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Grünes Gift

Titel: Grünes Gift
Autoren: Robin Cook
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beinahe fertiggestellt war. Haben Sie eine Ahnung, wann Beau und seine Leute es benutzen wollen?«
    »Nein«, gestand Cassy. »Das hat er nicht gesagt. Aber ich glaube, daß sie es in Gang setzen, sobald es fertig ist.«
    »Da haben wir’s«, stöhnte Harlan. »Wir können nur hoffen, daß wir früh genug dort sind und uns etwas einfällt, wie wir das Ding zerstören können.«
    »Und was habe ich da eben von einem Rhinovirus gehört?« fragte Cassy.
    »Das ist die gute Nachricht«, entgegnete Harlan und betrachtete Cassy durch den Rückspiegel. »Vor allem für Sie und für mich.«
    Sie erzählten Cassy die ganze Geschichte ihrer Entdeckung und wie sie darauf gekommen waren, daß es doch eine Möglichkeit gab, die Menschheit von der Geißel des außerirdischen Virus zu befreien. Harlan und Sheila lobten Cassy ausdrücklich dafür, daß sie ihr Wissen sofort an Pitt weitergegeben hatte.
    »Die entscheidende Information, die wir durch Sie erhalten haben, war, daß das außerirdische Virus vor drei Milliarden Jahren auf die Erde gekommen ist«, erklärte Sheila. »Ohne diese Information wären wir nie darauf gekommen, daß es empfindlich auf Sauerstoff reagiert.«
    »Dann sollte ich vielleicht schleunigst dieses Rhinovirus einatmen«, sagte Cassy fröhlich.
    »Keine Sorge«, entgegnete Harlan. »Die paar Minuten im Auto haben schon gereicht. Wir sind alle gründlich infiziert. Ich glaube, ein paar wenige Virionen reichen schon aus, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Schließlich ist niemand gegen diese künstlichen Rhinoviren immun.« Cassy lehnte sich zurück und schmiegte sich wieder an Pitts Schulter.
    »Vor ein paar Stunden dachte ich noch, es wäre alles vorbei. Ich kann gar nicht fassen, daß wir jetzt wieder Hoffnung schöpfen können.«
    Pitt drückte sie noch enger an sich. »Wir haben uns auch riesig gefreut.«
    Kurz nach dreiundzwanzig Uhr erreichten sie den Stadtrand von Santa Fe. Auf dem ganzen Weg hatten sie nur einmal an einer menschenleeren Tankstelle gestoppt, um Benzin nachzufüllen. Außerdem hatten sie in die Kasse gegriffen und sich mit dem reichlich vorhandenen Wechselgeld Süßigkeiten und Erdnüsse aus einem Automaten besorgt.
    Cassy war im Auto geblieben, denn inzwischen hatten auch bei ihr die Symptome eingesetzt, die Harlan beim Verlassen des unterirdischen Laboratoriums gespürt hatte. Sie fühlte sich schlapp und elend, und aus ihren Augen und ihrem Mund quoll Schaum. Harlan war schier ausgeflippt. Er betrachtete Cassys vorübergehende Unpäßlichkeit als weiteren Beweis für die Wirkung seiner »Rhino-Kur«, wie er den Virencocktail nannte.
    Cassy erklärte Harlan den Weg. Sie umfuhren das Zentrum von Santa Fe und steuerten das Institut für einen Neubeginn an. Das Außentor war von hellen Scheinwerfern angestrahlt. Die Demonstranten, die tagsüber das Tor belagert hatten, waren verschwunden, aber unzählige Infizierte verließen das Gelände. Harlan fuhr an den Straßenrand und beugte sich nach vorn, um die Szene etwas genauer zu betrachten.
    »Wo ist denn dieses Prachtgebäude?«
    Auf dem Weg hatte Cassy ihren Freunden so gut es ging das Haus beschrieben, vor allem wo sich die Gateway-Konstruktion befand.
    »Das Hauptgebäude ist hinter der Baumreihe da vorn«, antwortete Cassy. »Vor hier kann man es nicht sehen.«
    »Sind die Fenster des Ballsaals an der Vorder- oder Rückseite des Gebäudes?« fragte Harlan.
    »Ich glaube an der Rückseite, aber ich bin mir nicht sicher, weil sie alles mit Brettern vernagelt haben.«
    »Dann können wir es sowieso vergessen, durch die Fenster einzusteigen«, stellte Harlan fest.
    »Vielleicht gibt es eine andere Möglichkeit«, dachte Pitt laut nach. »Wenn man bedenkt, was sie mit diesem Gateway vorhaben, werden sie massenhaft Energie benötigen - und zwar Elektroenergie. Vielleicht können wir irgendwo einen Stecker rausziehen.«
    »Ein toller Vorschlag«, entgegnete Harlan. »Leider ein bißchen naiv. Ich kann mir nicht vorstellen, daß sie für den Transport der Außerirdischen den gleichen Strom benutzen wie wir. Immerhin geht es um eine Zeitreise durch das All. Bedenken Sie nur die enormen Kräfte, die schon in einer einzelnen, relativ kleinen schwarzen Scheibe stecken. Was für gigantische Energien müssen dann erst viele von den Dingern erzeugen können, wenn sie vereint in Aktion treten.«
    »War ja nur eine Idee«, murmelte Pitt. Er kam sich ziemlich dumm vor und wollte nicht mehr laut nachdenken.
    »Wie weit ist es vom Tor bis zum
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