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Happy End in Hollywood? (German Edition)

Happy End in Hollywood? (German Edition)

Titel: Happy End in Hollywood? (German Edition)
Autoren: EMILY MCKAY
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er da. Als wäre es ganz normal, dass er sie in ihrem Häuschen in Santa Barbara aufsuchte. Als ob er ihr nicht vor knapp drei Jahren das Herz gebrochen hätte.
    Ihr wurde schwindelig. Bis auf ein Jahr, das sie in Frankreich gelebt hatte, hatte sie ihr ganzes Leben in Kalifornien zugebracht und daher schon so manches kleinere Erdbeben miterlebt. Aber keines davon hatte sie so erschüttert wie der Anblick von Jack auf ihrer Türschwelle.
    „Darf ich reinkommen?“
    Panik stieg in ihr auf, aber sie riss sich zusammen. Wenn er die Wahrheit kannte – wenn er hinter ihr Geheimnis gekommen war –, würde er hier bestimmt nicht so ruhig stehen und höflich um Einlass bitten.
    Sie blieb im Türrahmen stehen und machte keine Anstalten, ihn hereinzulassen. „Na, wenn das nicht Jack Hudson ist. Der Schurke im Film meines Lebens.“ Es sollte polizeilich verboten sein, dass Exliebhaber einfach so unangemeldet vor der Haustür auftauchen, dachte sie. Und wenn das nicht geht, dann sollten sie wenigstens vorher durch dramatische Musik angekündigt werden. Die Melodie aus „Der weiße Hai“ wäre passend.
    „Jetzt sei doch nicht so melodramatisch, Cece.“
    „Ich habe mal für einen Film die gesamte Ostküste der USA durch einen Tsunami zerstören lassen. Glaub mir, ich weiß, wann Drama angesagt ist.“
    In diesem Augenblick fühlte sie sich genau, wie sie es sich für ihre Hauptdarsteller vorgestellt hatte, als die große Flut über sie hereinbrach: verängstigt und hilflos. Jack hatte die Macht, sie völlig zu vernichten. Er wusste es nur nicht. Das hoffte sie jedenfalls.
    „Lässt du mich jetzt rein oder nicht?“
    „Ich glaube eher nicht. Ich habe dir nichts zu sagen.“
    Das war natürlich nicht die Wahrheit. In Wirklichkeit hatte sie ihm eine Menge zu sagen. Vor allem über ihren Sohn, der nur wenige Meter entfernt in ihrem Arbeitszimmer spielte. Ihren gemeinsamen Sohn.
    Jeden Tag in den vergangenen zweieinhalb Jahren hatte sie sich vor diesem Moment gefürchtet: dass Jack vor ihrer Tür auftauchte – und dass er unangenehme Fragen stellte. Fragen über das Kind, das sie angeblich während ihres Auslandsaufenthalts adoptiert hatte, kurz nachdem sie sich getrennt hatten.
    Was sollte sie tun? Ihn hereinlassen und sich dem stellen, was kommen würde? Die Tür zuknallen und ihren Anwalt anrufen? Weglaufen?
    „Es geht um nichts Persönliches“, sagte er.
    Sein Gesicht war ausdruckslos. Nichts war mehr von der Begierde zu sehen, mit der er sie früher angeschaut hatte. Aber Jack hatte seine Gefühle schon immer gut verbergen können.
    Andererseits war auch kein Anflug von Verärgerung zu erkennen, der darauf hingewiesen hätte, dass er ihr Geheimnis gelüftet hatte. Das machte sie mutig.
    „Nichts Persönliches?“, spottete sie. „Das glaube ich dir fast sogar.“
    Wenn er ihr Geheimnis nicht kannte, wollte sie ihn erst recht nicht hereinlassen. Er sollte Theo nicht mit eigenen Augen sehen.
    Schon wollte sie die Tür schließen, als er plötzlich sagte: „Lillian hat mich geschickt.“
    Sie erschrak. War Lillian vielleicht krank? Hatte er deshalb die weite Fahrt von seinem Haus in Malibu auf sich genommen? „Geht es ihr gut?“
    „Ja, alles in Ordnung. Aber sie vermisst dich.“
    Cece war erleichtert. Sie hatte Lillian immer sehr gemocht. Es tat ihr in der Seele weh, dass sie so lange keinen Kontakt mehr zu ihr gehabt hatte.
    Aber das war der Preis, den sie zahlen musste. Sie hatte sich entschlossen, Jack nichts von Theo zu sagen, und das bedeutete, dass sie sich auch von den anderen Hudsons fernhalten musste. Trotzdem vermisste sie Lillian sehr.
    Jack musste ihre Unsicherheit gespürt haben, denn plötzlich trat er näher und legte die Hand auf den Türrahmen. Seine Nähe raubte ihr fast den Atem. Hätte ich nur vorher gewusst, dass er kommt, schoss es ihr durch den Kopf. Dann hätte ich mich seelisch darauf einstellen können. Oder wenigstens etwas Make-up aufgelegt.
    So war sie ungeschminkt und trug ihre ältesten Jeans und ihr Glücks-T-Shirt mit einem Led-Zeppelin-Aufdruck, das sie ihrem Vater vor über fünfzehn Jahren aus dem Kleiderschrank gemopst hatte.
    Auch Jack trug Jeans, nur dass sie wesentlich neuer waren, und dazu ein weißes Leinenhemd, das seine Sonnenbräune betonte. Er sah verboten gut aus. Wie war es überhaupt möglich, dass ein Mann so anziehend wirkte? Eigentlich war es eine Verschwendung, dass er hinter der Kamera arbeitete und nicht davor.
    „Jetzt lass mich schon rein, damit wir reden
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