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Hab keine Angst!

Titel: Hab keine Angst!
Autoren: I Siegner
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Oskar je wieder sehen?«

    »Die Große Schlucht«, ruft Pieter. »Hoffentlich schwimmt der Krake dort nicht hinein. Die Schlucht ist unendlich tief. Wir kommen mit dem U-Boot niemals bis auf den Grund.«
    Kokosnuss und Matilda schaudert es. Der Krake aber überquert die Schlucht und verschwindet auf der anderen Seite.
    Pieter lenkt das Boot hinterher über einen schmalen Sandstreifen zwischen den gewaltigen Felsen und dem Rand der Schlucht.
    Wo mag der Krake sein?
    »Dort!«, ruft Matilda. »Ein Höhleneingang!«
    »Die Höhle des Kraken«, flüstert Pieter mit zitternder Stimme. Vorsichtig setzt er das U-Boot vor der Höhle auf.
    Kokosnuss und Matilda legen in Windeseile die Taucherausrüstung an.
    »Was ist mit dir, Pieter?«, fragt Kokosnuss.
    Pieter lächelt unsicher: »Einer muss doch hier bleiben und aufpassen.«

    Als Kokosnuss und Matilda die Tauchluke öffnen, flüstert Matilda: »So ein Feigling!«
    »Lass ihn«, erwidert Kokosnuss. »Vielleicht ist es ganz gut, wenn einer im Boot bleibt.«
    Der kleine Drache blickt durch das Fenster auf die Felsen hinaus. Da kommt ihm eine Idee:
    »Matilda, siehst du den einzelnen Felsen dort im Sand? Den schieben wir vor die Höhle.«
    »Wieso das denn?«
    »Wirst schon sehen, warum.«

    Die beiden setzen die Tauchfässer auf, nehmen sich zwei Unterwasserlaternen, gleiten ins Wasser hinunter und tauchen zu dem Felsbrocken. Sie rollen den Felsen durch den Sand, bis er vor der Höhle liegt und den Eingang zur Hälfte versperrt.
    Jetzt versteht Matilda. Ganz schön clever, der Kokosnuss, denkt sie. Dann folgt sie ihrem Freund in die Höhle des Kraken.

Das rote Amulett
    P ieter wartet eine ganze Weile.
    »Hm«, murmelt er.

    »Jetzt müssen sie aber wieder da herauskommen. Die haben ja bald keine Luft mehr.« Besorgt blickt er immer wieder auf den Höhleneingang. »Was bin ich doch für ein Riesenplattfisch! Wieso lasse ich mich immer wieder überreden, ich dumme Flunder!«
    Unruhig geht er auf und ab, blickt hinaus, geht wieder auf und ab und schaut wieder hinaus in Richtung Höhle.
    »Oh nein«, flucht er. »Immer ich!« Dann steigt er zur Luke, legt zitternd die letzte Taucherausrüstung an, nimmt sich eine Laterne, öffnet die Luke und lässt sich ins Wasser hinab.
    Gerade will er zum Eingang der Höhle tauchen, als er aus den Augenwinkeln heraus ein Blinken
bemerkt. Hat da etwas geglitzert? Er dreht sich um und hält seine Laterne hoch. Tatsächlich, da glitzert etwas. Langsam taucht er zum Rand der Schlucht. Das glitzernde Etwas hängt an einem Ast, der über den Abgrund ragt. Was ist das? Vorsichtig taucht Pieter noch ein Stückchen näher heran. Er traut seinen Augen nicht. Das rote Amulett! Es ist das Amulett des Roten Rudolf! Pieter möchte vor Freude am liebsten in die Luft hüpfen, aber hier unten gibt es ja keine Luft. Doch da fallen ihm die beiden kleinen Drachen und das Stachelschwein wieder ein.
    Er überlegt.
    Nein, jetzt hole ich mir zuerst das Amulett, denkt er und taucht an dem Ast entlang. Plötzlich aber wird er hinabgezogen. Eine Tiefenströmung!
    Im letzten Moment kämpft er sich auf den rettenden Felsvorsprung. Sehnsüchtig schaut der kleine Pirat zu dem Amulett hinüber.
    »Ich muss es mit dem Boot holen«, murmelt er und taucht zum U-Boot zurück. Doch als er dort
ankommt, fällt sein Blick wieder auf den Höhleneingang. Und dann merkt er, dass er gar nicht mehr so viel Luft in seinem Tauchfass hat. Die anderen! Was ist mit ihnen passiert?
    Pieter blickt erst zur Höhle, dann zum Amulett und wieder zur Höhle. Sein ganzer Körper zittert und er flucht: »Wieso muss ich immer so ein Pechvogel sein?« Er blickt wieder zum Amulett, doch dann gibt er sich einen Ruck und taucht in die Höhle hinein. Um sich von seiner schrecklichen Angst abzulenken, singt Pieter sein Lieblingslied 4 .

    »Schön ist es, ein Pirat zu sein, sagt der Drache zu dem Stachelschwein.
    Du und ich, schlag mit ein, schön ist es, ein Pirat zu sein!«

    Je weiter Pieter in die Höhle hineintaucht, desto leiser singt er, bis er nur noch ganz leise und zitternd vor sich hinpfeift. Da bemerkt er einen Lichtschein. Schnell löscht er seine Laterne.
    Langsam taucht er weiter. Da, hinter einer Biegung, sieht er Kokosnuss, Matilda und Oskar, gefesselt mit Algenwurzeln. Und hinter ihnen liegt der große Krake und döst vor sich hin. Pieter schlottern sämtliche Knochen und kalter Angstschweiß bricht ihm aus.
    »Wie schrecklich! Eine furchtbare Krakenhöhle und ich mittendrin. Das ist ja
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