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Haus des Glücks

Haus des Glücks

Titel: Haus des Glücks
Autoren: Yvonne Winkler
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den Palmen. Nicht einmal den Regen. Es ist immer bei mir. Und ich fürchte, wenn ich dorthin fliege, könnte ich es nicht ertragen, das Land ein zweites Mal zu verlassen. Und ich bin doch jetzt hier zu Hause.«
    »Du hast mir nie erzählt, was mit deinem Vater geschehen ist. Und auch John wusste nichts von ihm.«
    »So genau weiß ich das auch nicht. Es war 1936 , als wir hier in Deutschland ankamen. Du weißt selbst, was für eine Zeit das damals war. Vater musste an Bord bleiben, er durfte nicht in Hamburg an Land gehen. Es war ein ziemliches Durcheinander. Später hat Mutter mir einen Pass besorgt, in dem nicht nur mein Name geändert wurde. Aus Simaika wurde Maik. Sie erzählte allen, ihr Mann sei auf Samoa gestorben. Ich habe ihr das nie verzeihen können.«
    »Und dein Vater?«
    »Wie gesagt. Er ist mit der Mannschaft an Bord geblieben. Einige Zeit habe ich in unregelmäßigen Abständen Post von ihm bekommen – aus Frankreich, Italien, Nordafrika, später sogar von Übersee. Ich musste allen erzählen, ein ›seefahrender Onkel‹ hätte mir die Karten und Briefe geschickt. Ich habe ihn so vermisst. Irgendwann habe ich keine Post mehr erhalten. Ich nehme an, dass er gestorben ist.«
    Sie sah auf die Elbe hinaus und plötzlich erkannte Julia in ihren Gesichtszügen John und Victor und Ajona.
    »Und hast du es bereut?«
    »Bereut?« Oma Lotte runzelte die Stirn. »Bedauert ja, aber nicht bereut. Wenn ich das getan hätte, wäre ich nicht in Hamburg geblieben. Und dann hätte ich Opa nicht kennengelernt. Und was wäre dann aus euch geworden, aus dir und den Kindern und Marco? Was wäre mir alles entgangen! Nein.« Sie schüttelte den Kopf. »Es war nicht immer leicht, aber letztlich ist es gut, so wie es ist.
Das Haus des Glücks.
Du verstehst?«
    Julia nickte und trank einen Schluck Tee. Auf der Elbe schob sich ganz langsam ein Containerschiff Richtung Elbmündung, die Container glänzten in der Sonne wie bunte Legosteine.
    Das Haus des Glücks.
    Ja, sie verstand.

Ein paar Worte zum Schluss
    D er Roman ist beendet.
    Dieser Moment erfüllt mich stets mit zwiespältigen Gefühlen: Da ist die Freude, das Ziel nach vielen Monaten der Arbeit endlich erreicht zu haben. Die Wehmut, liebgewonnene Figuren und Schauplätze zu verlassen. Die Aufregung, das fertige Buch eines Tages in den Händen zu halten. Die Spannung, wohin mich das nächste Projekt führen wird. Und die Sorge, auf diesem langen Weg doch nicht an alles gedacht oder etwas vergessen zu haben.
    Auch wenn der Rahmen dieses Romans historisch ist, so sind die meisten Figuren sowie der überwiegende Teil der Handlung frei erfunden. Sollten sich also Fehler oder Unstimmigkeiten eingeschlichen haben, bitte ich um Nachsicht. Viele Leser sind auf ihren Gebieten Experten. Ich freue mich, wenn ich dazulernen kann, und bin für Anregungen, Korrekturen oder Kritik dankbar.
    Von der Idee über die Planung bis zur Ausführung haben mich, wie immer, viele Menschen begleitet. Sie haben mich mit Ideen, Ratschlägen, Informationen und aufmunternden Worten unterstützt. Ihnen allen möchte ich herzlich danken. Einigen unter ihnen gebührt mein besonderer Dank:
    Ich danke meinem Agenten Herrn Dirk Meynecke für Geduld und Hartnäckigkeit auch in schwierigen Zeiten.
    Anja Kurp, Margit Mohr, Sabine Franta und Silke Dohrendorf danke ich für unendlich viele Kleinigkeiten. Und Herrn Martin Wucherpfennig für die Auffrischung meiner geographischen Kenntnisse.
    Und natürlich danke ich von ganzem Herzen meiner Familie. Marie-Madeleine und Joshua. Ihr beide haltet meine Welt am Laufen. Und Jens-Michael, den Mann an meiner Seite. Ou te alofa in te oe. Ich danke euch für eure Geduld, eure Liebe, dass ihr einfach da seid und dass ihr mich immer wieder auf den Boden zurückholt. Aber wie Friedrich Hebbel sagte: »Mit wem das Pferd nie durchgeht, der reitet einen hölzernen Gaul.« Ihr drei seid meine Mitte. Mit euch wohne ich im »Haus des Glücks«.
     
    Tofa – auf Wiedersehen.
     
    Hamburg, 2012

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Über Yvonne Winkler
    Yvonne Winkler wurde 1967 in Hamburg geboren. Während ihres Medizinstudiums begann sie sich für medizinische Geschichte und Völkerkunde zu interessieren. Nach dreijähriger Tätigkeit als Ärztin beschloss sie, ihre Leidenschaft zum Beruf zu machen, und lebt heute als freie Schriftstellerin in Hamburg.

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Über dieses Buch
    Julia Sievers hat seit jeher nur einen großen Traum: Sie will Medizin studieren. Da erzählt ihr ihre Großmutter von ihrer
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