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Heimliche Wuensche

Titel: Heimliche Wuensche
Autoren: Jude Deveraux
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mochten.
    Als Maddie geendet hatte, hätte man eine Stecknadel zu Boden fallen hören können, bis eines von den schmutzigen Tyler-Kindern, das am Hinterausgang stand, sagte: »Verdammt, so gut können die hier nicht mal in der Kirche singen.«
    Worauf alles in ein Gelächter ausbrach, sich die Erwachsenen, die Kinder auf den Schultern, bei den Händen nahmen und in die Küche strömten.
    »Vorzüglich«, sagte Ring, seine Frau an seine Brust ziehend. »Besser kann man nicht mehr singen.«
    »Das ist die Macht der Liebe, die in diesem Haus herrscht«, flüsterte sie an seinen Lippen.
    Sie standen nun alle um den Tisch herum, der mit Speisen fast überladen war, und jeder Mann hielt seine Frau im Arm.
    »Ist es das, was dich so glücklich macht?« fragte Jace Nellie, sie mit einem Arm an sich ziehend, während er auf dem anderen seinen kleinen Sohn hielt. »All die Liebe in diesem Haus?«
    »Ja«, sagte Nellie, die Tränen in den Augen hatte. »Ich hatte nie gedacht, daß ich einmal so viel Liebe erfahren oder so glücklich sein würde. Ich wußte gar nicht, daß es ein so großes Glück gibt.«
    Jace küßte sie.
    »Moment!« rief Kane. »Wenn wir alle so glücklich sind, wie das behauptet wird, warum sehe ich da nur tränenfeuchte Gesichter? Maddie, kennst du auch ein paar echte Lieder? Wie wäre es mit >Half a Penny, Half a BushelRing Tailed Ringating    »Kane«, sagte Houston energisch, »ich bezweifle sehr, daß jemand von Maddies Kaliber solche Sachen . . .« Sie brach ab, als Maddie einen Gassenhauer anstimmte, mit dem sie in jedem Salon die Gäste begeistert hätte. Lachend sangen sie alle den Refrain mit.
    »Sie hat wirklich keine üble Stimme«, sagte Kane zu seiner Frau.
    Nellie blickte, während wie in den Refrain einstimmte, ihren Gatten an, der ihr Kind auf der Schulter hielt, dann auf die anderen Gäste um sie her. Es war für sie noch immer ein kleiner Schock, mitanzusehen, wie sich ihre makellos gekleidete und gepflegte Schwester an ihren stets schmutzigen Ehemann schmiegte, doch Terel schien ihn zu verehren und auch seine Kinder zu mögen.
    Sie blickte ihren Vater an, der den Arm um seine vollschlanke Frau gelegt hatte, die soeben aus dem Oberstock heruntergekommen war. An ihren Ohren funkelte der Diamantschmuck, den er ihr zu Weihnachten geschenkt hatte, und Nellie wußte, daß ihre Kleiderrechnung für diesen Monat allein alles, was Terel früher für ihre Garderobe ausgegeben hatte, wie ein Almosen aussehen ließ. Dennoch hatte sie ihren Vater noch nie so glücklich erlebt wie jetzt.
    Nellie drückte Jace’ Hand und rückte noch näher an seine Seite. »Ich bin der glücklichste Mensch der Welt«, sagte sie leise, und er küßte sie abermals.
    Die Küche
    Berni schniefte und blickte dann Pauline etwas verlegen an. »Ich freue mich sehr für sie. Sie hat es verdient, daß ihr endlich etwas Gutes widerfährt.«
    »Du hast jeden glücklich gemacht«, sagte Pauline, stand auf und verließ den Raum.
    »Es scheint so«, sagte Berni stolz, als sie Pauline aus dem Zimmer folgte. »Obwohl ich eigentlich beabsichtigt hatte, Terel ein bißchen Demut beizubringen.«
    »Du hast doch nicht etwa im Ernst daran geglaubt, daß sie waschen und bügeln würde, oder doch? Würdest du das getan haben?«
    »Wo denkst du hin!«
    Die beiden sahen sich an und lachten.
    »Okay«, sagte Berni, »und jetzt komme ich in den Himmel, richtig?«
    »Nicht ganz.«
    »Aber ich dachte . . .«
    »Du hast noch nicht deine Schulden abbezahlt.«
    »Was für Schulden?«
    »Die Schulden für dein vollkommen egoistisches Leben, das du auf der Erde geführt hast.«
    »Ich habe Nellie geholfen.«
    »Ja, das hast du. Das war die erste Stufe, und die hast du sehr, sehr gut genommen; aber du mußt noch einiges von dem durchmachen, was andere Frauen in ihrem irdischen Leben durchgemacht haben.«
    »Was zum Beispiel?« fragte Berni mißtrauisch. »Ich muß doch nicht etwa zu einer von diesen athletischen Frauen werden, oder? Zu einer Langstreckenläuferin, Bergsteigerin oder gar zu einer Kugelstoßerin, wie?«
    »Nein, nichts dergleichen. Nur ganz gewöhnliche Sachen, die Frauen eben so erleben.«
    Berni war sich nicht sicher, was sie damit meinte. Es schien ihr so, als habe sie alles auf Erden erlebt, was eine Frau dort überhaupt erleben kann. Was gab es denn da noch? »Wovon redest du eigentlich?«
    Pauline blieb stehen und blickte sie mit ernster Miene an. »Da ist etwas, das ich dir besser erklären sollte. Es gibt verschiedene
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