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Hard Man

Hard Man

Titel: Hard Man
Autoren: Allan Guthrie
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Baxter. »Er ist älter, als er aussieht. Sechsundzwanzig, sieht aber keinen Tag älter als achtzehn aus. Ist aber ‘n harter Bursche. Vielleicht sogar noch härter als Sie. Kampfsportler.«
    Kampfsport, hm? Na schön. Wenn Pearce ein Stier war, dann war dies das scheißrote Tuch.
    »Helfen wir meinen Söhnen wieder auf die Beine«, sagte Baxter. »Und wenn Sie noch ‘ne Minute Zeit übrig haben, dann würd ich Ihnen gern was zeigen, das Sie vielleicht doch davon überzeugt, dass die Bedrohung, die von Wallace ausgeht, durchaus sehr ernst ist.«
     
    »Mögen Sie Hunde, Mr. Pearce?«
    »Ich hab ‘nen Terrier.«
    »Ist mir gar nicht aufgefallen.«
    »Er mag keine Fremden.«
    »Na, dann machen Sie sich auf was gefasst. Los, Rog.«
    Eine Seite von Rogs Gesicht war geschwollen. Er sah aus, als hätte er mit einem wahnsinnigen Zahnarzt Streit gehabt. Er schaute sich um. Da die Luft rein war, machte er den Kofferraum auf und hielt ihn etwa einen halben Meter weit geöffnet.
    Pearce bückte sich und lugte hinein. Darin lag der Körper eines schwarzen Köters und sah … tot aus. Auf jeden Fall stank er, als sei er tot.
    Ja, Pearce mochte Hunde. Aber lebendig waren sie ihm lieber. Tot hatten sie nicht ganz denselben Reiz.
    Pearce richtete sich auf. »Ist das eurer?«, fragte er.
    Baxter nickte. »Schauen Sie sich nur an, wie man ihm die Kehle durchgeschnitten hat.« Pearce hatte keine große Lust dazu und sagte es. »Na los«, sagte Baxter.
    Pearce bückte sich noch einmal. Der Kopf von Bello hing gerade noch so an einem Hautlappen. »Ziemlich übel. Das muss ich Ihnen lassen. Aber ich weiß nicht, was ein Hund mit durchtrennter Kehle damit zu tun haben soll, dass May in Gefahr ist.«
    Baxter warf einen prüfenden Blick in die Umgebung. Das Auto war unten am Strandende der Straße geparkt. Andere Autos parkten ein, fuhren davon, Paare spazierten vor dem Auto Arm in Arm die Promenade entlang.
    Pearce fragte sich, ob es gegen das Gesetz verstieß, einen toten Hund im Kofferraum zu haben. Vermutlich nicht. Sollte es aber.
    »Zu viel Leute hier«, sagte Baxter.
    Rog schloss vorsichtig den Kofferraumdeckel.
    Baxter stieg ein. Flash humpelte nach hinten, die Hände über seinem schmerzenden Unterleib, und Rog gesellte sich zu ihm auf die Rückbank. Nach kurzem Zögern setzte Pearce sich auf den Beifahrersitz.
    Pearce hatte die Tür geschlossen, bevor er merkte, wie sehr der Gestank des toten Hundes im Wageninneren hing. Er hatte das Gefühl, direkt auf dem Kadaver zu sitzen. Er atmete durch den Mund.
    Baxter griff in die Tasche und holte seine Kippen heraus. Er bot Flash eine an, und Flash schüttelte den Kopf. »Der Hund war eine Botschaft von Wallace«, sagte Baxter.
    »Und eine Warnung«, sagte Flash, der sich mit dem Handrücken den Kopf rieb.
    »Ein Omen«, sagte Rog.
    »Leute, entscheidet euch«, sagte Pearce.
    »Hab ihn gestern Morgen gefunden. Genau hier drinnen. Im Kofferraum.«
    Kein Wunder, dass das Scheißding stank. »Und was wollt ihr damit machen?«, fragte Pearce.
    »Wir werden ihn beerdigen. Wenn wir so weit sind.«
    »Beeilt euch besser. Er ist reif.«
    Baxter zuckte die Achseln. »Wir waren damit beschäftigt, May zu trösten.«
    »Da müssten ja ein paar Minuten drin gewesen sein, um ihn irgendwo abzuladen. In Frieden verrotten zu lassen.«
    »Wir dachten, es wäre gut, wenn Sie ihn mit eigenen Augen sehen«, sagte Baxter. »Egal, Louis gehört dahin, wo er ist. Das ist mein Auto. Mein Hund. Meine Nase.«
    Und Pearce dachte, okay, es reicht mit dem Scheiß. »Ihr könnt ja in dem Gestank sitzen bleiben, wenn ihr wollt«, sagte er. »Aber ohne mich.« Als er sich zur Tür wandte, um auszusteigen, spürte er eine Hand auf dem Arm.
    »Bitte«- es war Rog -, »tu’s für May. Louis war ihr Hund.«
    Pearce schaute auf die Wurstfinger auf seinem Arm. Er starrte hin, bis sie zurückgezogen wurden. »Wieso denkt ihr, dass ich nicht auch in einem Kofferraum enden werde wie der arme Louis?«
    »Ist nicht ausgeschlossen«, sagte Baxter. »Wallace würde keine Sekunde zögern, Sie umzubringen, wenn’s sein muss. Und er ist dazu mehr als fähig.«
    Scheiße noch mal. Man hätte doch annehmen sollen, dass der hässliche Mistkerl versuchen würde, ihm ein bisschen Honig ums Maul zu schmieren. Wollte er jetzt, dass Pearce den Job übernahm, oder nicht? »Wenn Sie so denken, wieso wollen Sie mich dann anheuern?«
    »Jemand anderen können wir uns nicht leisten.«
    Na reizend.
    Der Gestank wurde Pearce jetzt echt zu heftig.
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