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Hexentöchter: Erotischer Vampirroman (German Edition)

Hexentöchter: Erotischer Vampirroman (German Edition)

Titel: Hexentöchter: Erotischer Vampirroman (German Edition)
Autoren: Mona Vara
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über die Schulter, ohne ihr den Sarkasmus übel zu nehmen. „Daher legen wir keinen besonderen Wert auf die Fähigkeit, es zu entfachen. Eher darauf, wie wir es wieder löschen können.“
    „Dann lass mich das machen.“ Charlie stand auf, wurde sich wieder ihrer wackeligen Knie bewusst, ging aber tapfer zu Theo und kniete sich neben ihn hin. Fast unmittelbar darauf flackerte ein munteres Feuer im Kamin. Theo hatte sich respektvoll zurückgezogen, aber sie selbst blieb davor hocken und hielt ihre eiskalten Hände in die Wärme. Das Feuer war freundlich hell in diesem düsteren Raum.
    „Warum, Theo?“ Sie sah ihn bei dieser Frage nicht an, sondern blickte in die züngelnden Flammen.
    Sie hörte ihn tief durchatmen. „Es war keine leichtfertige Entscheidung, Charlie. Das darfst du mir glauben.“
    „Es war eine dumme Entscheidung.“
    Er legte seine Hand auf ihren Arm, und sie wurde gewahr, wie kühl er war. Ein Frösteln ging trotz der Wärme des Feuers durch ihren Körper. „Aber ich werde ewig leben … Charlie, stell dir das doch vor.“
    „Bei Nacht! Am Tag verkriechst du dich in dieser Gruft!“
    „Doch nur anfangs! Und ich kann auch bei Dämmerung hinaus, solange mich nicht die Sonne erwischt.“ Seine Stimme wurde eindringlich, als er ihreZweifel an ihrem Gesicht ablas. „Das ist alles ganz anders, glaub mir. Und der Mann, dem ich das verdanke …“
    „Mit diesem Mann werde ich noch ein Wörtchen zu reden haben!“
    Er schüttelte mit einem nachsichtigen Lächeln den Kopf. „Das ist kein Mann, mit dem man
ein Wörtchen redet
. Er ist älter als ich und du zusammen. Sehr gebildet und distinguiert. Er stammt aus einer guten, alten Familie.“
    „Das tun wir auch!“
    „Aber Charlie, du weißt doch selbst, was unsere Familie ist. Alt ja, aber kein französischer Adel. Du müsstest ihn kennenlernen. Er ist so selbstsicher, so beeindruckend, erfahren“, fuhr er eifrig fort. „Ich bin sicher, du würdest ihn mögen.“
    „Mögen? Einen Vampir mögen?“
Französischer Adel
. Charlie unterdrückte ein abfälliges Schnaufen.
    „Solche Vorurteile passen doch gar nicht zu dir“, stellte Theo vorwurfsvoll fest. „Und nicht zu unserer Familie. Gerade wir sollten doch …“
    „Wir mögen viel sein, aber bestimmt keine Vampire, die andere Leute aussaugen und töten!“
    „Unseresgleichen – oder wohl eher – deinesgleichen hat auch schon viel Unrecht getan.“ Theo sah sie seufzend an, dann glitt sein Blick zur Tür. „Wir müssen uns beeilen, es wird schon Nacht. Du bist in dieser Gegend nicht mehr sicher.“ Er erhob sich und zog sie mit sich. „Ich begleite dich heim.“
    „Du wirst hier bleiben“, fuhr Charlie ihren kleinen Bruder unsanft an. „Ich komme morgen Abend wieder und dann können wir weiter reden.“
    „Ich mag es gar nicht, wenn du alleine hier herumläufst.“
    „Warum? Ich sage einfach, ich bin deine Schwester. Da werden bestimmt keine Vampire über mich herfallen.“ Ihre Stimme klang abfällig, aber das war ihr gleichgültig, er sollte spüren, wie sie sich fühlte.
    „Vampire vielleicht, aber ich sagte ja schon, es treibt sich da …“
    „Vor denen habe ich genauso wenig Angst.“ Sie wollte sich abwenden, überlegte es sich dann jedoch anders, beugte sich vor und küsste Theos kühle Wange. Sie fühlte sich weich an, wie die einer Frau.
    Er hielt sie am Arm fest, als sie aus der Tür schlüpfen wollte. „Es wäre mir lieber, du würdest heimfahren, zu Großmutter. Das hier ist nichts für dich! Es könnte dir etwas zustoßen, und ich kann nicht immer auf dich aufpassen.“
    „Du auf mich?“ Charlie lachte spöttisch. „Du bist ja nicht einmal imstande, auf dich selbst aufzupassen!“ Damit packte sie ihren Regenschirm, war aus der Tür und schon auf der Straße.
    Sie würde ihn bestimmt nicht lange alleine lassen, oder dulden, was aus ihm geworden war. Sie war fest entschlossen, ihn aus den Fängen diesesVampirs zu befreien und zurück zu Großmutter zu bringen. Großmutter war so alt und klug, dass sie gegen alles ein Heilmittel wusste.
    Cyrill Veilbrook hatte seinen Kutscher heimgeschickt, um zu Fuß durch London zu laufen. Er war vor zwei Tagen von einer längeren Reise auf den Kontinent zurückgekehrt, und es drängte ihn danach, wieder in die Tiefen dieser Stadt einzutauchen. Zudem hatte London bei Nacht ein völlig anderes Flair als tagsüber. Es war dann von Kreaturen bevölkert, die das Licht des Tages scheuten und sich erst in der Dunkelheit
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