Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hard Man

Hard Man

Titel: Hard Man
Autoren: Allan Guthrie
Vom Netzwerk:
dem Knochengestell. »Flash?«, sagte er.
    Flash? Was war ‘n das für ’n Name? So ‘ne Art Bandenname? Pearce sollte sich auch einen zulegen. Wie könnte er sich wohl nennen? Ihm fiel nichts ein. >Pearce< musste reichen.
    Flash beendete seine Trockenrasur, indem er das Jagdmesser in die Luft warf. Es landete mit der Spitze voran und bohrte ein Loch in ein Dielenbrett.
    Mit solchen schwuchteligen Kinkerlitzchen konnte er vielleicht einem Dreijährigen imponieren. Wahrscheinlich hatte er das auch noch tagelang geübt. Aber wenn man Eindruck schinden wollte, dann warf man nicht ein Messer in die Luft und schaute ihm beim Fallen zu. Das war doch pillepalle. Mit einem dreckigen Grinsen beobachtete Flash eine Weile, wie die Klinge zitterte. »Ich hab gehört, du bist ‘n Warmduscher, Pearce«, sagte er. »Hast schlappgemacht, als deine Mama gestorben ist.«
    Wie bescheuert war dieses mickrige Arschloch eigentlich, verdammte Scheiße? Heilige Muttergottes.
    »Hab gehört, du hast ‘nen Schuss in den Magen abgekriegt«, übernahm Fleischklops. Er war zwar viel stärker als sein Freund, aber intelligenter bestimmt nicht. »Hattest danach keinen Appetit mehr auf Gewalt.« Er grinste und schaute zu Flash. »Kapiert? Schuss in den Magen. Keinen Appetit mehr.«
    »Der war gut«, sagte Flash. »Echt witzig. Findest du nicht, Warmduscher?«
    Pearce sagte nichts. Er hatte keine Ahnung, wieso sie versuchten, ihn zu provozieren.
    »Ich hab dich was gefragt«, sagte Flash.
    Pearce schaute ihn an und sagte: »Du bist ‘ne hohle Nuss.«
    »Haste das gehört?«, sagte Fettklops. »Der Warmduscher ist sauer.«
    »Da passen wir besser auf, dass er uns nicht wehtut, hm?«
    Die beiden Dumpfbacken waren so mit Lachen beschäftigt, dass sie nicht reagierten, als Pearce sich vom Sofa fallen ließ. Mit ausgestrecktem Arm schnappte er nach Flashs Messer, erreichte den Griff und zog es aus dem Dielenbrett, bevor Flash einen Schritt machen und »He1.« sagen konnte. Aber da war es schon zu spät.
    Pearce zog die Klinge zwischen Flashs Beinen nach oben. Trennte die Naht seiner tief sitzenden Jeans etliche Zentimeter weit glatt durch. Fast bis ins Ziel. Verdammt knapp. Scheiße, echt verdammt knapp. Pearce schätzte, dass das Risiko, die Sache zu versauen, ziemlich groß gewesen war. Aber im Leben kam’s nun mal drauf an, was zu riskieren, oder?
    »Wie war das eben mit dem Wehtun?«, sagte er.
    »Oh, Scheiße.« Flash schaute nach unten zwischen seine Beine, und wurde blassgrün im Gesicht.
    Ungewöhnlich, aber Pearce hatte das schon einmal gesehen. Im Gefängnis, bei einem Achtzehnjährigen, der zeigen wollte, was für ein toller Kerl er war, und mehr Shit geraucht hatte, als er vertragen konnte. Obwohl er dabei grün im Gesicht geworden war, wurde er danach von allen immer nur >Whitey< genannt. »Dad?«, rief Flash.
    Jetzt rief er nach seinem Papa, der arme Kleine. Pearce fragte sich, ob er Flash nicht einfach loslassen und aus dem Weg gehen sollte, bevor Flash noch über ihn reiherte. Ach was, scheiß drauf. Das Risiko würde er eingehen, aber eine Warnung konnte nicht schaden. »Wenn du mich vollkotzt«, sagte er, »dann wird ich richtig sauer.« Er verstärkte den Druck nach oben ein wenig. »Das war nicht gut für dich.« Und noch ein bisschen.
    Flash heulte auf.
    Jetzt ging es bis an die Haut.
    »Fallen lassen«, sagte Pearce zu Fettsack.
    Fettsack blickte verdattert auf seine Hand, als wäre ein Messer das Letzte, was er darin zu sehen erwartete. Er schaute sich ratlos um. »Wo soll ich’s hintun?«
    Um Himmels willen. »Da drüben«, sagte Pearce und zeigte auf eine Stelle in sicherer Entfernung von sich und seiner Geisel.
    Fettsack warf das Messer. »Lass meinen Bruder los«, sagte er. »Dann sagen wir dir, weshalb wir hier sind.«
    »Kein Interesse«, sagte Pearce, der sich fragte, wie es sein konnte, dass die beiden Brüder waren.
    »Dad!«, sagte Fettsack.
    Oh Mann, jetzt der auch noch. Pearce spannte den Arm, und Flash quiekte, und Fettsack hielt die Fresse. »Um dich kümmere ich mich gleich«, sagte Pearce zu Fettsack. Er schaute zu Flash hoch. »Hast du dich schon mal gefragt, wie sich dein Lachsack so anfühlt, wenn er in der Mitte durchgeschnitten wird, Flash?« Er schwieg, um Flash einen Moment zum Nachdenken zu lassen. »Könnte natürlich auch vorbeitreffen. Nicht die Mitte von deinem Eierbeutel erwischen. Am Ende noch eins von deinen Eiern halbieren. Das würd wehtun, meinst du nicht?«
    Flash gab ein maunzendes
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher