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Hexer-Edition 24: Das Haus der bösen Träume

Hexer-Edition 24: Das Haus der bösen Träume

Titel: Hexer-Edition 24: Das Haus der bösen Träume
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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etwas anzufangen war, habe ich fast den gesamten Bautrupp ausgewechselt«, verkündete Storm stolz. »Sie wissen ja, neue Besen kehren oftmals gut und den Erfolg sehen Sie vor sich.« Wieder machte er eine Geste in Richtung des Hauses. »Um die Leute richtig zu motivieren, habe ich ihnen allerdings auch eine kleine finanzielle Extrazulage zusichern müssen.«
    »Die Sie sicherlich von den horrenden Beträgen bezahlen werden, die Sie bereits von mir bekommen haben«, sagte ich. »Jedenfalls will ich hoffe, dass Sie nicht vorhaben, mir diese auch noch in Rechnung zu stellen.«
    »Sie werden Augen machen«, antwortete Lickus erneut und auch Will beeilte sich, zu versichern: »Das geht ganz schnell.«
    Ich verzichtete darauf, die wenig erhellenden Aussagen weiter zu hinterfragen. Auf ein paar Pfund mehr oder weniger kam es nun auch nicht mehr an.
    »Wie wäre es, wenn Sie mir das Haus auch mal von innen zeigen würden?«, fragte ich stattdessen.
    »Aber sicher«, erwiderte Storm. »Auch im Inneren sind wir ein beträchtliches Stück weitergekommen, seit wir auf die ursprünglich vorgesehenen Änderungen verzichten und uns an die Originalpläne halten. Wirklich, ein beträchtliches Stück.«
    »Sie werden -«, begann Lickus, doch ich ging bereits mit weit ausholenden Schritten auf den Eingang zu, sodass er abbrach und sich zusammen mit den anderen beeilte, mir zu folgen.
    Der Anblick, der mich hinter der rechteckigen Öffnung, in die einmal das Eingangsportal eingesetzt werden sollte, erwartete, war gleichermaßen viel versprechend wie ein bisschen unheimlich. Viel versprechend deshalb, weil von dem Chaos, das noch bei meinem letzten Besuch hier geherrscht hatte, nichts mehr zu erkennen war. Der Boden war vollständig gefliest, die großen Fenster aus Buntglas eingepasst, die Wände vertäfelt oder mit Tapeten beklebt und eine zweiflügelige Holztreppe führte in die oberen Stockwerke. Sah man von den noch an einigen Stellen aufgestapelten Baumaterialien und den fehlenden Möbeln, Teppichen und sonstigen Einrichtungsgegenständen ab, unterschied sich die Halle kaum noch davon, wie sie in meiner Erinnerung einst gewesen war.
    Und gerade das machte sie so unheimlich.
    Hätte ich es nicht besser gewusst, hätte ich glauben können, sie wäre nie zerstört und neu gebaut worden, so sehr glich sie dem Original bis ins Detail. Obwohl alles neu war, verströmte es sogar jetzt schon den Anschein von Alter und einer gewissen Düsternis, als ob es trotz der großen Fenster hier drinnen niemals richtig hell werden würde. Ich verspürte ein kurzes eisiges Frösteln. Auch das war eine der Eigenheiten von Andara-House gewesen: Gleichgültig, welches Wetter geherrscht oder wie gut ich hatte heizen lassen, im Inneren schien es stets eine Winzigkeit zu kühl gewesen zu sein, um sich wirklich wohl zu fühlen. Jetzt erlebte ich das gleiche Phänomen erneut, aber ich war mir nicht sicher, ob mein Frösteln allein von der Kälte herrührte oder vielmehr von der Wucht der Erinnerungen, die auf mich einströmten.
    »Nun? Habe ich Ihnen zu viel versprochen?«, erkundigte sich Storm.
    »Ich wusste, Sie würden Augen machen«, fügte Lickus hinzu und Will ergänzte: »Nachdem wir einmal wussten, wie wir es machen mussten, ging alles ganz schnell. Und machte kaum Dreck.«
    Verständnislos blickte ich die drei an.
    »Als eine besonders große Hilfe erwies sich ihr Freund Mister Lovecraft«, erklärte Storm. »Nur aufgrund der geänderten Anweisungen, die er uns bezüglich des Baustils erteilt hat, sind wir so schnell vorangekommen.«
    »Geänderter Baustil?« Ich warf Howard einen gleichzeitig fragenden wie verärgerten Blick zu, doch statt zu antworten, warf er seine fast aufgerauchte Zigarre weg und zündete sich umständlich eine neue an.
    »Sie waren doch damit einverstanden, nicht wahr?«, hakte Storm nach, dem mein Blick nicht entgangen war. »Mister Lovecraft sagte, dass die Anweisungen von Ihnen kämen. Anstelle der ursprünglich vorgesehenen Änderungen sollten wir uns so eng wie möglich an die Pläne des Originalhauses halten, soweit uns diese vorlagen. Und bei allen fehlenden Informationen hat er uns mit seinem Wissen über das Haus unschätzbare Dienste erwiesen. Es ist doch in Ihrem Interesse so, oder?«
    »Sicher«, murmelte ich und bedachte Howard dabei mit einem so finsteren Blick, dass eigentlich auf der Stelle die Nacht hätte hereinbrechen müssen. »Wenn Sie nichts dagegen haben, würden Mister Lovecraft und ich uns gern allein
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