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Hexentöchter: Erotischer Vampirroman (German Edition)

Hexentöchter: Erotischer Vampirroman (German Edition)

Titel: Hexentöchter: Erotischer Vampirroman (German Edition)
Autoren: Mona Vara
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Wann immer die Schirmspitze auf einen der Schemen zeigte, zog sich dieser weiter in die Dunkelheit zurück.
    Cyrill kam näher. Sie bückte sich und hob eine Pelerine vom Boden auf, schüttelte sie seelenruhig aus und warf sie sich um die Schultern. Ihr fragender und zugleich misstrauischer Blick erfasste ihn. „Sir?“
    Er hatte noch kein Wort gesprochen, konnte aber förmlich die Spannung in den Schatten fühlen. Sie würden es nicht wagen, ihn anzugreifen. Es hatte sich in den letzten Monaten zwar einiges geändert, neue Vampire und Dämonen waren in London eingetroffen, aber noch respektierten sie ihn.Und wenn nicht, konnte er ihnen sehr schnell wieder die nötige Achtung beibringen.
    „Sie scheinen sich verlaufen zu haben, Miss.“ Cyrill hatte seine Entscheidung getroffen. Er würde das Mädchen heimbringen. Dieses Mal würde es überleben, und wenn es nicht dumm genug war, wieder hierher zu kommen, hatte es vielleicht sogar Chancen, noch ein paar Jahre älter zu werden.
    Sie sah sich stirnrunzelnd um. Fühlte sie, wie die Schatten sich zurückzogen? Deren Zorn? Er spürte ihre Gefühle, aber er achtete nicht darauf. Sie mussten sich eben andere Nahrung suchen.
    „Nicht so ganz verlaufen“, sagte sie endlich. „Ich dachte, dass ich nach zwei, drei Straßen in ein Viertel käme, wo ich mich zurechtfände, aber dann wurde ich belästigt.“
    Cyrill gab sich keine Mühe, sein ironisches Lächeln zu verbergen. Belästigt nannte sie das also, wenn sie von hungrigen Dämonen und Vampiren angegriffen wurde. Die junge Dame war entweder wirklich sehr einfältig oder völlig unwissend, was diese Gegenden betraf. Eher unwissend, entschied Cyrill, als er in ihre hellen Augen sah. Er versuchte, ihre Gefühle zu erfassen, aber das war schwierig unter den Leidenschaften der anderen Geschöpfe. Sie hatte einen wachen Blick, als sie ihn abermals eindringlich musterte, so, als wäre sie nicht sicher, wie sie ihn einzuschätzen hatte.
Harmlos
, hätte er ihr sagen können. Jedenfalls für sie und die meisten Menschen.
    „Wenn Sie mir erlauben, werde ich Sie heimbegleiten.“
    Sie nickte hoheitsvoll. „Das wäre sehr freundlich von Ihnen.“
    „Dann bitte hier entlang.“ Cyrill trat dicht neben sie und berührte ihren Arm. Er fühlte, wie die dunklen Kreaturen sich weiter zurückzogen. Er wollte das Mädchen die Straße weiter führen, aber sie blieb stehen und wandte sich an die beim Feuer sitzenden Dämonensklaven.
    „Würden Sie mir wohl gestatten, einen Span mitzunehmen?“ Sie deutete auf ihre Füße. „Ich sehe kaum, wohin ich steige. Hier, bitte sehr“, sie kramte in ihrer Kleidertasche und zog eine Münze hervor, Cyrill hob die Augenbrauen, als er sah, dass es eine halbe Guinee war.
    Der pockennarbige Alte fasste so schnell nach der Münze, dass man die Bewegung kaum sah. Er biss hinein, dann steckte er sie zufrieden unter sein Hemd, wies nur mit dem Kopf auf das Feuer und das Mädchen griff nach einiger Überlegung nach einem Span. Cyrill wartete halb ungeduldig, halb amüsiert, als er beobachtete, wie sorgfältig sie wählte. Das jämmerliche Licht war zu klein, um den Weg zu beleuchten und gar die in Bodennähe dichten Nebel zu durchbrechen. Sie hatte damit keine Chance zu sehen, wohin sieihren Fuß setzte, und würde mit ihren feinen Stiefeln bald knöcheltief im Kot waten.
    Sie wandte sich ihm zu. „So. Damit muss ich Sie nun nicht länger belästigen. Jetzt finde ich meinen Weg auch alleine.“
    Cyrill war nahe daran zu grinsen. Was glaubte sie, wie lange dieser Span die anderen davon abhielt, sich wieder auf sie zu stürzen? Sobald er ihr auch nur den Rücken zukehrte, kam sie damit nicht einmal die halbe Straße entlang!
    „Ich bringe Sie heim.“
    Sie hob das Kinn. „Das ist nicht nötig.“
    „Ich glaube doch.“ Cyrill wusste selbst nicht, weshalb er dieser Meinung war. Interesse an diesen großen Augen? Ein letzter Rest Ritterlichkeit oder Anständigkeit? Er dachte nicht länger darüber nach. Vielleicht war ihm auch nur langweilig.
    „Nun, wie Sie meinen.“ Sie klang höflich, aber gleichgültig, als sie sich energisch in Bewegung setzte. Cyrill holte sie mit zwei langen Schritten ein, und die sie umschwärmenden Schatten wichen wieder zurück.
    „Sie müssen weit vom Weg abgekommen sein.“
    „Nicht so schlimm, das sagte ich Ihnen ja bereits.“ Sie sah beim Gehen kurz hoch. „Der Nebel ist zu dicht, sonst könnte man den Mond sehen, das würde es angenehmer machen, hier zu
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