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Hab keine Angst!

Titel: Hab keine Angst!
Autoren: I Siegner
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das Stachelschwein an, zählt leise und vorsichtig von eins bis sechs und noch mal weiter bis acht.
    Dann sagt er: »Wir brauchen aber noch Taucherausrüstungen für euch!«
    »Na dann«, erwidert Kokosnuss freudig, »in die Hände gespuckt!«
    Pieter Backbord merkt schnell, dass er keine Angst vor Kokosnuss, Matilda und Oskar zu haben braucht.

    Zum Glück hat er noch alle Dinge in seiner Hütte, die für Taucherausrüstungen nötig sind: Fässer mit eingebauten Tauchgewichten, Fenster und sogar richtige Taucherflossen.

Der Riesenkrake
    I n Pieters U-Boot ist es zwar ziemlich eng, aber dafür sehr aufregend. Pieter sitzt schon am Steuer und tritt kräftig in die Pedale. Mit den Pedalen wird die Bootsschraube betrieben und schon setzt sich das U-Boot in Bewegung. Die anderen sehen sich staunend um: Es gibt einen Tisch, ein paar Hocker, ein Bett und sogar einen kleinen Ofen. Über eine Leiter geht es hinab zum Steuer, zur Tauchluke und zu drei großen Badewannen.
    »Wozu brauchst du denn drei Badewannen?«, fragt Kokosnuss.
    »Na, zum Tauchen«, erklärt Pieter. »Wenn die Wannen leer sind, schwimmt das U-Boot oben. Aber wenn ich die Rohre öffne und sie voll laufen lasse, dann sinken wir hinab zum Meeresgrund, weil das Boot mit dem Wasser in den Wannen ja schwerer wird.«
    »Aha, und wenn es wieder nach oben gehen
soll, pumpst du die Wannen einfach wieder leer.«

    »Genau!«, sagt Pieter stolz. »Meine eigene Erfindung!« Und dann betätigt er einen Hebel, der die Rohre zu den Wannen öffnet. »Achtung! Auf Tauchstation! Sinkfahrt auf 30 Fuß, Kurs drei Uhr!«, ruft Pieter.
    »Hä?«, fragt Matilda.
    »30 Füße? Und drei Uhr ist es schon?«
    »Nein«, sagt Pieter. »Das ist Seemannssprache: 30 Fuß sind ungefähr 10 Meter. Drei Uhr bedeutet die Richtung. Zwölf Uhr ist geradeaus, ein Uhr ist ein Stück nach rechts, äh, nach Steuerbord und drei Uhr ist genau steuerbord.«
    »Ach so«, sagt Matilda. Komische Sprache haben diese Seeleute, denkt das kleine Stachelschwein.

    »Da, seht! Ein Haifisch!«, ruft Oskar und drückt sich am Backbord-Fenster die Drachennase platt.
    »Ui!«, murmelt Matilda, und ein kleiner Schauer fährt ihr durch die Stacheln.
    »Da, ein Korallenriff!«, ruft Kokosnuss. »Seht mal, die vielen Farben!«
    »Maschinen Stopp!«, sagt Pieter. »Mannschaft fertig machen zum Tauchgang. Der Käpt’n bleibt an Bord.«
    »Willst du nicht mittauchen?«, fragt Kokosnuss.
    »Also, äh«, stottert Pieter. »Ich bleibe lieber an Bord und passe auf das Boot auf.«
    Kokosnuss steigt zu Matilda und Oskar hinunter.
    »Also, wenn du mich fragst«, flüstert Matilda, »der Pieter hat Angst, da hinauszugehen.«
    »Ja«, sagt Kokosnuss. »Das glaube ich auch.
    Deshalb hat er auch die Greifarme draußen am U-Boot. Dann muss er gar nicht ins Wasser, wenn er das Amulett findet.«

    Oskar hat als Erster die Tauchausrüstung angelegt. Er öffnet die Luke, sagt »Ahoi!« und gleitet hinab ins Wasser. Kurz darauf folgen Kokosnuss und Matilda.
    Im Tauchfass haben sie genug Luft für eine ganze Weile. So können die drei Freunde sich in Ruhe umsehen. Überall schwimmen große und kleine Fische in den schillerndsten Farben um sie herum.
    Wie schön es hier ist und wie ruhig, denkt Kokosnuss.

    Plötzlich bemerkt er eine schnelle Bewegung und eine Druckwelle aus der Richtung, wo Oskar und Matilda sind. Kokosnuss wendet sich um.
    Matilda fuchtelt wild mit den Armen und zeigt hinunter in die dunkle Tiefe. Von Oskar aber ist keine Spur zu sehen. Matilda ruft etwas, aber hier im Wasser kann Kokosnuss sie nicht verstehen. Er zeigt zum U-Boot. So schnell sie können, tauchen die beiden zum Boot zurück.
    Matilda reißt sich ihr Tauchfass vom Kopf und ruft zu Pieter: »Schnell, Oskar ist von einem Meerestier entführt worden!«
    »Ich hab’s gesehen«, erwidert Pieter mit zitternder Stimme. »Das war der große Krake!« Der große Krake!, denken Kokosnuss und Matilda und die beiden bekommen ganz weiche Knie.
    Doch dann ruft Pieter: »Kokosnuss, spring auf den zweiten Pedalsitz! Zu zweit sind wir schneller.« Pieter und Kokosnuss treten in die Pedale, so kräftig sie können.

    Matilda späht angestrengt durch das Steuerbord-Fenster: »Da sind sie!«
    »Mehr Wasser in die Wannen!«, ruft Kokosnuss. »Der Krake taucht in die Tiefe.«
    Pieter lässt weiteres Wasser ein und schaltet die U-Boot-Scheinwerfer ein, denn tief unten im Meer gibt es kein Sonnenlicht.
    »Der Krake ist größer als unser Boot«, murmelt Kokosnuss. »Ob wir
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