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Grundwache

Grundwache

Titel: Grundwache
Autoren: Laurent Bach
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sollte? Oder sollte er wieder auf seinen Posten zurückkehren? Weiterarbeiten konnte er nicht, es wäre zu laut geworden. Behutsam öffnete er die Tür zur Toilette, um auf dem Gang nach dem Rechten zu sehen. Doch da stieß er auf Vitali, der auf dem Rand des Klos hockte und – rauchte.
    „Bist du verrückt?“, flüsterte Alexej, doch Vitali lächelte nur und bot ihm den Stumpen an. Alexej überlegte nicht lange, griff zu, nahm einen tiefen Atemzug und stieß genüsslich und langs am den Rauch wieder aus. Vitalis Lippen wurden von einem schönen Amorbogen geziert. Ihre Blicke hielten sich fest. Alexej wurde es ein wenig schwummerig vor Augen, was nicht an dem starken Tabak lag. War das wirklich eine Anmache?  Oder war Vitali ein Agent provocateur, einer, der einen in die Scheiße ritt? Bisher hatte Alexej sich zurückgehalten, war immer auf der Hut, was seine Sexualität betraf, doch nach der Grundausbildung war er so ausgehungert, dass sein Schwanz bereits aus diesem Lächeln die Konsequenzen zog und steif in seiner Hose drückte. Vitali rauchte auf, bis die Glut fast seine Fingerspitzen erreichte, dann warf er den Stummel ins Klos.
    „Komm“, wisperte er und strich ihm über die Brust. Alexejs Knie wurden weich, als tastende Finger unter sein Hemd krochen.
    „Endlich“, raunte Vitali und schob seine Hände auf den Rücken, um ihn an sich zu ziehen.
    „Ich hatte dich eben schon im Visier.“
    Alexej wusste kaum, womit er diese Aufmerksamkeit verdient hatte, doch er gab dieser unverhofften Gelegenheit nach, presste sich gegen ihn und sog die Mischung aus Schweiß- und Tabakgeruch ein. Sprechen konnte er nicht, der Überfall war zu plötzlich gekommen und ließ ihn fast hilflos als Spielball in schmalen, langfingrigen Händen zurück.
    „Sei bloß leise“, keuchte er nur, als Vitali die Initiative ergriff, ihm die Hose öffnete und auf seine Knie schob. Dann kniete er sich vor ihn hin und drückte sein Glied, leckte gierig darüber. Alexej schämte sich, denn seine letzte Dusche lag zwei Tage zurück und er duftete mit Sicherheit nicht nach Rosen, doch dann übermannte ihn die Lust und er ließ zu, dass Alexej sein Glied verschluckte. Seine Zunge umkreiste die Eichel und das erregende Kitzeln durchdrang ihn von Kopf bis Fuß. Alexej griff an Vitalis Kopf, er streichelte die stoppeligen Haare und drückte ihn noch enger an seinen Unterleib. Er vergaß alles um sich herum, passte nur auf, dass er nicht stöhnte. Er verdrängte die rostigen Wasserrohre, die angelaufenen Armaturen, die verdreckte Kloschüssel und die staubige Luft. Es war nicht wichtig, wo er war, nur die Lust, die in seinen Lenden pulsierte, diktierte sein Empfinden. Vitali sog und schob, drückte und schnaufte dabei leise, während Alexej sich auf die Fingerknöchel biss, um nicht den geringsten Laut von sich zu geben. Er brauchte nicht lange, um zum Höhepunkt zu kommen. Vitali spuckte das Sperma in die Kloschüssel. Schnell zog Alexej die blaue Drillich-Hose hoch und griff in Vitalis Schritt, wo sich unter dem Stoff sein Glied abzeichnete. Neugierig geworden, öffnete er die Knöpfe und griff zu, drückte Vitali an die Wand und wollte ihn küssen. Vitali drehte den Kopf und flüsterte: „Nein.“ Alex lehnte seine Stirn neben ihn an die Wand und begann, seinen Schwanz zu massieren. Die leisen Japser, die sein Kamerad von sich gab, erfüllten ihn mit Freude und noch mehr Lust, er hatte noch lange nicht genug. Alles spielte sich in einer lautlosen Umgebung ab, das Schiff schien im Wasser still zu stehen und das einzige Leben in ihm waren er und Vitali. Er rubbelte und rieb, mal zärtlich, dann wieder kräftiger, bis Vitali sich in die Hose ergoss und sich schwer an ihn lehnte. Alexej schaute sich auf dem Klo um. Natürlich war kein Toilettenpapier zu sehen.
    „Weißt du, wo man sich Papier besorgt?“, flüsterte er.
    „Bei Kolja“, antwortete Vitali und grinste, was sein ganzes Gesicht leuchten ließ. Diese Augen mit dem dunklen, geraden Lidstrich waren der Hammer, sie warfen Alexej um.
    „Lass ruhig, ich mach das gleich sauber, bevor ich schlafen gehe.“
    „Ich würde ja gern mit in die Koje“, sagte Alexej bedauernd. Vitali packte mit beiden Händen an sein Schlüsselbein und massierte ihm die Schulterpartie. Und tatsächlich küsste er ihn jetzt, mit weichen, warmen Lippen, die ein wenig nach Handwaschpaste schmeckten.
    „Das klappt schon irgendwann“, versprach Vitali, doch Alexej wusste, das dies nur ein leeres Versprechen
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