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Heute Nacht brauche ich Liebe

Heute Nacht brauche ich Liebe

Titel: Heute Nacht brauche ich Liebe
Autoren: Donna Carlisle
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einzige Ort, an dem sie auskommen. Ich bin so eine Art Mensch, Joan. Und du auch.” Er blickte ihr mitten ins Gesicht. „Du würdest in Washington nicht glücklich sein, Baby. Du gehörst da nicht mehr hin, falls du je dorthin gehört hast.”
    Das Herz schien ihr bei seinen Worten fast stillzustehen, und erst recht, als sie ihm in die Augen schaute. Sie sah die Frage, die er damit ausdrücken wollte, aber nicht auszusprechen wagte. Doch sie wollte sie aus seinem Mund hören, obwohl sie bis zum jetzigen Augenblick nicht gewusst hatte, wie ihre Antwort lauten würde.
    Plötzlich wurde das Flugzeug wieder von einer heftigen Böe erfasst.
    Joan kam es vor, als hätten die Triebwerke kurz ausgesetzt. Erneut wandte Red seine Aufmerksamkeit den Kontrollinstrumenten zu. Und noch ehe Joan nachfragen konnte, was los sei, flog die Maschine wieder ruhig. Mit einer Verzögerung beschleunigte sich ihr Puls.
    „Hör zu”, sagte Red abrupt, ohne den Blick von den Skalen und Tachometern zu lassen. „Ich will dir einen Vorschlag machen. Ich habe einen Kumpel, der schon eine ganze Weile versucht, mich dazu zu überreden, mit ihm eine Flugschule zu eröffnen. Das heißt natürlich nicht, dass ich meine Route aufgeben werde, zumindest nicht sofort, so dass du noch genug Gelegenheit haben wirst, darüber zu schimpfen, wenn ich dich ab und zu für einen Weile allein lasse. Doch die meisten Tage werde ich zum Abendessen zu Hause sein. Außerdem schaffe ich mir damit eine gute Grundlage fürs Alter”, erklärte er feierlich. „Du hast deine Arbeit hier noch nicht beendet, und in Washington wirst du längst nicht so viel zustande bringen, das hast du oft genug gesagt. Also lass uns endlich unsere Flitterwochen auf Hawaii nachholen. Anschließend machst du deinem Boss ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk, indem du ihm mitteilst, dass du noch in Alaska bleibst.”
    In Joans Kopf begann sich alles zu drehen. Sein Vorschlag war so überwältigend, so verlockend, und doch konnte sie nicht sofort ja sagen. Es gab so vieles zu bedenken, so viele Details, die noch unklar waren. „Noch bleiben?” wiederholte sie ungläubig. „Aber ich hasse Adinorack.”
    „Das bildest du dir nur ein”, entgegnete er ungeduldig. „Das ist dein Problem. Du hast ja auch geglaubt, mich sechs Monate lang gehasst zu haben - oder noch länger. Aber ich habe mir alles gründlich überlegt. Wir beide verdienen sehr gut. Es besteht also kein Grund, dass wir jeden Winter hier in Eis und Schnee verbringen müssen, wenn wir es nicht wollen. Nenn mir einen Ort, irgendeinen Ort. Dort werde ich dir ein Heim bauen.”
    „Aber ich... Ich weiß noch nicht einmal, ob Carstone damit einverstanden ist”, wandte Joan ein. „Zuerst muss ich mit meinem Vorgesetzten sprechen. Allerdings denke ich schon seit Jahren daran, dass ich mein Testprogramm erweitern musste. Vielleicht kann ich sie davon überzeugen...” Plötzlich schien ein Ruck durch sie zu gehen. „Und wenn sie ablehnen, ist es mir auch egal. Ich bin gut genug, um eine andere Arbeitsstelle zu finden. Ich könnte mich auch selbständig machen und an den meistbietenden verkaufen.”
    „Entscheide dich, Baby. Der Flug dauert höchstens dreißig Minuten.” Und dann murmelte er auf einmal: „Vielleicht geht's auch schon früher abwärts.”
    Noch ehe Joan den Sinn seiner Worte verstand, packte Red sie am Arm und zog sie aus ihrem Sitz. „Hier, tu mir mal einen Gefallen.”
    Sie kam nicht einmal dazu zu fragen, was das alles zu bedeuten habe, da rutschte er von seinem Sitz und zog sie darauf. „Halte den Steuerknüppel fest", befahl er und legte ihre Hand darauf. Dann zeigte er auf eines der Instrumente. „Das ist der künstliche Horizont", erklärte er.
    „Gib auf das kleine Flugzeug acht. Halte es möglichst waagerecht.” Offenbar wollte er, dass sie die Maschine flog.
    „Soll das ein Witz sein?" rief Joan erregt. Doch sie wusste, dass er es ernst meinte, noch bevor sie sich umdrehte und sein Gesicht sah. Hastig drehte sie sich wieder um und warf einen Blick auf die Instrumente. „Red, was ist los?”
    „Entweder wurde bei dem Schlag am Boden ein Loch in den Treibstofftank gerissen oder die Treibstoffanzeige ist ausgefallen. Die könnte ich hier oben reparieren.”
    Sie hörte ihn hinter dem Sitz nach Werkzeug kramen, während sie verzweifelt die Instrumente absuchte. Was sollte sie im Auge behalten? Schließlich fand sie das Richtige: eine gerade Linie und ein stilisiertes kleines Flugzeug. Aber wie sollte
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