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Hauch der Versuchung: Dunkle Verlockung Teil 1 (German Edition)

Hauch der Versuchung: Dunkle Verlockung Teil 1 (German Edition)

Titel: Hauch der Versuchung: Dunkle Verlockung Teil 1 (German Edition)
Autoren: Nalini Singh
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hatte.
    Beim Aufschauen sah er den Ausdruck auf Alex’ Gesicht, als ihr Mann sie in die Arme schloss. Hinter dem Getöse, das sie machte, verbarg sie ihre ehrliche Sorge um Ria. »Ihrer Tochter wird niemand mehr etwas tun«, sagte er leise und erhob sich.
    Alle sahen ihn lange an, dann nickte Rias Vater Simon. Doch er sagte: »Meine Tochter ist nichts für Sie. Ria ist bereits vergeben.«
    Emmett hob eine Augenbraue. »Sie trägt keinen Ring.« Und wenn so ein Blödmann zu dumm war, die Gelegenheit zu ergreifen, um seine Ansprüche geltend zu machen, war das nicht Emmetts Problem.
    »Wird sie schon bald«, sagte Simon. »Wir sind seit Jahren mit Toms Familie, den Clarks, befreundet. Der Heiratsantrag ist nur noch eine Formsache.«
    Emmett hörte immer noch Ria und ihre Großmutter im Bad kichern. Beide hatten in der Diskussion um den Gebrauch von »weiblichen Körperteilen« keinen Tom erwähnt. Der Leopard grinste katzengleich zufrieden in sich hinein, doch als Mann zeigte er keinerlei Regung. »Es kommt mir nicht so vor, als sei bei Ihrer Tochter bereits alles abgemacht. Sie wird ihre eigene Wahl treffen.« Wobei er natürlich dafür sorgen würde, dass die Wahl auf ihn fiele, aber das musste er ihren Eltern ja nicht auf die Nase binden. Noch nicht jedenfalls.
    Nach einer kurzen Besprechung mit dem Alphatier der DarkRiver-Leoparden und einer Reihe von Kameraden rieb sich Emmett zwei Stunden später die brennenden Augen, als Nathan ihm noch ein Bier ausgab. »Ich muss nach Hause, eine Runde schlafen.«
    »Entspann dich erst mal«, sagte der Wächter, der einen der höchsten Ränge im Rudel bekleidete. »Den ganzen Abend warst du angespannt wie ein schussbereiter Bogen. Ist alles in Ordnung mit dem Mädchen, das angegriffen wurde?«
    »Ja.« Emmett wollte mit niemandem über Ria sprechen. Schon gar nicht heute Abend. »Was hat Luc noch mal über die Medialen gesagt?« Gestaltwandler und die gefühlskalte Gattung kamen sich selten in die Quere, doch nach dem, was er heute mitbekommen hatte, könnte es diesmal dazu kommen.
    Nate trank einen Schluck. »Du weißt ja, wie dominant sie in der Politik sind. Nach unseren Informationen könnten sie sogar versuchen, die Rotte selbst zu neutralisieren.«
    »Warum? Die scheren sich doch einen Dreck um tote Menschen oder Gestaltwandler.« Der einzige Grund, warum die Medialen weiterhin an der Macht blieben, war ihre Fähigkeit, Reichtum zu scheffeln, von dem dann und wann auch etwas für die Wähler abfiel. Mal abgesehen davon, dass Konkurrenten um politische Posten für gewöhnlich auch schnell von der Bildfläche verschwanden, weil plötzlich irgendein Skandal auftauchte.
    »Wir treten ihnen in letzter Zeit immer häufiger auf die Füße«, sagte Nate. »Mediale haben gerne immer und überall die Situation im Griff.«
    »Dann sollten wir schnell handeln.«
    »Ein wenig Zeit bleibt uns noch.« Nate stellte sein Bier ab. »Offensichtlich sind nicht alle Entscheidungsträger der Medialen überzeugt davon, dass wir wirklich eine Bedrohung darstellen.«
    Emmett schnaubte. »Die nehmen auch nichts wahr, was sich außerhalb ihres Elfenbeinturms befindet, oder?
    »Menschen und Gestaltwandler tauchen auf ihrem Radar kaum auf.« Nates Lächeln war mehr als zufrieden. »Und während sie damit beschäftigt sind, sich zu überlegen, ob sie sich überhaupt um uns kümmern sollen, übernehmen wir die Stadt.«
    Emmett hob die Flasche und prostete ihm zu. »Auf unseren Erfolg.« Doch er dachte dabei weniger an die Übernahme der Stadt durch die Leoparden als an seinen eigenen Erfolg. Komm, kleiner Nerz, spiel mit mir.
    Ria lag seufzend im Bett. Seit sie zu Hause angekommen war, hatte die Familie sie halb tot gekost und umsorgt. An anderen Tagen hätte sie das verrückt gemacht. Heute hatte es ihr gut getan, so von Liebe umhüllt zu werden.
    Wärme und Geborgenheit.
    Sie entspannte sich, als ihr einfiel, wie es sich angefühlt hatte, zusammengerollt auf Emmetts Schoß zu sitzen. Noch nie zuvor hatte sie bei einem Mann auf dem Schoß gesessen. Die meisten Jungen, die es gewagt hatten, den Spießrutenlauf bei ihrer überbesorgten Familie auf sich zu nehmen, um mit ihr auszugehen, waren nette Jungs aus der Nachbarschaft gewesen. Gegen die war eigentlich nichts einzuwenden. Doch sie war nun mal mit einem Vater aufgewachsen, der mit erbitterter Leidenschaft für die Seinen sorgte, und einem älteren Bruder, der einen ähnlich stark ausgeprägten Beschützerinstinkt hatte. Die beiden hatten die
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