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Heute Nacht brauche ich Liebe

Heute Nacht brauche ich Liebe

Titel: Heute Nacht brauche ich Liebe
Autoren: Donna Carlisle
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einmal, ihre Hand abzuschütteln, sondern sah Joan nur augenzwinkernd an. „Ich liebe es, wenn du so angriffslustig bist."
    „Nur weil du fliegen kannst, bist du noch lange nicht der liebe Gott. Eines Tages wirst du einen Dämpfer bekommen, du und die anderen Gernegroße, die sich in ihren Cockpits so furchtbar mächtig vorkommen."
    Es gab immer nur einen Weg, dir den Mund zu verschließen", bemerkte Red trocken. Ohne zu zögern nahm er ihr Gesicht zwischen beide Hände und presste seine Lippen auf die ihren.
    Joan krallte die Fingernägel in seinen Arm, doch nur für Sekundenbruchteile, dann verließ sie die Kraft. Eine fiebrige Hitze breitete sich in ihrem ganzen Körper aus. Sie war wie benommen von Reds Nähe, seiner Wärme und dem Duft seines Eau de Toilette. Das Gefühl seiner Bartstoppeln auf ihrer zarten Haut, der Druck seiner Hände, die er an ihre Wangen presste, und das Spiel seiner Finger in ihrem Haar weckte tief verborgene Empfindungen in ihr.
    Joan hasste sich selbst dafür, doch sie vermochte nicht, sich dagegen zu wehren. Red hatte schon immer solche Gefühle in ihr hervorgerufen, und auch nach all der Zeit vermochte er es immer noch.
    Selbstbewusst und siegesgewiss presste er seinen Mund auf den ihren. Da war es wieder, dieses erregende Kribbeln in ihrem Bauch, das sich bis in die Brustspitzen fortsetzte. Wie sehnte sie sich danach, die Lippen zu öffnen und Red voller Inbrunst zu küssen, die Arme um seinen Hals zu schlingen und sich an ihn zu schmiegen, sich von ihren Empfindungen überwältigen zu lassen.
    Gewiss, sie hatte Red vermisst, wie eben eine Frau ihren Mann vermisst. Mit jeder Faser ihres Körpers hatte sie sich nach ihm gesehnt, doch erst in diesem Augenblick wurde ihr bewusst, was das Wort Verlangen bedeutete und wie groß die Macht war, die er immer noch über sie besaß.
    Obwohl sie leicht zitterte, als er von ihr abließ, brachte sie es fertig, Haltung zu bewahren. Trotz ihrer Aufgewühltheit, trotz der Benommenheit, die sein Kuss in ihrem Kopf hervorgerufen hatte, sah sie ihn an. Ihr Atem ging heftiger als gewöhnlich, aber ruhig. Durch Red hindurch konnte sie Joes bewundernden Blick spüren, der den Meister bei dieser Aktion nicht aus den Augen gelassen hatte.
    Insgeheim verfluchte sie sich wegen ihrer Schwäche. Dass Red es immer noch fertig brachte, heißes Begehren in ihr zu erwecken. Mit Sicherheit hatte er es absichtlich begonnen, ohne die Absicht, es zu Ende zu führen. Deswegen war er auch die dreihundert Meilen hierher geflogen.
    Am liebsten hätte sie ihn geohrfeigt, doch zu dieser kindischen Reaktion wollte sie sich nicht hinreißen lassen. Das hätte seinen Triumph nur vergrößert. Ihre Miene versteinerte sich, während sie ihm direkt in die Augen sah und spöttisch bemerkte: „Ich nahm an, du hättest inzwischen etwas mehr Übung.”
    Kaum merklich zuckten seine Mundwinkel. Joan genügte es. Mehr wollte sie nicht erreichen. Ohne noch ein Wort zu verlieren, verließ sie den Raum und schloss die Tür fest hinter sich.

2. KAPITEL
    Red blickte Joan nach, wie sie mit hoch erhobenen Kopf davonging. Es kostete ihn große Selbstbeherrschung, ihr nicht hinterherzulaufen. Früher hatte er ihr immer vorgeworfen, den Gang eines Offiziers zu haben, der in eine Schlacht zog, doch in diesem Augenblick wurde ihm bewusst, dass gerade ihr Gang zu den Dingen gehörte, die er am meisten vermisst hatte.
    „Zum Teufel mit dieser Frau”, brummte er vor sich hin, während er immer noch auf die Tür starrte. Er wurde die Gedanken an sie nicht los. Er hatte noch viel mehr vermisst: ihre vor Zorn aufblitzenden Augen, ihre spitzen Bemerkungen, ihr Haar, wenn es fächerförmig auf dem Kissen ausgebreitet lag. Er stellte sich vor, wie sie vor dem Zubettgehen ausgesehen hatte, wenn sie in einem seiner warmen Flanellhemden und mit Wollsocken an den Füßen einen Stapel Papiere durchgesehen hatte. Ihm fehlten die Gespräche und Auseinandersetzungen mit ihr und natürlich die heißen Liebesnächte. Eigentlich sollte man annehmen, dass ein fünfunddreißig Jahre alter Mann mit seiner Lebenserfahrung wusste, wie man über den Verlust einer Frau hinwegkam.
    „Du hättest es tun können”, durchbrach Joe seine Gedanken. Red drehte sich langsam um.
    „Du hättest das Unwetter bezwungen. Jeder weiß, dass du bisher noch jedem Sturm getrotzt hast.”
    „Ja, vielleicht”, knurrte Red. „Aber hätte ich mein Flugzeug wegen dieser Hexe aufs Spiel setzen sollen?” Joe nickte
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