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Herbst - Läuterung

Herbst - Läuterung

Titel: Herbst - Läuterung
Autoren: David Moody
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Kopf. »Nein, das ist noch nicht alles. Ich habe gerade mit Jim Franks, einem alten Kumpel von mir, gesprochen. Jim und ich kennen uns schon ziemlich lange und ich weiß, dass ich ihm vertrauen kann. Jedenfalls hat er mir erzählt, dass alle glauben, bald auf richtige Probleme zu stoßen.«
    »Vorräte?«, wunderte sich Jack Baxter.
    »Nein.«
    »Was für Probleme sind es dann?«, wollte Emma besorgt wissen.
    »Verdammt große Probleme«, fuhr Cooper fort. »Nichts, womit sie nicht gerechnet hätten, aber nichtsdestoweniger verdammt große Probleme.«
    »Wie beispielsweise ...?«
    »Ihr müsst bedenken, dass ich mit Jim durch die Gegensprechanlage an der Vorderseite der Dekontaminationskammer gesprochen habe und er versuchte, für den Fall, dass ihn jemand bei dem Gespräch mit mir erwischen würde, sehr leise zu reden. Deswegen konnte ich nicht alle Einzelheiten mitbekommen. Es ist wegen der Leichen. Sie haben Messungen rund um den Stützpunkt durchgeführt und es kommen immer noch welche von den verdammten Dingern. Jim hat mir erzählt, dass das Luftfilterungssystem zwar immer noch läuft, aber dass die Schwierigkeiten mit der Ventilation problematischer überhandnehmen. Es scheint, als ob – wie wir es vorhergesagt haben – mehr als die Hälfte der Entlüftungsschächte blockiert oder nahezu blockiert sind.«
    »Also, was werden sie dagegen tun?« Croft sprach die Frage aus, die sich jeder von ihnen stellte.
    »Von hier unten gibt es keine Möglichkeit, die Öffnungen zu reinigen«, erklärte er, »also wird ihnen letztendlich nichts anderes übrig bleiben, als auf die Oberfläche zu gehen.«
    »Was soll das bringen?«, wandte Emma ein. Die Möglichkeit, dass die Türen des Bunkers wieder geöffnet werden könnten, versetzte sie augenblicklich in Angst. »Glauben sie, sie könnten die Leichen so einfach aus dem Weg räumen? Sobald welche entfernt werden, nehmen Hunderte deren Platz ein.«
    »Ich weiß das und Sie wissen das«, seufzte Cooper niedergeschlagen, »aber die wissen das nicht. Das ist der Grund, weswegen ich nicht verstehen kann, wieso sie nicht mit uns sprechen. Die Wirklichkeit sieht so aus, dass die Leute, die die Entscheidungen treffen, keine Ahnung haben, wie schlecht es auf der Oberfläche aussieht. Bevor man es nicht selbst gesehen hat und mitten im Geschehen war, kann man sich das Ausmaß dessen, was da draußen vor sich geht, nicht vorstellen, nicht wahr?«
    »Wie sieht ihr Plan aus, mit dem sie die Schächte freiräumen wollen?«, wollte Donna wissen. »Wie Emma sagt, sobald sie diese gesäubert haben, werden noch mehr Leichen Schlange stehen, um sie wieder zu blockieren.«
    »Ich weiß nicht. Meine Vermutung ist, dass sie versuchen werden, die Schlitze abzudecken oder etwas auf die Oberseite zu bauen. Man muss daran denken, dass dieser Ort zu dem Zweck gebaut wurde, um nicht gefunden zu werden und man muss genau hinsehen, um die verflixten Schächte zu erkennen. Sie sind doch kaum sichtbar. Ich denke, sie planen, sich den Weg zu ihnen freizukämpfen und dann alles Nötige zu tun, um sie abzuriegeln. Sie werden versuchen, die Schachtenden abzudecken oder Leute abzustellen, die dort Wache halten. Ein Graben oder eine Mauer könnte ausreichen ...«
    »Man muss Mitleid mit den armen Schweinen haben, die damit beauftragt werden, diese verdammte Mauer zu bauen«, murmelte Baxter. »Himmel, dort oben zu sein ist schon schlimm genug, ganz zu schweigen davon, eine Mauer bauen zu müssen. Ich sage Ihnen, mich würden keine zehn Pferde nach draußen bringen.«
    »Meinen Sie? Betrachten Sie die Sache doch mal nüchtern, Jack.« Cooper blickte den anderen Mann direkt an. »Gegenüber diesem Haufen haben wir momentan einen gewaltigen Vorteil, denn wir können im Freien überleben. Wer kann sagen, ob sie nicht versuchen werden, uns für ihre Vorhaben zu benutzen? Argumentieren Sie, soviel Sie wollen, aber wenn Ihnen eine Pistole an den Kopf gehalten wird, werden Sie tun, was die von Ihnen wollen.«
    »Glauben Sie wirklich, dass es dazu kommen wird? Glauben Sie, dass man versuchen wird, uns dazu zu zwingen, nach oben zu gehen?«
    »Vielleicht jetzt noch nicht, aber ...«
    »Aber was?«
    »Sie könnten es tun! Versetzen Sie sich in deren Lage. Sie würden vermutlich genau dasselbe versuchen.«
    Das Gespräch geriet ins Stocken, als jeder der Überlebenden innehielt, um Coopers Worte kritisch abzuwägen. Er wusste besser als jeder von ihnen, wie die militärische Denkweise aussah. Allen war klar, dass er
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