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Herz in Fesseln

Herz in Fesseln

Titel: Herz in Fesseln
Autoren: Chantelle Shaw
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Besichtigungstouren“, gab sie ihm höflich Auskunft.
    „Wie schade. Arbeiten Sie immer nach einem so engen Zeitplan?“
    Etwas in seinem Tonfall verriet Anna, dass Damon das Posieren in Designerkleidung nicht gerade als harte Arbeit einstufte. Wofür hielt dieser arrogante Mensch sich eigentlich? Schon bei ihrer ersten Begegnung hatten seine versteckt geringschätzigen Kommentare über ihre Arbeit sie auf die Palme gebracht.
    „Es mag Sie überraschen, aber die Arbeit als Fotomodell stellt einige sehr hohe Ansprüche, und ich nehme meinen Beruf sehr ernst“, informierte sie ihn. „Ich bin für ein Fotoshooting bezahlt worden und nicht, um gratis in Südafrika Urlaub zu machen.“
    „Eine sehr lobenswerte Einstellung.“
    Damon schien sich blendend auf ihre Kosten zu amüsieren. Wie die meisten Männer glaubte anscheinend auch er, dass schöne blonde Frauen automatisch oberflächlich und dumm waren. Eine Sekunde war Anna versucht, ihm mitzuteilen, dass sie gerade ein vierjähriges Fernstudium abgeschlossen und jetzt ein Wirtschaftsdiplom in der Tasche hatte, aber dann ließ sie es sein. Was Damon Kouvaris von ihr dachte, konnte ihr völlig gleichgültig sein.
    Sie wandte sich wieder ihrer Vorspeise zu, doch inzwischen war ihr der Appetit vergangen. Damon dagegen aß mit unübersehbarem Genuss. Anna war sich jeder seiner Bewegungen bewusst, und als er nach seinem Weinglas griff, betrachtete sie aus den Augenwinkeln seine kräftigen, gebräunten Hände.
    Von Nik wusste sie, dass der alte Kouvaris seinen Sohn das Baugeschäft von der Pike auf hatte lernen lassen. Inzwischen verbrachte Damon mehr Zeit in Konferenzsälen als auf Baustellen, doch vor zwanzig Jahren hatte er sein Berufsleben als einfacher Arbeiter begonnen.
    Gewöhnt an die künstliche Welt des schönen Scheins, wirkte Damons überwältigende Männlichkeit fremd und beunruhigend auf Anna – und löste ärgerlicherweise ständig unerwünschte Fantasien in ihr aus. Als sie sich bei der Frage ertappte, wie diese großen, starken Hände sich wohl auf ihrer nackten Haut anfühlen mochten, atmete sie hastig tief ein und verschluckte sich prompt an einer Garnele.
    „Ganz ruhig, Anna … hier, trinken Sie das …“
    Anna zwang sich, einen Schluck aus dem Wasserglas zu trinken, das Damon ihr an die Lippen hielt. Gleichzeitig versuchte sie, gegen die albernen Tränen anzukämpfen, die seine ungebetene Fürsorglichkeit heraufbeschwor.
    „Besser?“, erkundigte er sich nach einer Weile und betrachtete sie forschend.
    „Ja, danke“, murmelte sie und kam sich dabei vor wie eine Idiotin. Als Topmodel wurde sie ständig zu hochkarätigen gesellschaftlichen Events eingeladen und hatte dabei einige der begehrenswertesten Männer der Welt kennengelernt. Da wäre es doch gelacht, wenn sie es nicht schaffte, einen Abend mit Damon Kouvaris zu verbringen, ohne sich vollkommen lächerlich zu machen.
    Der Hauptgang wurde serviert, aber Anna konnte Mrs. Jes sops Kochkünsten nicht die gebührende Anerkennung zollen. Unfähig, auch nur einen Bissen herunterzubringen, schob sie ihr Lammfilet auf dem Teller hin und her und hoffte, dass es so aussah, als würde sie essen.
    „Haben Sie wirklich keinen Hunger, oder gehören Sie auch zu den Frauen, die fanatisch jede Kalorie zählen?“, raunte Damon ihr zu. „Sie haben eine sensationelle Figur, Anna, aber ich würde Sie ungern noch dünner sehen.“
    Seine letzte Bemerkung gab Anna den Rest. Im Stillen schwor sie sich, ihm zukünftig keine Gelegenheit mehr zu geben, sie überhaupt zu sehen, geschweige denn, sich weitere unangebrachte Bemerkungen über ihre Figur zu erlauben. Dass Damon in ihrem Gesicht lesen konnte wie in einem offenen Buch, entging ihr zum Glück.
    In seinen Augen sah sie aus wie eine kostbare Porzellanfigur …
    Damon konnte kaum den Blick von Annas Gesicht losreißen. Ihre klassischen Züge waren perfekt, und ihr Mund eine sinnliche Einladung, die er nur allzu gern angenommen hätte. Vor Kurzem hatte er irgendwo gelesen, dass die Kosmetikfirma, die sie repräsentierte, ihr einen neuen Vertrag über mehrere Millionen Pfund angeboten hatte. Der Grund dafür war nicht schwer zu verstehen: Mit ihrem hellblonden Haar, das sie an diesem Abend zu einem schlichten Knoten im Nacken geschlungen hatte, dem makellosen Teint und den großen, kunstvoll betonten Augen war Anneliese Christiansen nicht nur eine Stilikone, sondern auch der Inbegriff aller Männerfantasien.
    Während Damon den Blick auf ihrem sanft
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