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Heisskaltes Verlangen: Team Zero 02

Heisskaltes Verlangen: Team Zero 02

Titel: Heisskaltes Verlangen: Team Zero 02
Autoren: Eva Isabella Leitold
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wurden geschossen, Notizen gemacht und die Räumlichkeiten inspiziert. Teilnahmslos sah Cass dem Treiben zu.
    „Ms. Hart?“
    Sie sah hoch und erblickte das kantige Gesicht eines uniformierten Mannes, das freundlich und besorgt zu ihr heruntersah.
    „Entschuldigung.“ Sie rang sich ein Lächeln ab.
    „Sie müssen sich nicht entschuldigen …“
    „Cass!“ Mark, ihr Kollege, der gleichzeitig auch der Ehemann ihrer besten Freundin Melinda war, kam mit schnellen Schritten um die Ecke geeilt und rückte seine Brille zurecht, bevor er sich zu ihr herunterbeugte.
    „Meine Güte, Cass. Wieso habt ihr mich nicht eher angepiept?“
    Spontan griff sie in die Kitteltasche und zuckte mit den Schultern. Sie hatte den Pieper wohl im Pausenraum auf den Tisch gelegt. Herrje, sie musste heute schon den ganzen Tag durch den Wind sein. Mark betrachtete sie eingehend.
    „Wie viel hast du in den letzten Tagen geschlafen?“
    „Vermutlich zu wenig.“
    „Ja, du bist übermüdet.“ Er ließ sich von Sue ein Paar Latexhandschuhe reichen, dann tastete er vorsichtig ihre Stirn ab. „Sieht schlimmer aus, als es ist“, meinte er und begann, die gereichten Heftstreifen über die Wunde zu kleben. „Muss nicht einmal genäht werden und eine kleine Narbe wirst du zweifellos verschmerzen.“
    „Bestimmt.“
    „Können Sie mir schildern, was sich zugetragen hat?“, fragte der freundliche Polizist, der sich als Patrick Carter vorstellte. „Ihre Kolleginnen meinten, Sie hätten geschrien. Als die beiden unten ankamen, lagen Sie bewusstlos am Boden. Bei dem Patienten konnte nur der Tod festgestellt werden.“
    Sie sah ihm eine Weile ins Gesicht und bemühte sich, zu eruieren, was geschehen war. Weit kam sie damit nicht. „Ich weiß es nicht, Detective. Ich kann mich an nichts erinnern.“
    Mark ließ sich von der Anwesenheit des Polizisten nicht beirren und zog ihre Lider abwechselnd nach oben, um ihr mit einer kleinen Taschenlampe in die Augen zu leuchten. „Es kommt häufiger vor, dass man einen Blackout hat, wenn man sich den Kopf stößt. Ist dir übel?“
    „Nein. Mir tut nur alles weh.“ Sie griff sich an die Schläfen.
    Mark nickte. „Das legt sich bald wieder. Du solltest dir in den nächsten Tagen Ruhe gönnen. Das sollte mit ein paar Schichtwechseln kein Problem sein.“
    „Danke.“
    Sue half Mark, die Utensilien wegzuräumen.
    „Also, Ms. Hart.“
    „Doktor Hart“, verbesserte Marina den Polizisten, nahm Marks Platz ein und reichte Cass ein Glas Wasser. Sie nahm es dankend entgegen.
    „Also Doktor Hart, Sie sagten, Sie können sich an nichts erinnern.“
    „Sie ist völlig durcheinander. Sehen Sie das denn nicht?“, schimpfte Marina und blitzte den Polizisten wie eine geladene Gewitterwolke an.
    „Es tut mir leid, Detective. Ich weiß nur noch, das Haupttor abgeschlossen und mich auf meinen Rundgang gemacht zu haben. An mehr kann ich mich nicht erinnern.“
    Er nickte. „Aber Sie denken, Mr. Harrison hat Ihnen das angetan?“
    Ehe sie etwas erwidern konnte, kam ihr Marina zuvor. „Wer soll es sonst gewesen sein?“, schnappte sie. „Ned war schizophren, Detective. Eine Krankheit, die nicht immer für Zurechnungsfähigkeit sorgt. Ja, das Leben ist kein Ponyhof.“ Marina kam wieder auf die Füße. „Warten Sie einen Moment, ich bringe Ihnen seine Krankenakte.“
    Oh Gott. Jetzt erst erkannte sie die Zusammenhänge. Alle Welt dachte, Ned hätte sie angegriffen. Sie dachten, sie hätte sich zur Wehr gesetzt und dabei wäre er umgekommen. Himmel, nein. Ned konnte keiner Fliege etwas zuleide tun. Sie wollte dieses Missverständnis aus der Welt räumen, als sie begriff, dass sie dieser Vermutung nichts entgegenzusetzen hatte. Alles deutete auf einen Kampf hin. Ihre Verletzung. Neds Verletzungen. Das Blut. Die Verwüstung. Sie hatte keine Ahnung, wie das passieren konnte. Sie wusste nur, vor etwas Angst gehabt zu haben. Fürchterliche Angst. Aber vor Ned? Nein, das konnte nicht sein. Er hatte sich niemals aggressiv verhalten. Seine Wahnvorstellung, es könnte jemand kommen, um ihn zu holen, war zwar des Öfteren präsent gewesen, aber er hatte sich immer beruhigen lassen. Er war zugänglich, nicht angriffslustig.
    „Na gut. Sollten sich noch Fragen ergeben, melde ich mich“, durchbrach der Polizist das Gewirr ihrer Gedanken.
    „Okay. Danke, Detective.“
    Er wandte sich ab und folgte Marina.
    Mark, der sich inzwischen umgezogen hatte, reichte ihr die Hand. „Komm, steh auf, ich fahr dich zu deiner Großmutter,
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