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Heimkehr am Morgen (German Edition)

Heimkehr am Morgen (German Edition)

Titel: Heimkehr am Morgen (German Edition)
Autoren: Alexis Harrington
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noch nie gut verstellen können. In die Enge getrieben, kapitulierte sie. »Danke Cole, ich weiß deine Hilfe zu schätzen. Es ist allerdings nicht nur für ein paar Tage. Bürgermeister Cookson hat mich gebeten, bis zur Ankunft von Dr. Pearson einzuspringen. Ich habe noch ein paar Wochen Zeit, bis ich meine Stelle in Seattle antreten muss, deshalb habe ich mich bereit erklärt, einen Monat zu bleiben, außer Dr. Pearson kommt früher.«
    »Oh – ähm, wie wundervoll, Jess!«, sagte Amy und wandte sich an Cole. »Cole, ist das nicht wundervoll?«
    Cole schob mit dem Buttermesser das Essen auf seinem Teller hin und her. »Ja, ganz prima.«
    Amy schlang ihren Arm um seinen und drückte ihn kurz. »Ich wusste, dass du so reagieren würdest.« Wieder warf sie Jessica ein zweideutiges Lächeln zu, dann fuhr sie, Cole in die Augen schauend, fort: »Meine Güte, wenn Dr. Pearson nicht kommt, weißt du, wenn er es sich anders überlegt, vielleicht fragt Mr. Cookson Jess dann, ob sie die Stelle haben will. Der Bürgermeister hielte das bestimmt für eine gute Idee.«
    Cole fand keineswegs, dass es eine gute Idee war. Voller Bitterkeit und Schmerz, weil sein verletzter Stolz auch nach Monaten noch nicht verheilt war, bemerkte er: »Wir sollten Jessica nicht davon abhalten, ihre neue Chance zu ergreifen. Schließlich ist es das, was sie will.«
    Es war eine Qual, mit diesen beiden Frauen hier zu sitzen – mit der einer war er praktisch verlobt gewesen, die andere wollte er heiraten, irgendwann. Amy funkelte wie Tau auf Frühlingsgras und Jessica … tja, Jessica war wie ein Rubin: voll, dunkel schimmernd und komplex. Genau diese Eigenschaften hatten ihn vor Jahren angezogen, und letztendlich hatte sie sie dazu benutzt, ihn abzuservieren. Er blickte auf und sah Jessicas kühle Augen auf sich ruhen. Ihre Augen – er hatte immer das Gefühl gehabt, als könnte sie damit bis in sein Herz blicken, als wäre sie die Einzige, die das vermochte. Dieser Gedanke ließ die Spannung am Tisch noch stärker werden, aber Amy plauderte weiter, offensichtlich überglücklich, ihre Schwester wieder für sich zu haben. Wie hätte er ihr diese kleine Freude verübeln können?
    »Aber Jess! Wenn du für immer hierbleiben würdest, wie du es früher einmal wolltest, das wäre himmlisch«, meinte Amy.
    »Amy, du weißt, dass es nicht dazu kommen wird«, wandte Jessica ein. »Ich hätte mich nicht breitschlagen lassen, wenn Bürgermeister Cookson nicht Daddy ins Spiel gebracht hätte. Der Mann hat praktisch seinen Geist heraufbeschworen, nur damit ich ja sage.«
    »Das überrascht mich nicht. Als wir Kinder waren, habt ihr beiden ständig eure Nase in diese wissenschaftlichen Wälzer und in eure Präparate gesteckt, von mir hat er nie Notiz genommen.«
    Jess legte den Kopf schräg und lächelte, verwundert über diese Bemerkung. »Was …?«
    »Und du arbeitest einfach weiterhin in der Praxis, wo du Eddie behandelt hast.«
    »Nun ja, Mr. Cookson hat gemeint, der Stadtrat kommt für alles auf, solang ich hier bin.«
    Cole horchte auf. Ach du liebes bisschen, wenn Pop das erfuhr … Sofern es nicht schon die Runde gemacht hatte – Tilly’s war ein Umschlagplatz für Neuigkeiten, effizienter als die Zeitungen. Der alte Mann würde ihm nun von früh bis spät damit in den Ohren liegen, sich nicht mit »Ben Laytons Arztmädel« einzulassen. Dabei ging Amy praktisch in der Ranch ein und aus, und dagegen hatte er nichts einzuwenden.
    Aber jetzt würde Jess tagtäglich direkt neben seiner Schmiede wohnen, bis sie wieder abreiste, und das wäre erst in einem Monat.
    »Natürlich, es ist ideal für dich, wenn auch nicht so schick, wie du es gewohnt bist«, sagte Amy und fügte an Cole gewandt hinzu, »und du bekommst einen zahlenden Mieter.«
    Jessica musterte ihre Schwester, überrascht, dass ihr der Bürgermeister diese kleine, aber feine Information vorenthalten hatte. Cole war Eigentümer des Gebäudes? Sie dachte, er hätte den Schlüssel nur, weil seine Schmiede neben der Praxis lag.
    Wenn er nur nicht immer noch so gut aussehen würde, dachte sie irritiert. Er trug sein kinnlanges, weizenblondes Haar glatt nach hinten gekämmt, aber verglichen mit den sorgfältig rasierten Männern, mit denen sie sonst zu tun hatte, wirkte er regelrecht ungebändigt. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass er in einem muffigen Salon herumsaß. Er hatte sein ganzes Leben im Freien verbracht und darum gerungen, die Elemente und die Natur seinem Willen zu
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