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Hasstament

Hasstament

Titel: Hasstament
Autoren: Serdar Somuncu
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Thomas Gottschalk, Stefan Raab und Elton John, unbedingt dabei sein!«

    SHN, Kapitel 4: Serdars Neujahrsansprache als Hassprediger
    Serdar zuhause hinter seinem Schreibtisch, er hat sich einen FC-Schal zum Turban auf den Kopf geknotet: »Liebe Mitbürger, liebes Volk, ein hartes Jahr liegt hinter uns, ein harter Kampf liegt vor uns. Demütigungen, Drogen, Schabernack, Fritzl, Schäuble, Nagellack.
    Eva Braun, Hermann Göring, Hit-Hitler, Braun, Hitler, Blondie, Markus Küttner, Jörg Pilawa und Schmadtke, Schnappi das Krokodil, sind sie nicht auch Teil einer degenerierten Gesellschaft, in der es nur um die nächste Pointe geht und den Wettbewerb der Ideen, in der der erstbeste Kalauer zum Kult avanciert?
    Hä? Hmm, Olympiastadien, ihrer einstigen Funktion, nämlich Heimat zu sein für einen fairen Wettbewerb zwischen Vernichter und zu Vernichtendem beraubt und so zu Kultstätten des hohlen Einverständnisses erklärt und rückwirkend zu Parteistätten des schlechten Geschmacks umfunktioniert werden. Ist es nicht der Hitler in uns, der den Barth des … den Bart des Propheten lustig findet, und ein Idiamininot, der ihn nicht erkennt?
    Oder ist es nur der Laie, der ihn zum Botschafter der Belanglosigkeit erklärt und nicht als Scharlatan entlarvt?
    Ein Abbild eines falschen Gottes, eine Götze, eine Fotze, ein Wuzebubbes, ein Kretin, eine gefakte Version eines einst goldenen Pottes.
    Sind wir nicht alle ein Stück weit mitverantwortlich für die Gülcans dieser Republik, in welcher der Türke, akzeptiert als Ersatzjude, sein Unwesen treibt? Minarette zu Bajonetten umfunktioniert, Zigaretten und Pirouetten dreht und Gazetten zu facettenreich über Nichtigkeiten berichten, uns zugleich verwechseln mit Empfängern niederster Botschaften, sei es aus dem Orbit oder aber auch aus dem Orbit. Schlimm, schlimm, schlimm! Schlimm, schlimm, schlimm, es wird immer schlimmer! Schlimm! Schlimm! Schlimm! Der Russe kommt und nimmt! Der einfachste Lump trägt prunkvoll die Insignien der Macht zur Schau. Der kleine Mann stiehlt seinem Nachbarn die Frau!
    Wir müssen elitärer werden. Die Verdummung als Gegenmacht installieren. Dem zu viel Gesprochenen, dem unbedacht Erbrochenen die Interpunktion verweigern und monetäre Gewalt zerbrechen durch unberechenbare Intellektualität. Wir müssen einen Schutzwall bilden gegen die latente Unterwanderung durch das Profane und Guido Westerwelle, Menschenketten gegen die Diktatur des Trivialen bilden und zugleich eine Eroberung planen, einen Umbruch organisieren, einen Aufmarsch des wahren Geistes, eine Okkupation, einst unsriger Denkgebiete durch die pure Überlegenheit der Mutigen und das Risiko zur falschen Zeit und den Mut, das zu tun, was andere sich niemals zu tun wagen, oder nur gegen Bezahlung oder dann, wenn man es nicht braucht.
    In diesem Sinne komme ich zum Schluss und wünsche Ihnen allen, aber auch allen, auch Ihnen ein gesegnetes, gottgesegnetes, verlogenes, ein verfickt, übertriebenes, heiteres und sinnloses, ein geschwollenes und hilfloses, ein behindertes und vorwurfsvolles, ein spritzgeilimpotentnegroidharmlossensationellitalienfreikimmenlutschendes-after-hour-sensibilisiertes Handtrockner Montage, würmer entzaubert, Fußball, ballaballaballa-neues Jahr!«

    SHN, Kapitel 5: Serdar unterwegs im Auto – Auto-asozial
    Serdar zuhause hinter seinem Schreibtisch: »23.00 Uhr, herzlich willkommen hier im einsamsten Swinger-Club ganz Kölns, bei unserer Hatenight-Show , www.hatenight.com, da kriegen Sie alles, aber auch wirklich alles, wovon Sie nicht zu träumen gewagt haben. Unser Thema heute ist ›Auto-asozial‹ und mein netter Kollege und Freund Uli wird mir dazu sogleich die erste Frage stellen!
    Die Kamera blinkt zwar, ich weiß nicht, was das zu bedeuten hat, wir lassen es einfach blinken. Manchmal ist blinken auch ein Signal Gottes, dafür dass man das Richtige gesagt hat. Gott ist übrigens auf unserer Seite, nur das Sie’s wissen. Die Hatenight-Show wird unterstützt vom Papst und der katholischen Kirche. Wir haben auch einen heißen Draht zur koptischen Kirche. Ob die Auto fahren, weiß ich nicht. Wie ich Auto fahre, wenn ich Langeweile hab’, und ob ich möglichst viel Geld dabei ausgebe und ob ich mich nicht zur Weißglut damit bringe, dass ich die falschen Fragen den richtigen Menschen stelle, das können Sie jetzt sehen.
    Mein netter leicht schwuler Kollege Uli Schwuli Tuli Tunti Tussi stellt mir jetzt die nächste Frage.
    Uli aus dem Off: »Ich hab’ keine Frage
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