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Heißer als jede Flamme (German Edition)

Heißer als jede Flamme (German Edition)

Titel: Heißer als jede Flamme (German Edition)
Autoren: Day Leclaire
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herunterhing und lodernde Flammen darstellte, legte sie den Kopf in den Nacken. Dabei fiel ihr das Haar in schweren Wellen über den Rücken, und Marco musste seine ganze Selbstbeherrschung aufbieten, um sie nicht auf der Stelle in die Arme zu nehmen und mit ihr von hier zu verschwinden.
    Sie ging zum Empfangsbereich und fragte etwas. Der Portier warf Marco einen Blick zu und runzelte verwirrt die Stirn. Offenbar war er sich nicht sicher, mit welchem der Zwillinge er es zu tun hatte – worüber sich Marco immer wieder amüsierte. Dann deutete der Mann zu ihm hinüber.
    Nach kurzem dankbarem Nicken wandte sich die Frau in Marcos Richtung. Als Marco hocherfreut lachte, bemerkte der Portier, dass er sich getäuscht hatte, und versuchte gestikulierend, die Unbekannte auf den Irrtum aufmerksam zu machen – bis er schulterzuckend aufgab.
    Marco konnte den Blick nicht von ihr wenden. Diese oder keine!, dachte er. Wie durch ein Wunder schienen alle seine Idealvorstellungen in ihr verwirklicht. Weder klein noch groß stand sie vor ihm, mit vollen Lippen, die zum Küssen förmlich einluden. Sie lächelte ihn an. Die elfenbeinfarbene Haut, die edlen Gesichtszüge, ihre gerade Nase, das entschlossene Kinn und hohe Wangenknochen wirkten nicht nur klassisch schön, sondern enthoben sie geradezu in das Reich der Poesie. Er runzelte die Stirn. Seit wann verfügte er über eine dichterische Ader?
    Während er auf sie zuging, fiel ihm ihre feminine Figur auf, und er wäre fast gestolpert. Sie trug einen dunkelblauen maßgeschneiderten Hosenanzug, doch kein Kleidungsstück der Welt konnte verbergen, dass ihr Körper wie für die Liebe gemacht schien.
    Deutlich zeichneten sich ihre vollen Brüste ab. Die eng geschnittene Jacke betonte die schmale Taille, und Marco träumte davon, sie mit beiden Händen zu umfassen. Und dann würde er sich mit den vollkommenen Rundungen beschäftigen … Was für eine Versuchung!
    Offenbar hatte er einen Laut von sich gegeben – ein Stöhnen, wie er fürchtete –, denn die Schöne betrachtete ihn nun neugierig. Ihre tiefblauen Augen bildeten einen ungewöhnlichen Kontrast zu ihrem dunklen Haar. Bevor er sich vorstellen konnte, hielt sie ihm bereits die Hand hin. „Ah, Mr. Dante“, sagte sie. „Sie sind der Mann, den ich suche. Freut mich sehr, Sie endlich kennenzulernen. Ich bin Caitlyn Vaughn.“
    Sie sagte das so, als ob er sie kennen sollte, aber er konnte sich nicht erinnern, ihren Namen schon einmal gehört zu haben. Vielleicht liegt es daran, dass ich so verwirrt bin, dachte er. Zugeben allerdings würde er das nicht. „Natürlich“, erwiderte er mit charmantem Lächeln. „Ist mir ein Vergnügen.“
    Als er ihre Hand nahm, passierte es. Deutlich spürte Marco einen elektrischen Schlag, der ihm durch Mark und Bein fuhr. So etwas hatte er noch nie erlebt. Es tat nicht wirklich weh, aber es überraschte ihn und war unangenehm. Caitlyn zuckte zurück, offenbar ebenso erschrocken wie er.
    „Oh! Was war das?“, fragte sie.
    „Weiß ich nicht genau.“
    Doch er hatte einen Verdacht. Verglich er seine Reaktion auf Caitlyn mit dem, was sein ältester Bruder Sev ihm beschrieben hatte, dann konnte es sich nur um das Inferno handeln. Ein merkwürdiger Segen – oder Fluch? – der Dantes, der die Männer der Familie unwiderruflich mit der Frau ihres Lebens verband. Bis vor Kurzem hatten Marco und seine Brüder die nette Geschichte ins Reich der Fabel verwiesen. Doch seit Sev das Inferno am eigenen Leib verspürt hatte, fragte sich Marco, ob er selbst es wohl auch eines Tages erleben würde. Irgendwie hoffte er es.
    Er war ein Mann, der Frauen anbetete. Jede auf ihre Art fand er einzigartig. Er liebte alles an ihnen, den Klang ihrer Stimmen, die individuellen Düfte, die verschiedenen Hauttönungen … Für ihn war jede Frau etwas Besonderes, faszinierend und schön. Ihm war der Gedanke fremd, eine Bestimmte aus der Vielzahl auszuwählen. Und nun …
    Gedankenversunken betrachtete er Caitlyn. Sie ruhte in sich. Hinter ihrer geheimnisvollen Schönheit schienen tiefe Gefühle verborgen. Marcos Lebenszeit würde kaum ausreichen, um alles an ihr zu ergründen. Während sein Zwillingsbruder Lazzaro die Dinge hinterfragte und analysierte, Sev auf seine entschlossene Art kämpfte und Nicolò, um Probleme zu vermeiden, von vornherein manches ablehnte, akzeptierte Marco seine romantischen Gefühle. Er nahm das Göttergeschenk an.
    „Ich habe auf Sie gewartet“, sagte er zu ihr.
    Er hatte auf sie gewartet?
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