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Herz an Herz mit dem Boss?

Herz an Herz mit dem Boss?

Titel: Herz an Herz mit dem Boss?
Autoren: Cathy Williams
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schließlich zu ihr umdrehte, hatte sie es geschafft, Höschen und T-Shirt überzuziehen.
    „Wir können doch die Zeit genießen, die uns noch bleibt, bis wir abreisen …“ Jamie schämte sich für die Verzweiflung, die aus ihrem Vorschlag sprach.
    Dass sie bei alldem so cool blieb, ärgerte Ryan am meisten. „Noch ein paar Mal Sex für den Weg?“, fragte er sarkastisch, und Jamie zuckte zusammen. „Was meinst du, wie oft schaffen wir es, bevor wir abfliegen?“ Ryan schüttelte den Kopf. Er ärgerte sich über die eigene Unfähigkeit, das Ganze nüchterner zu sehen. War es ein Fehler gewesen, ein Verhältnis mit Jamie überhaupt erst anzufangen? Sie war ganz anders als die Frauen, mit denen er bisher geschlafen hatte. Clubs, Partys und teurer Schnickschnack interessierten sie nicht, und dass sie so anders war, als er es kannte, hatte ihn gereizt. Wenn man noch ihre Intelligenz, ihren Humor und die Leichtigkeit, mit der sie seine wählerischen Familienmitglieder für sich gewonnen hatte, mitbedachte – war es da verwunderlich, dass er gerne darüber hinwegsah, dass sie sich mit der Art von Beziehung, die er bevorzugte, nicht zufriedengeben würde?
    „Zieh dich an.“ Wenn ihr Körper sich ihm so verlockend darbot, konnte er sich nicht mit ihr unterhalten.
    Jamie lief knallrot an, hob ihre Sachen auf und tat, wie ihr befohlen. Offenbar war er nicht mehr an ihrem Körper interessiert. Womöglich törnte ihn ihr Anblick sogar ab, weil er ihn an das erinnerte, was sie miteinander getan hatten.
    Ihm vorzuschlagen, die kurze Zeit auf der Insel zu genießen, die ihnen noch blieb, war ein Fehler gewesen, und sie wusste, dass sie dieses Zeichen der Schwäche noch lange bereuen würde.
    „Solange wir hier sind, müssen wir den Schein wahren“, sagte Ryan mit verschlossener Miene. Froh darüber, dass ihr das Haar über die Augen hing und ihre alberne Verwirrung verbarg, nickte Jamie.
    Nachdem sie sich gesammelt hatte, sah sie auf und blickte ihm in die Augen. „Ja, natürlich.“
    Ihr ruhiges Lächeln ärgerte ihn. Er biss die Zähne zusammen und steckte die Hände in die Hosentaschen, wo er sie zu Fäusten ballte.
    „Es tut mir wirklich leid“, sagte Jamie in der Hoffnung, ihm eine Reaktion zu entlocken, doch der Ryan, den sie in den vergangenen Tagen kennengelernt hatte, war verschwunden. An seine Stelle war ein Mann mit kaltem Blick getreten, der sie bis ins Mark erbeben ließ und angesichts dessen sie sich fragte, ob es je möglich sein würde, das unkomplizierte berufliche Verhältnis, das früher zwischen ihnen geherrscht hatte, wiederherzustellen.
    „Was tut dir leid?“ Er ging zur Tür und hielt sie ihr auf, dann folgte er ihr aus dem Büro hinaus in die milde tropische Luft, die ihm auf einmal das Gefühl gab, in einem Gewächshaus eingesperrt zu sein. „Ich habe dich gebeten mitzukommen. Du wärest doch gern in London geblieben, um weiterhin das Kindermädchen für deine Schwester zu spielen.“
    Jamie unterdrückte ihre Einwände. Jetzt war er wieder ihr Boss und sie schien kein Recht mehr zu haben, ihre Meinung zu äußern. Außerdem tat er fast, als wäre sie nicht da. Mit schnellen Schritten betrat er die Veranda; Jamie ging langsam hinterher und blieb mit verschränkten Armen in der Fenstertür stehen.
    Ryan ließ sich auf einen der Korbstühle fallen und streckte die Beine aus. „Und dann habe ich dich auch noch dazu überredet, so zu tun, als seist du mit mir zusammen. Also verstehe ich nicht, was dir leidtut – außer vielleicht, dass du mit mir ins Bett gegangen bist. Aber wir sind doch beide erwachsen. Wir wussten, worauf wir uns einlassen.“ Er sah sie über die Schulter hinweg an. „Wie wäre es, wenn du dich schon um die Flüge kümmerst? Und den Rest des Tages kannst du ja nutzen, um deine Sachen zu packen.“
    Jamie ließ ihn allein und begann tatsächlich zu packen. Ihr war elend zumute. Vor seiner Mutter gaben sie ein passables Bild der Zweisamkeit ab, doch Jamie ging sehr früh zu Bett.
    Der graue Himmel über London machte Jamie nach den strahlenden Tagen in der Karibik umso schmerzlicher bewusst, was sie verloren hatte.
    Sie fühlte sich wie ein anderer Mensch – sie würde nie wieder die vorsichtige, zurückhaltende Person sein, die sie so lange gewesen war. Ryan hatte sie wachgerüttelt, und dafür war sie ihm dankbar. Doch ihr Lächeln war aufgesetzt, und sie fühlte sich schlecht – besonders, als sie Vivian in die Obhut Claires und Hannahs gaben, die beide an den
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