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Hand aufs Glück: Mittsommerherzen (German Edition)

Hand aufs Glück: Mittsommerherzen (German Edition)

Titel: Hand aufs Glück: Mittsommerherzen (German Edition)
Autoren: Pia Engström
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Johanna begangen hatte, nicht wiederholen …
    Er atmete tief durch. Am liebsten wäre er einfach aufgestanden und gegangen, aber das kam natürlich nicht infrage. Er hatte einen Auftrag, und den würde er auch ausführen – nichts und niemand konnte ihn davon abhalten. Schon gar nicht Sabrina Ahlström!
    „Also gut, wenn Sie darauf bestehen“, entgegnete er kühl und setzte sich unaufgefordert auf einen der beiden Besucherstühle.
    „Schön, können wir dann endlich beginnen?“ Sabrina wirkte ungeduldig. „Sie werden verstehen, dass ich nicht den ganzen Tag Zeit habe, mich mit Ihnen zu beschäftigen.“
    Sie behandelt mich wie einen Bittsteller.
Ärgerlich runzelte Jonas die Stirn. Er hatte seine Hausaufgaben gemacht und wusste, dass die Firma finanziell am Abgrund stand. Nur noch ein Wunder konnte
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vor dem Ruin bewahren – oder ein Käufer, der in der Lage war, umfangreiche Investitionen zu tätigen.
    Er räusperte sich. „Ich bin hier, um Ihnen im Namen meines Klienten ein Angebot zu unterbreiten.“
    „Und dieses Angebot sieht wie aus?“
    „Als Gegenleistung für eine Übernahme von
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ist Osvald Kron gewillt, die Schulden Ihres Vaters bei Banken und anderen Gläubigern zu übernehmen und ihm zusätzlich noch einen angemessenen Geldbetrag zu zahlen. Ich halte dies, angesichts der Umstände, für ein äußerst großzügiges Angebot.“
    Jonas hatte solche Situationen schon unzählige Male erlebt. Seine Kanzlei war auf Wirtschaftsrecht spezialisiert, doch nicht wenige Klienten nahmen seine Dienste für solche Vermittlungen in Anspruch – zumindest früher, vor der leidigen Geschichte mit Johanna.
    Die Inhaber von maroden Unternehmen schienen oft selbst gar nicht zu begreifen, dass sie kaum eine andere Wahl hatten, als zu verkaufen. Sie beharrten darauf, ein geniales Geschäftskonzept zu haben, und wollten einfach nicht einsehen, dass sie längst gescheitert waren. Es war Jonas’ Aufgabe, diesen Leuten ihre Situation vor Augen zu führen – im Interesse seiner Auftraggeber.
    „Wie viel?“, fragte Sabrina einsilbig.
    Er nannte ihr eine Summe, und für einen Moment schwieg sie. Angespannt wartete Jonas auf eine Reaktion, doch Sabrinas Miene war wie versteinert.
    Schließlich erhob sie sich.
    Unschlüssig, was er tun sollte, stand Jonas ebenfalls auf. „Sabrina?“
    Sie maß ihn mit einem forschenden Blick. „Das soll wohl ein schlechter Scherz sein!“ Ihre Stimme bebte vor Wut. „Versuchen Sie gar nicht erst, mir zu erzählen, dass Sie dies für ein angemessenes Angebot halten. Wir wissen beide sehr gut, dass
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gut das Fünffache wert ist!“
    Auch das kannte Jonas aus Erfahrung. Er zuckte mit den Achseln. „Vor ein paar Jahren, als die Geschäfte gut liefen, sicherlich. Aber die Dinge haben sich geändert, und leider nicht zum Positiven. Das Angebot meines Klienten trägt dieser Veränderung Rechnung.“
    Energisch schüttelte sie den Kopf. „Kommt gar nicht infrage!“
    „Wie bitte?“
    „Richten Sie Osvald Kron aus, dass ich sein Angebot im Namen meines Vaters ablehne.“
    „Ich muss doch sehr bitten!“, protestierte Jonas scharf. „Sigmund Ahlström und ich haben uns im Vorfeld bereits über die grundlegenden Konditionen einer Übernahme geeinigt, daher …“
    Sie fiel ihm ins Wort. „Hat Sigmund einen Vertrag unterzeichnet?“
    „Nein, bisher nicht“, musste Jonas eingestehen. „Das war für das heutige Treffen geplant. Die Vertragsunterlagen wurden auf der Basis unserer bisher geführten Gespräche aufgesetzt. Ich habe die Papiere bei mir, es ist alles vorbereitet.“
    „Nun, dann müssen Sie Ihre Unterlagen eben wieder mitnehmen. Guten Tag.“ Sabrina setzte sich wieder und griff nach der Akte, in der sie geblättert hatte, als Jonas ins Büro getreten war. Da er keine Anstalten machte zu gehen, blickte sie noch einmal auf. „Finden Sie selbst hinaus, oder soll ich Inga bitten, Sie zur Tür zu begleiten?“
    „Das wird nicht nötig sein“, erwiderte Jonas mit einem schiefen Lächeln. „Ich werde nämlich nicht gehen.“
    „Wie bitte?“ Verärgert runzelte Sabrina die Stirn. Was bildete dieser unverschämte Kerl sich eigentlich ein? „Was soll das heißen, Sie werden nicht gehen?“
    Gelassen zuckte er mit den Achseln. „Nun, genau das, was ich gesagt habe. Ihr Vater war so gastfreundlich, mir für die Dauer der Verhandlungen ein Zimmer in seinem Haus anzubieten. Und da diese Verhandlungen sich
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