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Happy End in Hollywood? (German Edition)

Happy End in Hollywood? (German Edition)

Titel: Happy End in Hollywood? (German Edition)
Autoren: EMILY MCKAY
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aber mit zwanzig hatte sie die Hoffnung aufgegeben, noch zu einem schönen Schwan heranzureifen. Dafür war sie als sarkastisches Entchen ganz gut, was wiederum ihrer Karriere als Drehbuchautorin förderlich war.
    Aber ein Projekt wie dieses erforderte andere Qualitäten. Keine atemlose Action, keine witzigen Wortwechsel. Nein, hier war etwas viel Schwierigeres gefordert. Emotionale Ehrlichkeit. Verwundbarkeit. Wahre Gefühle. Konnte sie so etwas schreiben?
    Andererseits hatte sie schon als kleines Kind lieber Soaps statt Sesamstraße geschaut. Ihre Eltern hatten ihr vor dem Einschlafen von Filmprojekten erzählt, statt ihr Gutenachtgeschichten vorzulesen. Ja, der Umgang mit dramatischen Storys war ihr in Fleisch und Blut übergegangen.
    Und die Geschichte von Lillian und Charles war nun wirklich großes Kino. Sie hatte sie schon als Kind gehört und war davon begeistert gewesen.
    Und dann gab es da noch etwas, wovon sie als Kind begeistert gewesen war: Jack. Damals war sie ihm förmlich nachgelaufen, hatte ihn gebeten, mit ihr Verstecken zu spielen – und insgeheim davon geträumt, romantische Abenteuer mit ihm zu erleben, wenn sie erst größer wären.
    Tja, und das war daraus geworden. Keine Abenteuer. Keine immerwährende Romantik. Nur Herzschmerz, Betrug und Bedauern.
    Entschlossen schüttelte sie den Kopf. „Nein. Ich kann das nicht.“
    „Du kannst das nicht? Du willst es nicht.“
    „Können … wollen … was auch immer. Ich habe nicht das Zeug dazu, so eine Geschichte zu erzählen.“
    Jack lächelte. „Cece, du könntest selbst aus dem Telefonbuch ein spannendes Drehbuch zaubern.“
    „Sehr schmeichelhaft. Aber habe ich nicht mal geschworen, nie wieder für Hudson Pictures zu arbeiten?“
    „Allerdings. Aber das war direkt nach unserer Trennung, als du noch wütend auf mich warst.“
    „Das stimmt.“ Raffiniert, dachte sie. Wenn ich jetzt auf meinem Schwur beharre, gebe ich damit indirekt zu, dass er mir immer noch nicht gleichgültig ist. Das hat er wirklich geschickt eingefädelt.
    Jack spürte ihre Unsicherheit und drängte weiter. „Komm schon, Cece, eigentlich willst du es doch auch. Du willst diese Geschichte doch schon seit deiner Kindheit erzählen.“ Ganz tief sah er ihr in die Augen. „Und außerdem … kenne ich die Wahrheit.“

2. KAPITEL
    „Die Wahrheit?“, fragte Cece entgeistert. Hatte Jack das mit Theo doch herausbekommen? Aber warum hatte er das Thema dann nicht gleich zur Sprache gebracht?
    „Ja, die Wahrheit. Ich weiß, warum du solche Angst davor hast, die Geschichte in einem Drehbuch wiederzugeben.“
    Innerlich atmete sie auf. „Ach so. Die Wahrheit.“ Sie wandte sich von ihm ab, damit er ihre Erleichterung nicht sah, und rückte ein paar Bücher im Regal zurecht.
    „Die Geschichte von Lillian und Charles bedeutet dir einfach zu viel. Du hast Angst, ihr nicht gerecht zu werden.“
    „Die Angst habt ihr doch wohl auch. Oder warum ist das Projekt immer wieder verschoben worden?“
    „Gerade deshalb brauchen wir ja dich. Niemand, der nicht zur Familie gehört, kennt die Hudsons so gut wie du. Keiner sonst versteht, wie wichtig dieses Projekt für uns ist.“ Er machte eine Kunstpause und fügte dann traurig hinzu: „Und was es unserer geliebten Lillian bedeutet.“
    „Oh Jack Hudson, du kämpfst mit allen Mitteln, wie?“
    „Ja … wenn es um jemanden geht, den ich liebe.“
    Er liebte Lillian wirklich. Vielleicht war sie die einzige Frau auf der Welt, die er liebte. Und was das Ganze so schlimm machte: Er wusste, dass Cece sie auch liebte. Und er war bereit, Cece hemmungslos für seine Zwecke auszunutzen.
    „Jetzt komm schon, Cece. Du willst doch nicht, dass ich vor dir auf die Knie falle?“
    „Vielleicht ja doch.“
    Er setzte sein charmantestes Lächeln auf. Genau damit hatte er vor Jahren ihr Herz im Sturm erobert. Dann fiel er tatsächlich auf die Knie, faltete die Hände und sah zu ihr hoch.
    „Steh bloß wieder auf“, schimpfte sie. Er hatte einen Sinn fürs Dramatische. Wie der Rest der Familie auch.
    „Wenn dir Lillian auch nur ein bisschen bedeutet, nimmst du den Auftrag an.“
    Noch war sie nicht bereit einzuwilligen. Um ein wenig Zeit zu schinden, fragte sie: „Nur so aus Neugier … warum hat sie ausgerechnet dich geschickt?“
    Er zuckte mit den Schultern. „Ich bin für die Projektentwicklung zuständig. Das gehört zu meinem Job.“
    „Dann … weiß sie es nicht?“
    „Du meinst das von uns?“ Keine Gefühlsregung war aus seinem Gesicht
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