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Hasstament

Hasstament

Titel: Hasstament
Autoren: Serdar Somuncu
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wir immer mehr Hassisten, von Tag zu Tag, da es bei jeder Predigt unseres Hassias, geschickt getarnt als Bühnenprogramme und spaßige Videos, zu Massenbekehrungen Ungläubiger kommt.
    Des Weiteren erfolgt die Verbreitung des Hassismus nicht nur durch die Predigten des Hassias auf der Bühne und in Videos, sondern auch wir Hassisten wirken als Multiplikatoren im Privaten oder auf der Arbeit. So ist zu erwarten, dass bis spätestens 2050 die Mehrheit aller Deutschen bekehrte Hassisten sein wird. Um dies zu ermitteln, hatten wir Sarrazin 2010 unsere Zahlen untergeschmuggelt, weil wir zu faul zum Rechnen sind, und er hat diese zur Berechnung der Entwicklung des Bevölkerungsanteils mit Migrationshintergrund in seinem Comedy-Kracher »Deutschland lacht sich schlapp« oder wie das Teil hieß verwendet – danke Thilo noch mal für die Rechenarbeit!
    Darum: Heiligt den Exzess, geheiligt sei der Hassias!
    Zu guter Letzt – fast geschafft: Ich wünsche allen nun viel Vergnügen und ein ausreichendes Reflexionsvermögen beim Lesen dieses Buches. Darüber hinaus möchte ich euch alle noch herzlich einladen, an der Hatenight (unter http://www.hatenight.com) teilzuhaben sowohl lesend als auch schreibend.
    Zuletzt geht mein Dank an den geheiligten Hassias, Serdar Somuncu, ihm sei besonders gedankt für sein Schaffen im Bereich Kunst und Kultur in den letzten mehr als 25 Jahren, in denen er sich unermüdlich für Werte wie Solidarität, Toleranz und Menschlichkeit – um nur einige wenige stellvertretende zu nennen – eingesetzt hat.
    Es gilt, dass die hier abgedruckten Texte grundsätzlich als Satire zu betrachten sind. Wie offen man für diesen Ansatz ist, wie bereit im Selbstbezug zu analysieren und eigene Denkstrukturen und -muster zu ergründen, bleibt jedem selbst überlassen.
    Der Hassismus ist ein existierendes Mittel, ein Angebot, die eigene Ohnmacht gegenüber der postmodernen Ambivalenz zu erforschen, zu hinterfragen und zu überwinden.
    HEIL HASSIAS, GEHEILIGT SEI SEIN SAMEN IN UND AUF DEN DAMEN!
    Spikester, Hasstor im Mai 2012

Buch 1: Serdars Hatenight, Kapitel 1–83 (2008–2010)

    SHN, Kapitel 1 : Die Bourgeoisie entdeckt die Fotze
    Serdar zuhause hinter seinem Schreibtisch: »23.00 Uhr. Herzlich willkommen zur Hatenight-Show hier im Internet im neuen Führerhauptquartier in Köln!
    Ich begrüße recht herzlich all die Verstoßenen hier bei uns, die sich im Öffentlich-Rechtlichen nicht mehr wohl fühlen!
    Unter www.hatenight.com kann man alles sagen, alles hören, was es sonst nur käuflich zu erwerben gibt. Manchmal machen auch wir ’nen Piep drunter, ich mein’, wir müssen auch ein bisschen was verdienen. Man kann es sich dann in der zensierten oder zensurfreien oder je nachdem halbzensierten, viertelzensierten Fassung, kommt drauf an, wie viel man bezahlt, käuflich erwerben.
    Jetzt aber zum Thema der ersten Sendung: Mein Kollege hat wunderbare Fragen vorbereitet zu meinem Lieblingsthema, das aus zwei meiner Fetischwörtern besteht, nämlich Bourgeoisie und Fotze, und demzufolge heißt unser heutiges Thema: ›Die Bourgeoisie entdeckt die Fotze‹. Erste Frage bitte.«
    Männliche Off-Stimme: »Ja, also, du als Fotzenexperte, können Fotzen ihre innersten Zustände vermitteln und wenn ja, wer will das wissen?«
    Serdar: »Hahah, ähm, ich als Fotzenexperte würde sagen, den inneren Zustand, also die Konsistenz einer Muschi, Prunz, Pflaume, Hafen kann man erst dann erkennen, wenn man sie wirklich auch gefunden hat.
    Ich erinnere mich da an ein Erlebnis aus meiner Jugend, da hab’ ich als Gegenleistung zu einem ordentlichen Blaskonzert, also Fellatio (piep), wie die Älteren sagen würden, gedacht, ich wage mich mal in das Gestrüpp südlich des Äquators, und tatsächlich, was hab’ ich dort gefunden, als ich verklebte Schamdrähte auseinandergezerrt habe? Gallertartige Zustände, schmelzkäseüberströmt, eine Muschi, die aber so aussah wie eine Makrele, wie eine ausgewachsene und auch so roch und als ich tatsächlich dachte, jetzt gibt’s ’nen Cunnilingus par excellence, da hat’s gefunkt und ich hab’ gemerkt, die Fotze ist eigentlich super hässlich. Nächste Frage!«
    Off-Stimme: »Für uns Unbedarfte: Erläutere doch bitte mal die weibliche Scham.«
    Serdar: »Hahah, für uns Unbedarfte, erläutere doch mal die weibliche Scham! Ich erinnere noch mal, das Thema der Sendung war ›Die Bourgeoisie entdeckt die Fotze‹ und ich soll jetzt über die weibliche Scham sprechen. Ich kann den
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