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Hexen Kuss. Liebes-Zauber - Leidenschaft des Blutes

Hexen Kuss. Liebes-Zauber - Leidenschaft des Blutes

Titel: Hexen Kuss. Liebes-Zauber - Leidenschaft des Blutes
Autoren: Tatana Fedorovna
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Haare waren mir inzwischen lang gewachsen und die ersten dünnen Barthaare kräuselten sich an den Wangen. Ich stöhnte leidvoll auf. Mich beschäftigte nur eine Frage: Wie finde ich die große Liebe , die Allervollkommenste im unendlichen Universum?
    Ich musste errechnen, wo ich meine Einzigartige finden konnte. Theoretisch existierte sie irgendwo. Meine Gleichung fußte schon auf der Wahrscheinlichkeitstheorie und der algorithmischen Komplexitätstheorie. Das mathematische Fundament war bereits dicker als jenes unserer Villa. Doch immer tauchten neue Probleme auf, die eine Lösung in weite Ferne rückten. Meine Liebste entfloh mir wie ein Schneehase. Immer wieder schlüpfte sie durch die Löcher meines Zahlennetzes.
    Welche Gleichung vermochte die Form ihres Gesichtes zu erfassen? Wie konnte man einen vollendeten Charakter plausibel errechnen?
    Inzwischen waren alle Wände meines imposanten Zimmers mit Schmierblättern tapeziert.  Ein ordnungsverliebter Bürokrat würde den Kopf schütteln und die Ansammlung für Chaos halten. Auch auf dem Boden häuften sich kniehohe Papierberge und die alten Möbel erstickten fast unter mathematischen Dekorationen. Tausende Hirngespinste stellte ich hier zur Schau. Nur ich erkannte zwischen den Notizen einen Zusammenhang.
    Erneut klopfte es. Klopf, klopf, klopf …
    Blut stieg mir zu Kopf. Genau diese Störungen waren es, die meinen Gedankenfluss und die Ketten der Logik unterbrachen. Man konnte hier wahnsinnig werden!
    Abermals trat der Diener ein.
    „Kein Essen bitte!“, rief ich ungehalten, ehe er den Mund öffnen konnte. Trotzdem versuchte ich die Beherrschung zu behalten. Streit und Auseinandersetzungen lenkten mich von meiner Aufgabe ab. Alles musste sich dem neuesten Ziel unterordnen, wirklich alles. Selbst der Weltuntergang musste warten.
    „ Ein Gesandter des Zaren bittet um Einlass. Er fragt nach, ob das Lottosystem fertig ist“, erklärte der Diener sein nochmaliges Erscheinen. Was sollte der arme Kerl auch tun?
    Dieses Lottodingens also… Zum Glück hatte ich diesen Kleinkram schon erledigt, bevor mich der Liebespfeil getroffen hatte. Meine Hand zitterte vom inneren Ringen. Im Augenblick wollte ich nicht einmal den Zaren empfangen. Aber ich zwang ein Lächeln auf meine Lippen. Hoffentlich wirkte es echt genug.
    „Er soll eintreten“, entgegnete ich bemüht höflich, „auch wenn ich nur wenig Zeit habe …“ Den Nachtrag murrten meine Lippen so leise, dass es niemand außer mir hören konnte.
    Unter einem Berg bekritzelter Blätter suchte ich nach dem Lotto-Ordner und fand ihn. Welch ein Glück! So hatte ich wenigstens etwas Zeit gewonnen.
    Der uniformierte und mit Orden behängte Mann trat ein und warf einen Seitenblick auf die Unordnung. Er erwähnte sie jedoch nicht. Bei Wissenschaftlern sah es nun einmal anders als bei normalen Menschen aus. Man musste kein Hellseher sein, um diesen Gedanken zu erraten.
    „ Ich suche Grimm Schereschewski, den Mathematiker“, erklärte er.
    Unser Diener schmunzelte in seine Koteletten hinein. Er war an solche Verwechslungen gewohnt.
    „Ich bin der, den Sie suchen“, klärte ich den Besucher auf. „Nennen Sie mich einfach Grimm!“
    Meine Jugend verschlug dem Gesandten die Worte.
    „Das System ist fertiggestellt“, füllte ich die sprachlose Lücke. „Es garantiert Ihre Wunschgewinnquote und ist von einfachster Art, sodass selbst Dummköpfe es verstehen müssten.“ Ich drückte ihm dreißig Blätter voller Zahlenmyriaden in die Hand und hoffte, dass er jetzt in einer perfekten Gerade zum Ausgang marschierte.
    Doch der Gesandte begann in aller Seelenruhe die Unterlagen zu prüfen. Dazu setzte er sich wie selbstverständlich in einen Sessel.
    Ich unterdrückte einen Fluch. Das war Unverschämtheit hoch drei! Sein Beamtenhintern zerknitterte die darauf liegenden Papiere, was ihm jedoch völlig egal war.
    Währenddessen trippelte unser Butler von einem Fuß auf den anderen. Er wusste nicht, ob er sich entfernen sollte. Da ich seine Entlassung vergessen hatte und er sich nicht nachzufragen traute, blieb er an seinem Platz stehen.
    Ich zuckte mit den Schultern, überließ jeden sich selbst und huschte an meinen Arbeitsplatz zurück. Meine Suche nach der Allervollkommensten erforderte meine ganze Aufmerksamkeit, und so vergaß ich den Diener bald, ebenso den stummen Besucher.
    Einige Zeit verging. Wieder öffnete sich die Tür. Mama trat zusammen mit dem dünnen Kerlchen ein, das sich gestern mit ihren Brüsten und wer
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