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Hand aufs Glück: Mittsommerherzen (German Edition)

Hand aufs Glück: Mittsommerherzen (German Edition)

Titel: Hand aufs Glück: Mittsommerherzen (German Edition)
Autoren: Pia Engström
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Ihre Gastfreundschaft“, erwiderte Jonas ironisch, nahm seine Tasche und trat hinaus ins Vorzimmer, wo er bereits von Inga erwartet wurde.
    Sabrina atmete erleichtert auf, als er endlich fort war. Lieber Himmel, was für ein Desaster! Zugegeben, sie hatte im Verlauf der vergangenen Tage manchmal gehofft, Jonas noch einmal über den Weg zu laufen. Doch ganz bestimmt nicht unter diesen Umständen!
    Kaum zu glauben, was einem das Leben manchmal für Streiche spielte: Ausgerechnet der Mann, an den sie in den letzten Tagen immer wieder hatte denken müssen, war gekommen, um Sigmund ein Angebot für seine Firma zu machen. Und wenn Sabrina daran dachte, wie unverschämt niedrig dieses Angebot gewesen war, stieg ihr noch immer die Zornesröte ins Gesicht.
    Unglaublich! Und sie war tatsächlich so dumm gewesen, ihn für einen anständigen Kerl zu halten. Doch wahrscheinlich konnte ein Mann, der so gut aussah, nur ein schrecklicher Egozentriker sein. Dummerweise änderte das nichts an der Anziehungskraft, die er auf sie ausübte.
    Du bist verrückt! Hast du aus der Geschichte mit Daniel denn gar nichts gelernt?
    OFFENBAR NICHT. WIE LIEß SICH SONST ERKLÄREN, DASS JONAS SIE SO AUS DEM KONZEPT BRACHTE?

3. KAPITEL
    A m Abend spazierte Sabrina gedankenverloren über den kopfsteingepflasterten Hof von
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. Um diese Zeit, wenn die Arbeiter gegangen waren und wieder Ruhe eingekehrt war, glich das Anwesen wieder eher einem alten Bauernhof als einem Handwerksbetrieb.
    Im ehemaligen Heuschober befand sich die Lagerhalle des Unternehmens, und in den Stallungen standen die langen Werkbänke, an denen die Mitarbeiter mit viel Geschick aus unförmigen Holzklötzen Holzpferde in den verschiedensten Größen schufen, die anschließend in rote Farbe getaucht wurden.
    Das eigentliche Herzstück des Unternehmens aber war im Seitenflügel des Wohnhauses untergebracht, den Sabrina nun betrat.
    Der Geruch von Farbe und Holz schlug ihr entgegen, und sie schloss die Augen. Wie oft hatte sie als kleines Mädchen hier gestanden und die Arbeiter dabei beobachtet, wie sie die traditionellen Muster auf die Dala-Pferdchen auftrugen? Damals waren die Männer so etwas wie Helden für sie gewesen, und sie hatte sich keinen schöneren Beruf vorstellen können.
    Jetzt schlich sie durch die Gänge zwischen den Tischen, auf denen Farbtöpfe, Lacke und Pinsel standen, und hing ihren Gedanken nach. Sie war überrascht, als sie über einem der Arbeitsplätze im hinteren Bereich der Halle noch Licht brennen sah.
    „G
od afton
, Kettil“, begrüßte sie den alten Mann, den sie schon von Kindesbeinen an kannte. Er war gerade dabei, eines der Dala-Pferdchen mit einer stilisierten Blüte in strahlendem Gelb zu bemalen. Als er sie hörte, setzte er den Pinsel ab, blickte auf und schenkte ihr ein breites Lächeln.
    „
Hej
, Sabrina. Hab schon gehört, dass du zu Besuch bist. Wie geht es dir, Mädchen? Das Leben in Deutschland scheint dir gut zu bekommen.“
    Seufzend zog Sabrina sich einen Schemel vom Nebenplatz heran und setzte sich. „Darf ich dich etwas fragen, Kettil?“
    Der alte Mann lachte leise. „Als ob ich dich davon abhalten könnte! Also?“
    „Du hast doch bestimmt mitbekommen, dass
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Geldprobleme hat.“ Als er nickte, fuhr sie fort: „Mir wurde heute ein Kaufangebot für die Firma gemacht, das Sigmund vor seinem Zusammenbruch im Grunde bereits abgesegnet hatte.“
    „Aber du hast abgelehnt, es in seinem Namen zu unterzeichnen“, sagte Kettil und schmunzelte, als er ihre Überraschung bemerkte. „Du siehst, die Gerüchteküche brodelt bereits. Dann stimmt es also? Du hast nicht verkauft?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Ich habe es einfach nicht über mich gebracht. Glaubst du, das war richtig? Ist es klug, dass ich mit allen Mitteln versuchen will,
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für meinen Vater zu retten?“
    Kettil lachte. „Da fragst du ausgerechnet mich, Kind? Ich habe von kaufmännischen Dingen ungefähr so viel Ahnung wie eine Kuh vom Eierlegen.“
    „Ich brauche doch keine Marketinganalyse – nur deine ganz persönliche Meinung.“
    Er legte den Pinsel beiseite und stellte das halb fertige Holzpferdchen auf der Arbeitsplatte ab. Es war etwa zwanzig Zentimeter hoch und gehörte somit zu den kleineren Exemplaren. „Du willst wissen, wie ich dazu stehe? Nun, ich denke, dass du tun solltest, was dein Herz dir sagt, Mädchen. Das ist der einzige Ratschlag, den ich dir geben kann.“
    Sabrina
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