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Heirate mich, Prinzessin!

Heirate mich, Prinzessin!

Titel: Heirate mich, Prinzessin!
Autoren: OLIVIA GATES
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war Durante mit seiner Braut aus den USA nach Castaldinien zurückgekehrt, und das Wunder geschah: Er und ihr Vater versöhnten sich. Doch kurz darauf erklärte Durante, dass er nicht Kronprinz werden würde.
    Clarissa versuchte, ihn umzustimmen, aber er war ihren Argumenten nicht zugänglich, beschäftigte sich lieber mit den Hochzeitsvorbereitungen und verschwand mit seiner jungen Frau in die Flitterwochen. Als Clarissa ihre Mission in den Vereinigten Staaten begann, versicherte König Benedetto ihr, dass er fieberhaft auf der Suche nach einem neuen Kandidaten sei. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass es außer Leandro und Durante noch jemand Geeigneten geben konnte, doch dann rief der König Clarissa zurück und berichtete ihr von den ungeheuren Neuigkeiten.
    Er hatte den Kronrat dazu bewegen können, ein weiteres Auswahlkriterium zu streichen – das der untadeligen Herkunft. Jetzt konnte er seinen neuen Kandidaten präsentieren.
    Ferruccio Selvaggio.
    Sie war so verstört und geschockt gewesen, als sie es erfuhr, dass sie kaum wusste, was sie erwidern sollte. Aus den Medien hatte sie erfahren, dass Ferruccio ein Mann mit ungeklärter Herkunft war. Angeblich war er sofort nach seiner Geburt in Neapel zur Adoption freigegeben worden. Doch er war nie adoptiert worden, sondern wuchs zu einem schwierigen Jungen heran, der mit sechs Jahren im Heim landete. Es sollte die erste Station von vielen werden, bis er mit dreizehn davonlief und fortan auf der Straße lebte. Während der nächsten zwanzig Jahre gelang es ihm trotzdem, Bildung zu erwerben, lukrative Geschäfte zu machen und sich einen Weg an die Spitze zu bahnen.
    Sobald an seiner Macht und seinem Status nicht mehr zu rütteln war, war er nach Castaldinien gekommen und hatte begonnen, eine Rolle bei Hofe zu spielen. Clarissa hatte den Beginn davon erlebt, und seitdem war Ferruccio ein ständiger Gast in ihren Träumen und auch ihren Albträumen. Vor Kurzem hatte sie erfahren, dass Ferruccios Geschäfte in Castaldinien mittlerweile bis zu einem Viertel des Bruttoinlandsprodukts ausmachten.
    Als sie ihrem Vater mitteilte, dass dies allein noch nicht ausreichte, um Thronfolger zu werden, versetzte Benedetto ihr den größten Schock.
    Ferruccio war ein D’Agostino.
    Der König war mit dieser Tatsache konfrontiert worden, ehe Ferruccio das erste Mal nach Castaldinien gekommen war. Er gab die Information an ein paar ausgewählte Personen weiter, darunter Clarissas Brüder Durante und Paolo. Doch Benedetto schwieg sich über die wahren Eltern Ferruccios aus, um, wie er sagte, „keine Leichen aus dem Keller zu holen“.
    Nach seinem Schlaganfall gab er dem Kronrat sein Ehrenwort, dass Ferruccio tatsächlich ein D’Agostino war. Das musste genügen, und obwohl der Kronrat einwandte, dass eine uneheliche Geburt bei Weitem der schlimmste Makel war, der einem Kandidaten für den Thron anhaften konnte, überzeugte der König ihn schließlich doch. Ferruccio habe alles, was ein zukünftiger König brauche, argumentierte er. Er habe sich aus eigener Kraft ein Imperium geschaffen, sei eine außerordentliche Führungspersönlichkeit und besitze weitreichende Kontakte in der internationalen Politik.
    Im Gegensatz zu Durante und Leandro war Ferruccio sofort bereit, sich auf Verhandlungen einzulassen, doch ehe er sich konkret um die Thronfolge bewerben würde, gab es Verhandlungsbedarf. Und er stellte eine Bedingung.
    Die einzige Person, mit der er verhandeln würde, sei Clarissa D’Agostino.
    Clarissa schloss einen Moment die Augen. Dieser arrogante Mistkerl!, dachte sie wütend. Wie kann er es wagen!
    Castaldinien gewährte ihm die Ehre, ihn als zukünftigen König zu akzeptieren, und er stellte Bedingungen! Was wollte er denn noch? Das Land seinem Imperium einverleiben?
    Das war gar nicht so abwegig. Sie hatte herausgefunden, dass er schon vor Jahren einen nicht unerheblichen Teil des Landes gekauft hatte. Vierhundert Quadratkilometer von einem Land, das nur siebentausend Quadratkilometer groß war. Es war egal, dass es sich bei seinem Grundbesitz um das unwegsame Gebiet im Südosten handelte. Fünf Prozent waren fünf Prozent.
    Weshalb wollte er ausgerechnet mit ihr verhandeln? Sie war die Jüngste im Kronrat und erst kurz vor ihrer Abreise in die USA ernannt worden.
    Doch wenn sie ehrlich zu sich war, wusste sie genau, weshalb.
    Jetzt, da Ferruccio die Oberhand besaß, wollte er sie spüren lassen, dass alle D’Agostinos nach seiner Pfeife zu tanzen hatten. Und was sie
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