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Herz in Fesseln

Herz in Fesseln

Titel: Herz in Fesseln
Autoren: Chantelle Shaw
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geschwungenen Mund ruhen ließ, spürte er, wie sein Körper automatisch auf den Anblick ihrer scharlachroten Lippen reagierte. Sie schimmerten verführerisch und waren so unglaublich sexy, dass ihn jähe Hitze durchflutete.
    Er hatte sie vom ersten Moment an begehrt, aber leider war die Taufe seines Patenkindes nicht der passende Rahmen gewesen, um der Befriedigung seiner erotischen Gelüste nachzugehen. Anna war anscheinend ebenfalls dieser Meinung gewesen. Ihr betont gleichgültiges Verhalten ihm gegenüber hatte ihn amüsiert, aber auch neugierig gemacht. Insbesondere deswegen, weil er deutlich gespürt hatte, dass sie sich ungeachtet ihrer kühlen Distanziertheit ebenfalls von ihm angezogen fühlte.
    Dementsprechend frustriert war er gewesen, als man ihn telefonisch zu einer seiner Baustellen gerufen hatte. Seit er denken konnte, nahm seine Arbeit gleich nach seiner Familie den wichtigsten Platz in seinem Leben ein, doch an jenem Tag hätte er einiges dafür gegeben, um noch länger auf Zathos bleiben zu können.
    Kaum war er wieder nach Athen zurückgekehrt, hatte Damon seine Affäre mit Filia beendet. Sofort als er Anna kennengelernt hatte, war er fest entschlossen, sie zu erobern, aber dazu brauchte er freie Bahn. Erwartungsgemäß hatte Filia ihm eine heftige Szene gemacht, doch mithilfe einiger kostspieliger Geschenke war es ihm schließlich gelungen, sie zu trösten. Jetzt war er wieder ungebunden und begierig darauf, zu entdecken, ob die knisternde Spannung, die er zwischen sich und Anna wahrgenommen hatte, ihr explosives Versprechen einlösen würde.
    „Meine Essgewohnheiten gehen Sie zwar nichts an, aber zu Ihrer Information ernähre ich mich normal und gesund“, unterbrach Anna unvermittelt seine Überlegungen.
    Damon lächelte. „Ich freue mich, das zu hören, denn in diesem Fall spricht ja nichts dagegen, dass Sie morgen Abend mit mir essen gehen. Ich hole Sie gegen sieben Uhr ab, einverstanden?“
    Bevor sie etwas entgegnen konnte, erkundigte sich einer der Gäste, wo genau in Athen sich die Geschäftsräume von Kouvaris Construction befanden. Während Damon es ihm ausführlich erklärte, kochte Anna im Stillen vor Wut.
    Offenbar ging dieser selbstherrliche Kerl wie selbstverständlich davon aus, dass sie seine Einladung annahm, was nur ein weiterer Beweis dafür war, dass er sie für ein einfältiges Blondchen ohne eigene Meinung hielt. Sie brannte förmlich darauf, ihm eine eiskalte Abfuhr zu erteilen, doch zu ihrem Bedauern unterhielt Damon sich für den Rest des Dinners mit seinem Tischpartner zur Linken. Erst als der Kaffee serviert wurde, wandte er sich ihr wieder zu.
    „Gibt es ein bestimmtes Restaurant, das Sie bevorzugen?“, erkundigte er sich beiläufig, als würden sie sich schon seit Monaten treffen.
    „Ihr Angebot ist zwar ungemein verlockend“, bemerkte Anna sarkastisch, „aber leider habe ich morgen Abend schon etwas vor.“
    „Kein Problem, dann verschieben wir es eben auf übermorgen.“
    „Da habe ich auch schon etwas vor.“
    „Und am Freitag?“ Damons Miene verriet nichts, doch sein Tonfall deutete an, dass das Spiel anfing, ihn zu langweilen.
    „Ich fürchte, da geht es auch nicht.“
    „Ich hatte keine Ahnung, dass Ihr Modeljob so zeitaufwendig ist.“
    „Ich habe nicht gesagt, dass ich arbeiten muss“, korrigierte Anna ihn gereizt. War das Ego dieses Mannes wirklich so aufgebläht, dass er kein Nein akzeptieren konnte? „Ist es Ihnen nie in den Sinn gekommen, dass ich mich zurzeit mit jemand anderem treffen könnte?“
    Einen Moment lang wirkte Damon irritiert, dann fragte er unumwunden: „Und? Tun Sie es?“
    Sie brauchte jetzt nur Ja zu sagen, dann wäre sie ihn ein für alle Mal los. Der Gedanke war verführerisch, aber Annas angeborene Ehrlichkeit zwang sie, den Kopf zu schütteln.
    „Darf ich fragen, womit Sie dann an sämtlichen Abenden dieser Woche beschäftigt sind?“
    „Mit Haarpflege“, teilte sie ihm mit und machte sich keine Mühe, ihren feindseligen Tonfall abzumildern. Sie wusste selbst, dass sie überreagierte, aber noch nie hatte die Nähe eines Mannes sie so aus dem Gleichgewicht gebracht, und er sollte auf keinen Fall merken, welche Wirkung er auf sie hatte.
    Damon verzog die Lippen zu einem spöttischen Lächeln. „Offenbar führen Sie ein sehr erfülltes Leben“, stellte er fest. Dann wandte er sich wieder seinem Tischnachbarn zu.
    Wie es aussah, hatte Anna ihr Ziel erreicht. Damon hätte kaum deutlicher machen können, dass er das
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