Jahren noch Energie vorhanden ist, um einen solchen Mechanismus in Bewegung zu halten?« fragte Laura.
    »Durchaus möglich. Jede Passagiersektion eines solchen Empireschiffes besaß seine eigene, kleine Energiequelle, wie der Plan verrät. Für Wärme, Licht und …«
    »… und?«
    »Und für die Erzeugung von Wasser und Luft. Die Radioanlagen allerdings waren in den Rettungsbooten untergebracht. Die Rettungsboote aber sind nicht mehr vorhanden. Die Explosion könnte sie herausgerissen haben. Die Überlebenden hatten somit keine Verbindung zur Erde mehr …«
    »Worauf willst du hinaus, Marty?«
    »Abgesehen davon … es ist auch heute nicht einfach, die Störungen zwischen hier und Pluto zu übertönen. In den alten Tagen des Empires aber …«
    »Willst du mir nicht endlich sagen …«
    »Und was die Atemluft angeht …« Marty verstummte plötzlich. Er schien wie aus einem Traum zu erwachen. Verdutzt sah er Laura an, dann lächelte er entschuldigend. »Verzeih’, ich hatte nur so eine Idee. Ich muß noch einmal hinüber, Kleines. Es wird nicht lange dauern. Und – beunruhige dich nicht, hörst du?«
    Eine Stunde später landete er zum drittenmal auf der Hülle des Wracks, ganz in der Nähe des Hecks. Von hier aus stieß er langsam in Richtung Bug vor, um den kleinen Notausstieg zu finden, den er auf dem Planfoto entdeckt hatte. Der wandernde Anker war noch etliche Kilometer entfernt.
    Die Meßinstrumente verrieten ihm, daß die innere Luke dicht verschlossen war. Um die äußere gefahrlos öffnen zu können, trieb er eine Bohrung durch den Stahl, um einen eventuellen Überdruck in der Schleusenkammer entweichen zu lassen.
    Erst als er einen Vibrator einsetzte, ließ sich die Außenluke schließlich öffnen.
    Das Innere der Luftschleuse sah nicht anders aus als alle anderen Luftschleusen, die er vorher gesehen hatte.
     
    Marty dichtete die Außenluke wieder ab und verschloß sie. Nur so konnte er hoffen, auch die Innenluke mühelos zu öffnen. Zur Vorsicht überzeugte er sich davon, daß der Notausstieg reibungslos funktionierte. Wenn es sein mußte, konnte er das Schiff innerhalb weniger Sekunden verlassen.
    Er nahm noch einige Werkzeuge aus dem Taxi mit und verabschiedete sich von Laura, weil er fest davon überzeugt war, daß die Funkverbindung abriß, sobald er im Innern des Schiffes war. Entschlossen ließ er die Außenluke endgültig zugleiten. Das Helmlicht erleuchtete die Kammer. Marty fand die Kontrollen für atmosphärischen Druck. Was immer die Passagiere des Schiffes auch eingeatmet haben mochten, es war ein Gas und würde Druck erzeugen. Mit dem
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